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Azofarbstoffe in Gummibärchen – aus Blau wird Gelb

Nachrichten aus der Chemie, September 2017, S. 924-927, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Der menschliche Organismus spaltet Azofarbstoffe – je nach Ausgangsstoff zu problematischen oder zu harmlosen aromatischen Aminen. Daher sind nur wenige dieser Farbstoffe für Lebensmittel zugelassen. Mit Brillantschwarz BN gefärbte Gummibärchen eignen sich als Ausgangsmaterial, um im Chemieunterricht die reduktive Spaltung der Azogruppe zu untersuchen.

Viele Alltagsprodukte enthalten Azofarbstoffe, unter anderem Textilien, Kosmetik, Leder und Lebensmittel. Aus der Menge an Azofarbstoffen, die produziert werden, sind allerdings nur wenige für Lebensmittel zugelassen: Tartrazin (E102), Gelborange S (E110), Azorubin (E122), Amaranth (E123), Cochenillerot A (E124), Allurarot AC (E129), Brillantschwarz BN (E151), Braun FK (E154), Braun HT (E155) und Litholrubin BK (E180).1) Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der Fähigkeit des menschlichen Körpers, Azofarbstoffe an der Azogruppe reduktiv in aromatische Amine zu spalten, etwa durch Darmbakterien oder durch Azoreduktasen in der Leber. Bei den Azofarbstoffen, die für Lebensmittel erlaubt sind, gilt das Gefahrenpotenzial als gering, da die entstehenden Amine gut wasserlöslich sind. Bei anderen Azofarbstoffen hingege

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