Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Aus dem Boden in die Luft

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2012, S. 29-30, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Salpetrige Säure, HONO, in der Atmosphäre wiesen erstmals Perner und Platt in Jülich im Jahr 1979 nach.1 Bereits damals war bekannt, dass HONO sich nachts in der bodennahen Grenzschicht anreichert und tagsüber durch UV-Licht photolysiert wird (HONO + hm → NO + OH; λ < 400 nm). Die Photolyse von salpetriger Säure ist deshalb nach der Ozonphotolyse (λ < 310 nm) die bedeutendste Quelle von Hydroxylradikalen. OH-Radikale bauen viele Spurengase und Luftverunreinigungen effizient durch Oxidation ab; man nennt sie deshalb auch das Waschmittel der Atmosphäre.

Salpetrige Säure bildet sich auch heterogen an terrestrischen Oberflächen durch die Reaktion von Stickstoffdioxid (entsteht durch Oxidation von Stickstoffmonoxid mit Ozon) mit den sich an den Oberflächen befindlichen Wasserfilmen.2 Dies erklärt die besonders in der Nacht erhöhten Konzentrationen der salpetrigen Säure. Am Tag bildet sich zusätzlich HONO homogen in der Gasphase aus NO und OH; gleichzeitig zersetzt sie sich aber durch die schnelle Photolyse wieder in die Ausgangsstoffe.

In den letzten Jahrzehnten senkten messtechnische Weiterentwicklungen die Nachweisgrenze, und es mehrten s

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