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Alles fließt
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Am letzten Wochenende im Januar strömten in Frankreich wieder unzählige Menschen zu Massenkundgebungen. Eine komplette Ampel von Farbcodierungen half allen Protestierenden, die richtige Demo zu finden: Gelbe Westen für die Macron-Gegner, grüne für die Klimaschützer und rote Schals für den Protest gegen die Ausschreitungen der Gelbwesten.
Bei soviel Auftrieb ist es natürlich wichtig, die kollektive Bewegung der Menschenmenge zu verstehen. Wer das Strömungsverhalten falsch einschätzt, kann schlimmstenfalls eine Katastrophe wie die der Duisburger Love Parade im Jahr 2010 auslösen, bei der 21 Menschen umkamen. Auch die französischen Ordnungskräfte hatten diesen Winter ihre liebe Mühe, das Fließverhalten vor allem der gelb bewesteten Massen vorherzusagen und in unschädliche Bahnen zu lenken.
Dabei hatte ich ganz naiv vermutet, dass so überlebenswichtige Fragen bereits bis ins letzte Detail erforscht sind. Aber nein, die Simulation der Strömungsdynamik von Menschenmengen steht gerade erst am Anfang, berichten Nicolas Bain und Denis Bartolo von der Universität Lyon.1) Bisher, so die Forscher, habe man den Irrtum begangen, Menschenmengen als Summe von Individuen z
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