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Der Chemienobelpreisträger George A. Olah fordert mit großer Überzeugungkraft eine ”methanol economy“ für die Zeit ”beyond oil and gas“ [s. Nachr. Chem. 2006, 54, 1078]. Er propagiert Methanol als Chemie- und als Energierohstoff der Zukunft sowie seine Gewinnung aus Syngas oder ultimativ aus Kohlendioxid und billigem Wasserstoff beispielsweise aus Kernreaktoren.1,2)
Auch der emeritierte Aachener Professor und von 1965 bis 1988 Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen Georg Menges stellte — unabhängig und lange vor George A. Olah — inspiriert von seinem Aachener Kollegen Friedrich Asinger ähnliche Überlegungen an.3 Nach seiner Überzeugung existieren Konzepte wie die Kraft-Braunkohle-Kopplung (KBK-Verfahren nach Topf, Liebisch und Palitsch), geplant von VER Verfahrensingenieure, Dresden, für eine in etwa in fünf Jahren zu realisierende Demonstrationsanlage.4 Sie könnte Methanol aus Braunkohle erzeugen.
Mit Methanol wäre es möglich, die gesamte Petrochemie, die meisten Treibstoffe und die Energieträger für den Heizungsbedarf zu ersetzen. Es würde Deutschland unabhängig machen von einem Großteil der Importe fossiler Energieträger. Zudem wäre das Problem Kohlendioxid als Klimakiller weitgehend gelöst.


<h2>Wasserstoff aus Hochtemperaturreaktoren</h2>
Derartige Gedanken sind an der RWTH Aachen nicht neu: Schon Anfang der 1960er Jahre hat Friedrich Asinger (1907 — 1999) eindringlich den Raubbau an den in Jahrmillionen entstandenen fossilen Rohstoffen gegeißelt und auf deren Endlichkeit hingewiesen. Der damalige Direktor des Instituts für Technische Chemie und Petrolchemie war in jungen Jahren ein Pionier der Treibstoffgewinnung auf Basis von Braunkohle bei den Leuna-Werken der IG-Farben. In seinem im Jahr 1986 erschienenen Buch ”Methanol — Chemie und Energierohstoff“ erläutert er die Methanolgewinnung und die Eignung von Methanol als Chemie- und Energierohstoff der Zukunft.5 Visionär beschreibt er zudem die Möglichkeit, CO2 als Kohlenstoffquelle mit Wasserstoff aus der Hochtemperaturspaltung von Wasser bei über 1000 °C durch Wärme aus dem Hochtemperaturreaktor (HTR) für die Methanolsynthese zu nutzen: ”Stünde Wasserstoff billig zur Verfügung, könnte [diese] leicht zu gewinnende, reine, schwefelfreie Kohlensäure als Ausgangsstoff für die Methanolsynthese dienen.“ Weiter schreibt er: ”Werden aber einmal die fossilen Rohstoffquellen noch knapper und teurer oder gehen diese völlig zu Ende, bleibt außer den Biomassen nur noch Kohlensäure als Rohstoffquelle für die organisch-chemische Industrie übrig“.
Asinger und Rudolf Schulten (1923 — 1996), Professor an der RWTH Aachen und ehemals Direktor der Kernforschungsanlage Jülich, hatten engen Kontakt und diskutierten intensiv die Frage der Rohstoffversorgung. Asinger war ein Verfechter des Kugelhaufenreaktors zur wirtschaftlichen Versorgung mit Wasserstoff.6 Dieser von Schulten entwickelte und — da eine Kernschmelze unmöglich ist — inhärent sichere Hochtemperaturreaktor wurde im damaligen Kernforschungszentrum Jülich errichtet und ging im Jahr 1967 ans Netz. Seine elektrische Nettoleistung betrug 13 MW. Nach 21 Betriebsjahren wurde er Ende 1988 abgeschaltet. Der erste kommerzielle Kugelhaufenreaktor, der in Hamm-Uentropp gebaute THTR-300, kam aufgrund materialtechnischer Schwierigkeiten mit den Kugeln und aus politischen Gründen nicht über den Probebetrieb hinaus. Zurzeit zeichnet sich ab, dass der HTR nach Schulten, der inhärent sichere Kugelhaufenreaktor, eine Renaissance erlebt.7 In Betrieb sind Demonstrationsanlagen in China (10 MW) und Japan (30 MW). Im Bau ist eine Großanlage in Südafrika (400 MW).8
Das Kernforschungszentrum Jülich untersuchte in den 1960er Jahren im Zusammenhang mit dem Schulten-Reaktor die Gewinnung von Kraftstoffen (Methanol) aus Braunkohle über die Zwischenstufe CO. Vieles spricht dafür, dass man an die damaligen Visionen anknüpfen sollte, denn die Kombination von CO2 als Kohlenstoffquelle und Wasserstoff aus dem Hochtemperaturreaktor zur Methanolsynthese bietet große Chancen.


<h2>Weitere Alternativen</h2>
Ob ein derartiges Konzept durchsetzbar ist, ist unklar. Hier bietet zumindest für eine Übergangszeit das KBK-Verfahren eine Alternative.4) Es verbindet den Oxyfuel-Prozess (Verbrennung von Braunkohle mit reinem Sauerstoff) und den Combifuel-Prozess (Kombination von CO2-Abtrennung und Methanolsynthese). Berechnungen zeigen, dass das Verfahren zum Rezyklieren des Treibhausgases CO2 durch Methanolerzeugung mit Wasserstoff aus dem KBK-Prozess zusammen mit Überschussstrom im Netz aus regenerativen Quellen Aussicht auf Wirtschaftlichkeit hat.
Die Lösung der Frage: ”Wie kommt man zu einem nicht aus fossiler Energie stammendem Wasserstoff?“ könnte auch mit einer zweckbestimmten Laufzeitverlängerung der bestehenden Kernkraftwerke gelöst werden. Man könnte den billigen Atomstrom zur Wasserspaltung nutzen (also Wasserstoff für die Methanolsynthese aus CO2 gewinnen und Sauerstoff für die Oxyfuelverbrennung). Wenn man gleichzeitigen die alternativen Methoden zur Energiegewinnung ausbaute und einer Methanolwirtschaft aufbaute, kämen wir dem Ziel des Erhalts einer ungeschädigten Umwelt und der fossilen Reserven näher. Noch dazu hätten wir einen wirtschaftlichen Gewinn. 
Wilhelm Keim ist Professur emeritus am Institut für Technische und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen. Der Chemiker Heribert Offermanns, Jahrgang 1937, war Mitglied des Vorstandes der Degussa. Er ist Honorarprofessor der Universität Frankfurt.


<h2>— — — Primo Levi im Jahr 1975</h2>
 ”Der Mensch ... hat sich nicht bemüht, dem Kohlendioxid der Luft den Kohlenstoff zu entziehen, ... er hat es nicht getan, weil er es nicht brauchte: er hat bisher riesige Reserven organisch aufgeschlossenen oder zumindest reduzierten Kohlenstoffs gefunden und findet sie noch (aber wie viel Jahrzehnte wohl noch?).“9)



<ul>
<li>
1 


G. A. Olah, 
A. Goeppert, 
G. K. Surya Prakash, 
<source>Beyond Oil and Gas: The Methanol Economy, <publisher-name>Wiley-VCh</publisher-name>, <publisher-loc>Weinheim</publisher-loc>, 2006.

</li>
<li>
2 

 
George A. Olah, 
<source>Angew. Chem. 
(2005), 
117, 
2692–<lpage>2696.</lpage>
</li>
<li>
3 

G. Menges, CO2 — Klimakiller oder Rohstoff für Kunststoffe, Kunststoffe 2008, 10, 78—84; G. Menges, Kohlendioxidfreie Kohlekraftwerke dank Recycling des Kohlenstoffs in chemische Basisprodukte (bisher unveröffentlicht; kann beim Autor angefordert werden; <a href="mailto:menges-aachen@t-online.de">menges-aachen@t-online.de</a>)
</li>
<li>
4 

N. Topf, G. Liebisch, G. Palitzsch, Der KBK-Prozess: Produktion von Elektroenergie und Energiemethanol aus Rohbraunkohle, XXXVII. Kraftwerkstechnisches Kolloquium 18. — 19. Oktober 2005; DGMK-Fachbereichstagung ”Energetische Nutzung von Biomassen“ 24. — 28. April 2006.
</li>
<li>
5 


F. Asinger, 
<source>Methanol-Chemie und Energierohstoff der Zukunft, <publisher-name>Springer Verlag</publisher-name>, <publisher-loc>Heidelberg Berlin New York</publisher-loc>, 1986.

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<li>
6 

M. Globig, Zeit online, 13/1974/ 64.
</li>
<li>
7 

K. Kugeler, Moderne Konzepte für eine sichere Kernreaktortechnik, Vortrag DPG, Magnus — Haus Berlin, 13. Februar 2007; Interview, H.J. Werhahn, Welt vom 15. November 2008;
</li>
<li>
8 

H. Kroker, Welt vom 7. August 2006; Fusion, 27, 2006, Nr.1; Focus vom 6.Dezember 2006; D. Röhrlich, Welt vom 19. Februar, 2005; Focus, 6. Dezember 2006; W. Keim, Besuch in Südafrika 2009.
</li>
<li>
9 

P. Levi, Il sistema perdiodico, 1975, [Übersetzung: E. Planckenmeyer, Carl Hanser Verlag, München Wien 1987.
P. Levi, 
<source>Il sistema perdiodico, 1975, [Übersetzung: E. Planckenmeyer, <publisher-name>Carl Hanser Verlag</publisher-name>, <publisher-loc>München Wien</publisher-loc>, 1987].

</li>
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Artikel

Beyond OiI and Gas: Frühe Aachener Visionen

Der Chemienobelpreisträger George A. Olah fordert mit großer Überzeugungkraft eine ”methanol economy“ für die Zeit ”beyond oil and gas“ [s. Nachr. Chem. 2006, 54, 1078]. Er propagiert Methanol als Chemie- und als Energierohstoff der Zukunft sowie seine Gewinnung aus Syngas oder ultimativ aus Kohl...

<h2>Wie Unfälle entstehen und was man daraus machen kann</h2>
Am Anfang standen an der Integrierten Gesamtschule in Wedel drei Reagenzgläser mit den Resten aus einem Versuch mit Tollens-Reagenz, am Ende waren die Freiwillige Feuerwehr Wedel, der Gefahrgutzug des Kreisfeuerwehrverbandes und der Kampfmittelräumdienst aus Neumünster vor Ort: Die Reaktionen auf eine ”Sibernitrat-Verpuffung“ (so die Pinneberger Zeitung), eine ”Art größeres Tischfeuerwerk“ (so ein Feuerwehrmann) im Sicherheitsschrank der Chemie entglitten in der Nacht zum Großeinsatz. ”Die Experten zogen alle Register“ und sprengten gegen 4.40 Uhr am Freitagmorgen fulminant die Rückstände aus der Schule ”in der Pinneberger Kieskuhle von Jan Höpermann mit 250 Gramm TNT in die Luft“. Nach einem Bericht des Pinneberger Tageblattes handelte es sich um drei Reagenzgläser mit Silbernitrit, von denen eines im Sicherheitsschrank explodierte und die Großaktion auslöste. Neben den fünf Experten des Kampfmittelräumdienstes sah das Pinneberger Tageblatt auch zwei ”Chemiker des ABC-Dienstes und zwei Experten des Umwelt-Dienstes der Berufsfeuerwehr Hamburg im Einsatz“. Insgesamt etwa 50 Einsatzkräfte, weil ”bei den Brandbekämpfern sich zunächst niemand etwas unter dem explosiven Stoff vorstellen konnte“, sagte der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. Der Tag der offenen Tür, zufällig auch an diesem Freitag, ”fand großen Zuspruch“. Zu Recht, findet Erhard Haupt, der alles gelesen und wie viele aufmerksame Leser an die Nachrichten weitergereicht hat.
Ähnlich hochkritisch war es in Aachen: Im Keller der Heinrich-Heine-Gesamtschule bemerkte der Hausmeister ausgetretene Flüssigkeit: eine geringe Menge Natronlauge. ”Die ist gefährlich wegen der giftigen Gase“, erklärte der Einsatzleiter in den Aachener Nachrichten. Der Hausmeister wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Erschwerend kam hinzu: ”Der Chemikalienaustritt hätte zu einer Explosion führen können.“ Für Wolfgang Adam sind auch die Schutzanzüge (s. unten) ”sehr schön anzusehen“.
Über auslaufende Chemikalien informiert bei einem Unfall in Frechen die Rhein-Erft-Rundschau ihre Leser Burkhard Carlsohn und Paul Kahl. Die chemischen Grundlagen waren allerdings schon vor Jahren [Nachr. Chem. 2008, 56, 438] falsch:
Eine hochgiftige und ätzende Ammoniakwolke machte den Helfern in Troisdorf das Retten schwer. Doch Rettung nahte rasch bei dieser Einsatzübung, über die der Kölner Stadtanzeiger nicht nur für Paul Kahl Erstaunliches berichtete: Chemie-Spezialeinheiten bauten Dekontaminationszelte auf, um die Verletzten ... von der Säure zu befreien“. Vielleicht sogar mit Wasser? Das geht nämlich nicht immer, wie wieder die Aachener Zeitung weiß, der Römpp aber nicht:
Eine eigene Doppelseite wert wäre die Quecksilbergeschichte des Jahres. Ort des Geschehens: das Haarer Ernst-Mach-Gymnasium. Dort war am 23. Juli 2009 ein mit Quecksilber gefülltes Eudiometer den Schülerhänden entglitten und auf dem Boden zersprungen. Etwa 30 Milliliter Hg betrug der Verlust, Bodenplatten wurden kontaminiert, der Eingang und die darüber liegenden 15 Klassenzimmer bis zum Schuljahresende gesperrt. Seit dem 6. Dezember 2009 sind neue Gipskartonwände eingezogen und neue Bodenbeläge gelegt. Nun soll noch die Außentreppe abgerissen und entsorgt werden. Gesamtkosten: 65 000 Euro. Das ist alles in allem wie immer sicher sehr vorschriftsmäßig und korrekt. Aber Hanns-Peter Boehm, der das alles in der Süddeutschen Zeitung lesen konnte, versteht nicht, ”dass kein Chemielehrer abgewiegelt hat“.
Selbst den Nachrichten aus der Chemie fehlt manchmal die Übersicht. Wie hätte sonst in den Notizen ernsthaft stehen können, Wasserstoff sei ein ”explosives Gas“ [Nachr. Chem. 2009, 57, 372]. Christian Lafrenz ist zu Recht anderer Meinung.
Zum Schluss der schrecklichen Berichte etwas ernsthafte Hoffnung: Die International Civil Aviation Organization hat sich über die olympische Flamme Gedanken gemacht. Das Dangerous Goods Panel DGP wurde im Jahr 2007 bereits gebeten, den Transport offener Flammen in Flugzeugen zu regeln. Danach darf im Flugzeug die Fackel nicht nachgefüllt werden und darf nicht mehr als 200 Milliliter Brennstoff enthalten, der in einem verschlossenen und dichten Behälter sein muss. Die Fackel muss ständig beobachtet werden, ein Feuerlöscher erreichbar bereit stehen und die mit der Beobachtung beauftragte Person muss in seiner Bedienung erfahren sein. Schließlich ist der Pilot vorab zu informieren. Das nächste olympische Feuer kann kommen, Nachrichten-Leser wissen Bescheid.


<h2>Vom Stoff</h2>
”N-Acetylcystein enthält Substanzen, welche die giftigen Wasserstoffatome und die starken Sauerstoffradikale aus dem Ethanol entfernen.“ April-Dauersucher und -finder Hauke Reddmann las in ”Hahnenfrühstück“ von Feri Lainscek und möchte einen Selbstversuch initiieren. Abstract: ”Bei einem heroischen Selbstversuch an der Minibar haben wir festgestellt, dass die Giftigkeit der Wasserstoffe im Ethanol in der Reihenfolge CH2&lt;CH3&lt;&lt;OH stark abnimmt.“ 
Reddmann sucht seine geliebte Sience-Fiction-Literatur nach Chemischem ab. Und findet ”sämtliche Elemente des Periodensystems von Wasserstoff bis Ununbium (”Lila Black 1“ von Justina Robson), dazu die Figuren Brom und Jeod (”Eragon“ von Christopher Paolini) und Chlorr (”Abhorsen“ von Garth Nix).
Während junge Männer in der Türkei an Methanolvergiftung starben, titelte die Rhein-Neckar-Zeitung, das politische und wissenschaftliche Qualitätsblatt der Menthol-, Verzeihung, der Metropolregion Rhein-Neckar und der Universitätsstadt Heidelberg, für Adolf Suchy:
Knapp daneben.
Völlig daneben, aber als Mediziner, der ab und an lustig sein will, darf er das, liegt Dr. med. Eckart von Hirschhausen. Er schreibt zur Bekämpfung einer Erkältung über Aspirin: ”Aspirin ist pflanzlich, der Wirkstoff kommt aus der Weidenrinde. Die Natur hat Humor. Ich (also EvH, A. d. Red.) muss immer lachen, wenn ich mir vorstelle, wie so ein Urmensch gegen eine Weide läuft, tierische Kopfschmerzen hat und das Mittel dagegen wächst direkt vor seiner Nase, ohne dass er es weiß! Da sind wir heute wirklich weiter.“ Recht hat der Meister Eckart. Wir (nicht er) sind weiter, nämlich bei der Acetylsalicylsäure aus Bitterfeld; wo wirklich wieder ein paar Weiden (salix) stehen — im Gegensatz zum Piz Salecina im Oberengadin, wo sie schon lange fehlen.
Das hindert die Süddeutsche allerdings nicht, beratungsresistent wie ein Mediziner, in der Rubrik (ungelogen!) ”Medizin und Wahnsinn“ dasselbe krude Wissen zu verbreiten:
Hauptsache lustig.
Kurz sei hier erinnert: C2N2, Schmp. —28 °C, ist zumindest bei RT ein farbloses Gas, so dass wir jetzt zum giftgrünen Kometen Lulin reisen können, über den Peter Cüppers neue Informationen bei <a href="https://t-online.de" target="_blank">t-online.de</a> fand. Des Kometen ”grüne Farbe stammt vom giftigen Farbstoff Cyanogen, der bei vielen Kometen vorkommt. Ein ebenfalls dort vorkommendes kleines Kohlenstoffmolekül leuchtet ... grün, wenn es im Vakuum von der Sonne angestrahlt wird.“
Der Südost-Kurier Hachinger Tal schreibt für Jörg-Rüdiger Hill von der Base Natron. Im Schulversuch füllen Kinder Natronpulver in einen Luftballon und spannen ihn über eine mit Essig gefüllt Flasche. Natron in den Essig kippen und der Luftballon bläht sich auf. Warum? Das ist einfach:
Von den schlimmsten aller Stoffe, nämlich von Schadstoffen, musste Kreisbaumeister Frank Schwindling im Bauausschuss in Schwabmünchen berichten. Die Augsburger Allgemeine schreibt über Schadstoffe im Schutt der abgerissenen Wertachbrücke (Wolfram Taiber liest):
Aber auch im Urlaub ist niemand vor Überraschungen gefeit. Im Jahr 2007 sank die Sea Diamond vor Santorin, ein ”explosiver Cocktail aus Blei, Quecksilber, Chemikalien und Gas“, weiß die wissenschaftlich an vorderster Front stehende Frankfurter Rundschau, denn das Schiff bunkert ”Blei und Quecksilber in Computern, Fernsehern und anderen Geräten oder 
Schwefel müffelt, immer noch die Frankfurter Rundschau, in den USA: In einer Klage gegen US-Baufirmen, die deutsche Knauf Gips und drei chinesische Tochterunternehmen stehe, aus den 
Hemmungslos zieht die Frankfurter Qualitätszeitung den fachlich gewagten Schluss: ”Schwindel, Schlaflosigkeit und im Badezimmer riecht es nach verfaulten Eiern.“ Schwefeldämpfe eben.
In Mexiko entsteht ein Gebäude, dessen Fassadenlamellen aus ”transluzentem, also lichtdurchlässigem Beton bestehen“. Das ist nun kein April-Scherz, den lichten Beton des ungarischen Architekten Áron Losonczi gibt es wirklich: Lichtleitfasern machen ihn (den Beton) durchscheinend. Vielleicht liegt es aber auch an dem verwendeten Zement, von dem die Süddeutsche Zeitung für Alfred Schmidpeter und uns schreibt:


<h2>Schreib-, Rechen- und Tippfehler</h2>
Einen sehr schönen Fehler hat das Trennprogramm der Nachrichten aus der Chemie so kunstvoll verfertigt, dass sich neben der Redaktion auch Michael Hahn freut: 
Nicht lösbar scheint für viele das Problem der Pluralbildung bei den freien Radikalen. Beispiel: ”Während die Freien Radikalen versuchen, sich zu stabilisieren, schädigen sie die Zellen und lösen die Bildung von weiteren Freien Radikalen aus. Antioxygene ... stabilisieren die Freien Radikalen.“ (”Frauen brauchen Schokolade“ von Debra Waterhouse; gefunden von Gabriele Herbst, die dasselbe Problem auch in der Süddeutschen Zeitung findet):
Wunderbar auch dieses Fundstück (von Hans Anhöck aus der Thüringer Allgemeinen) über Johann Wolfgang Döbereiner, den bekannten Autofahrer:
Schwierigkeiten haben viele alte Satzprogramme vor allem kleiner Verlage. So hat der/die Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung nicht nur einen seltenen Namen, sondern auch kein mü, also auch keine lhe, den Trinkwassergrenzwert für Uran bei 10 g/l festzulegen.
Molekulare Küche, gut, gegessen. Aber Molekularchemie? Doch, Die Zeit macht aus Michael Buback, Göttingen, einen ”Professor für Molekularchemie.“ Hoffentlich rutscht ihm da nicht ab und an ein einsames Atom in die Forschung, hofft Hugo Kubinyi.
Die Chemische Rundschau schreibt zu Reach, ”immerhin
und Florian Thomas freut sich, dass Wiley-VCH auf gutem Weg ist: 


<h2>Gemütlichkeit zum guten Schluss</h2>
Damit es in der Wohnung warm wird, benötigen wir zunächst einmal eine ”Wärmepumpe, die als Herzstück der Anlage Wärme niedriger Temperatur in Wärme höherer Temperatur umwandelt.“ (Westdeutsche Zeitung / Ulrike Deuter). Ersatzweise wärmt auch ”Bioalkohol, ein klarer, farbloser, entzündlicher und mit Sauerstoff angereicherter Kohlenwasserstoff“, während ”Brennspritus und chemischer Alkohol“ nicht für ein echtes Kaminfeuer geeignet sind (Feuerzauber Würzburg / Manfred Pirner).
Als Wärmespeicher im Solarkraftwerk dient der Wirtschaftswoche ”Kalziumhydroxyd, das sich beim Erhitzen in Kalzium und Wasserdampf spaltet“. Hanno Kamp wundert sich. Genauso wie die Redaktion über eine Notiz einer ominösen PR-Agentur, die in dem Desinfektionsmittel Öko-Des die einzige Möglichkeit sieht, ”die Molekularstruktur von Methan und Lachgas zu ändern“ und so die Belastung der Atmosphäre zu verringern. Die Natur macht etwas ähnliches, wenn sie nach den Vorstellungen der Fraunhofer-Gesellschaft Sonnenlicht nutzt, um das Erbgut zu verändern. ”Mit Chemie erreichen wir dasselbe, nur schneller.“
Wo wir gerade so gemütlich bei Kaffee und Honigkuchen beisammensitzen: Den Kuchen hat Helmut Sinner nach einem Rezept von Schrot &amp; Korn mit Hirschhornsalz gebacken, das ist nämlich ”ideal für flache Gebäcke, weil es den Teig eher in die Breite als in die Höhe treibt“. Und woher wissen die CO2-, NH3- und H2O-Moleküle, wann sie wen wohin treiben müssen? Macht nix, nehmen wir statt dessen Hefe.


<h2>Vom Wasser — völlig abstrus, aber gedruckt</h2>
Gnadenlos durchgeknallt sind die Erfinder und Autoren, wenn sie ”Produkte zur gezielten Informierung“ unseres Trinkwassers verkaufen: Die wiederverwendbare Label in den Qualitäten Harmonie und Aktivität kosten in den Größen klein (4,5×4,5cm) oder gross (7×10,5 cm) im Set mit zwei Label 10,00 Euro ”zzgl. Versand“. So ein Aufkleber auf dem Wasserglas bringt je nach Aufdruck Harmonie oder Aktivität ins Wasser: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vonharrach.de" target="_blank">www.vonharrach.de</a></ext-link>. Denn das Wasser kann doch lesen.
Auch von Airnergy muss man gelesen haben, einer Methode, bei der angeregter Sauerstoff seine Energie an die Wassermoleküle der Atemluft abgibt und so das körpereigene Wasser energetisiert. Also wärmt. Darüber freuen sich die Spieler von 1860 München und der Hersteller.
Schließlich noch der verklärte Blick von Michael Hahn auf <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.wasserauto-bauanleitung.de" target="_blank">www.wasserauto-bauanleitung.de</a></ext-link>. Braungas (HHO), aus Wasser gewonnen, verbrennt zu Wasser und entwickelt dabei kraftvolle Energie. 250 Milliliter Wasser reichen für Monate, da reicht es Jens Eufinger wirklich. Kein Wunder, dass Bayer Material Science die Redaktionen mit dem Slogan ”water is green“ überrascht. Aber nicht genug damit, Dihydrogenmonoxid ist auf dem Vormarsch: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.dhmo.org" target="_blank">www.dhmo.org</a></ext-link>. Einen erschreckenden Bericht von Frank Bringewski zum Dihydrogenmonoxid an anderer Stelle, in einem anderen Jahr.
Holger Schmolzi geht unterdessen zum Duschen mit dem Energie-Duschkopf ”Stones“ aus dem Weltbild-Katalog. Stones, das ist ein Anionen-Duschkopf mit Magnetisierungsfunktion, gefüllt mit energiegeladenem Erz und mit Mineralsteinen. Statt 24,99 Euro kostet er nur noch 19,99 Euro.
Anionen werden immer billiger.
Ernst Guggolz ist Chefredakteur der Nachrichten aus der Chemie und dankt allen genannten und ungenannten Lesern, Sammlern und Einsendern und bittet um Nachsicht, dass es einige Texte nicht in das Aprilheft geschafft haben. Einsender neuer Texte mögen bitte ihre Funde nicht unterstreichen oder markern.


<h2>— — — Gut zu wissen</h2>
Die Süddeutsche Zeitung berichtet für Hugo Kubinyi über ein chinesisches Restaurant, das Hühnchen anbietet, die von Giftschlangen totgebissen wurden. Beim Kochen wandelt sich das Gift in ein Enzym um, das den ”menschlichen Körper warm halte und die Blutgefäße säubere“.
Plasmabildschirme arbeiten, das glaubt die Stuttgarter Zeitung, Karl Peters aber nicht, so: ”Bei dieser Technik werden zwischen zwei Glasscheiben Moleküle von Xenon-Gas ...  zur Explosion gebracht.“
Mit der Funktionsweise einer Brennstoffzelle, zumindest wie sie die Pfalzwerke in ihrem Kundenmagazin erklären, ist Peter Kritzer nicht einverstanden. Ihm entgeht die ”innovative Ausrichtung“ der Reaktion von CO3 und H2 zu H2O und CO2 bei 650 °C. Schöner Nebeneffekt: Die Oxidation von CO2 zu CO3 lässt sich vielleicht als eine Kohlendioxidsenke nutzen.
Noch mehr vom CO2 bietet die Rhein-Erft-Rundschau für Burkhard Carlsohn 
und in ihrem Schlepptau läuft die Frankfurter Rundschau wieder wissenschaftlich aus dem Ruder:
Bei TV Movie findet Axel Commichau die ultimative Lösung des CO2-Problems: ”Mikroalgen spalten Kohlendioxid in Sauerstoff und Kohlenstoff ...“ Das ist (Bio-)Chemie!
Bei <a href="https://wdr.de" target="_blank">wdr.de</a> findet Herbert Lingmann die ultimative Beschreibung der Bariumsulfatentstehung: Wenn Wasser in Öllagerstätten gepresst wird, ist es, ”wenn es wieder an die Oberfläche kommt, radioaktiv kontaminiert. Auf dem Weg an die Erdoberfläche verbindet sich ein Teil des Radiums durch den Druck- und Temperaturunterschied mit Barium zu Bariumsulfat (Barit). Weitere Informationen zur Chemie:
”Im Gegensatz zu Wasserstoff ist Ethanol ungiftig.“ (<a href="https://Chemie.de/Ralf" target="_blank">Chemie.de/Ralf</a> Kollefrath)
”Cäsium-137, das wasserlösliche Metall, ist sehr unedel.“ (<a href="https://Spiegel.de/Vera" target="_blank">Spiegel.de/Vera</a> Peters)
Falls uns jetzt die Luft wegbleibt, hilft Sauerstoff:
(<a href="https://web.de/Daniel" target="_blank">web.de/Daniel</a> Schildbach)


<h2>— — — Das gab es auch noch</h2>
Und dann noch die einzigartige Nährstoffkombination einer Versandapotheke — ganz ohne Chemie:
Und schließlich will Bild der Wissenschaft für uns und Rainer Langenstrassen das Klima mit kohlendioxidarmen Kraftwerken retten. Bei der IGCC-Technik, der integrierten kombinierten Vergasung, wird ”die Kohle zunächst vergast.
Noch mehr zum Kohlendioxid gefällig? Bitte: 
Das soll Hans Joachim Schellnhuber gesagt haben, behauptet Die Zeit und glaubt Uta Neubauer nicht. Genau so wenig, wie man der Frankfurter Rundschau diese Berichtigung glauben sollte:
und schon gar nicht ihre Erläuterung zur Folsäure und ihren Salzen:
(Frankfurter Rundschau / August Ittlig)

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Beyond OiI and Gas: Frühe Aachener Visionen

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