Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Auf den chemischen Spuren des Histon‐Codes

Nachrichten aus der Chemie, September 2015, S. 884-891, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Das menschliche Genom enthält viele Gene, die aber nicht alle von jeder Körperzelle gebraucht werden. Dazu gehören zum Beispiel die Gene, welche die fetale Organentwicklung gesteuert haben und in einer ausdifferenzierten Zelle voraussichtlich nie wieder aktiv werden. Wie kann es sein, dass dieselbe DNA-Sequenz in unterschiedlichen Körperzellen unterschiedlich häufig abgelesen wird, dass das Genom also in verschiedenen Kontexten unterschiedlich aktiv ist?

Diese Frage gehört in die Epigenetik, die man als eine Art Beipackzettel zum Genom verstehen kann, der sich von Zelltyp zu Zelltyp unterscheidet. Entscheidend für diese epigenetische Regulationsebene ist die Organisation der DNA in Form von Chromatin (siehe Kasten S. 886). Eine dichtere Packung des Chromatins beispielsweise macht die DNA für die Transkriptionsmaschinerie der Zelle schwer zugänglich, eine offenere Packung hingegen steigert die Transkription des Gens.

Die einfachsten strukturellen Einheiten des Chromatins — Histonproteine und DNA — werden als Nukleosomen bezeichnet. Mit weiteren Verpackungsfaktoren organisiert sich Chromatin in Strukturen höherer Ordnung, etwa als hochkondensierte mitotische Chromo

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