Gesellschaft Deutscher Chemiker

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”Berufungen dürfen nicht vom Pass abhängen“

Nachrichten aus der Chemie, September 2010, S. 868-871, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Nachrichten aus der Chemie: Ein schweizerischer Wissenschaftler geht nach Deutschland — ist das überhaupt etwas Besonderes?

Emil Roduner: Also ein Kulturschock war es nicht. Ich bin mir in Stuttgart auch nie als Ausländer vorgekommen, da hatte ein Kollege aus Hamburg mehr Probleme. Aber das Alemannische und das Schwäbische sind ja am Schweizerischen nah dran. Ich entdecke auch gelegentlich alte Wörter, die man hier benutzt, und die mein Vater auch noch gebraucht hat.

Nachrichten: Zum Beispiel?

Roduner: Das Wort Häs. Heute hört man es im Schwäbischen nur noch im Zusammenhang mit der typischen Fastnachtskleidung, aber früher benutzte man es auch für ein normales Gewand.

Nachrichten: Also insgesamt sind die Unterschiede eher klein?

Roduner: Nun ja, die Sorgfalt mit der man hier am Samstag das Auto poliert, die findet man in der Schweiz vielleicht nicht in dem Maße.

Nachrichten: Und an der Institution Universität? Gibt es da fundamentale Unterschiede?

Roduner: Was mich überrascht hat, ist, wie bürokratisch die deutsche Universität ist. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn man um 1990 in Zürich einen Assistenten eingestellt hat, dann muss

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