Industrie & Technik

<h2>Freudenberg vergrößert sich</h2>Der Weinheimer Mischkonzern Freudenberg setzte im Jahr 2016 knapp 9 Mrd. Euro um. Dies sind 13,5 % mehr als im Vorjahr und beruht großteils auf Übernahmen: Die Japan Vilene Company ist neu im Freudenberg-Geschäftsfeld „Vliesstoffe und Filtration“. Gesellschafter sind zu drei Vierteln Freudenberg und zu einem Viertel das japanische Chemieunternehmen Toray. Die Darmstädter Vibracoustic-Gruppe hat der Konzern nun vollständig übernommen. Sie stellt schwingungstechnische Komponenten und Module für die Automobilindustrie her. Zudem übernahm Freudenberg das italienische Unternehmen Gimi. Dessen Prozess-Know-how und Produktpalette sollen Freudenbergs Haushaltsprodukte, also die mechanischen Reinigungs- und Wäschepflegeartikel wie Vileda-Tücher ergänzen.Die Geschäftsgruppe Freudenberg Chemical Specialities erwirtschaftete weit mehr als die Hälfte des Geschäftsfelds Spezialitäten und Sonstige, das 1,3 Mrd. Euro umsetzte (+3 %). Die Mitarbeiterzahl stieg um 140 auf 4550.Im Jahr 2016 investierte die Freudenberg-Gruppe insgesamt 1,6 Mrd. Euro, davon 1,2 Mrd. in Akquisitionen und 400 Mio. in Sachanlagen. Durch die Akquisitionen stieg die Mitarbeiterzahl von 40 500 auf 48 000.Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen 372 Mio. Euro. Das sind 18 % mehr als im Vorjahr und 4,3 % Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 4,2 %). Hier arbeiteten etwa 3100 Mitarbeiter (+320), 1600 davon in Deutschland. Zu den Themen gehörten Vliesstoffe, Dichtungstechnik, Formgebung und Polymere.Die Freudenberg-Gruppe ist mit leicht gestiegener Auftragslage ins Jahr 2017 gestartet. Die Gruppe will Investitionsprojekte im Wert von 320 Mio. Euro starten. Der Umsatz soll gegenüber dem Vorjahr um etwa 2 % steigen.Maren Bulmahn, Frankfurt am Main

Meldung

Bilanz 2016: Freudenberg

Freudenberg vergrößert sichDer Weinheimer Mischkonzern Freudenberg setzte im Jahr 2016 knapp 9 Mrd. Euro um. Dies sind 13,5 % mehr als im Vorjahr und beruht großteils auf Übernahmen: Die Japan Vilene Company ist neu im Freudenberg-Geschäftsfeld „Vliesstoffe und Filtration“. Gesellschafter sind zu...

Bildung & Gesellschaft

Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um Erfindungen, Marken und Patente.
Patente waren im Jahr 2016 insgesamt in Deutschland gültig. Es gilt dabei die Internationale Patentklassifizierung mit neun Sektionen von A „Täglicher Lebensbedarf“ bis H „Elektrotechnik“, die noch weiter unterteilt sind. Die Sektion C „Chemie; Hüttenwesen“ etwa enthält an die 30 Unterteilungen von anorganischer Chemie bis Zuckerindustrie mit weiteren Unterkategorien.<figure><img src="https://media.graphcms.com/uPDb1DySkqIKQTY3ZHcg"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
ist das Jahr, in dem die schwedische Alfred Nobel &amp; Co. erstmals Dynamit herstellte. Der Firmeninhaber Alfred Nobel (1833–1896) hatte das Gemisch aus Nitroglycerin und Granulat kurz zuvor erfunden. Er verdiente damit ein Vermögen und verfügte, dass aus den Zinsen jährlich fünf Preise an verdienstvolle Persönlichkeiten zu vergeben seien. Die Nobelpreise wurden erstmals im Jahr 1901 verliehen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/fIalbJKRTTqOCgA4hLwJ"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>
zeitgenössische deutsche Erfinder versammelt die Erfindergalerie des Deutschen Patent- und Markenamts. Darunter sind der ehemalige GDCh-Präsident Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (links) und der Biochemiker Ernst-Ludwig Winnacker.<figure><img src="https://media.graphcms.com/8VY7W8PBQmiyJ0eG6HpZ"><figcaption><label>Abb. 3: </label></figcaption></figure>
der insgesamt 48 474 Erfindungen im Jahr 2016 gingen im Namen von deutschen Hochschulen beim Deutschen Patent- und Markenamt ein.<figure><img src="https://media.graphcms.com/pPSjjSsySLWtU588SPhj"><figcaption><label>Abb. 4: </label></figcaption></figure>
Pakete zu je 200 Gramm Bleichsoda und 200 Pfund Universalwaschmittel exportierte Henkel im Jahr 1878 in die Schweiz. Das sind die ersten Exporte des Unternehmens, das der Kaufmann Fritz Henkel mit zwei Kompagnons in Aachen zwei Jahre zuvor gegründet hatte. Bleichsoda entstammt eigenen Versuchen des 30-Jährigen und ist Henkels erster Markenartikelerfolg.<figure><img src="https://media.graphcms.com/4L7tRQv7RcOpWCWal0Ki"><figcaption><label>Abb. 5: </label></figcaption></figure>
ist die Nummer des ersten Reichspatents des Hanauer Heraeus-Konzerns. Es beschreibt die Erfindung des Chemikers und Physikers Richard Küch (1860–1915) aus dem Jahr 1891: die Vergoldung von Platinblech. Küch leitete die wissenschaftliche Forschung für die Heraeus-Platinschmelze ab dem Jahr 1890.<figure><img src="https://media.graphcms.com/fld04UYTnujoyPXuaSge"><figcaption><label>Abb. 6: </label></figcaption></figure>
Euro Preisgeld erhielten im Jahr 2015 die Sieger des ersten Achema-Gründerpreises. Die drei Start-ups zeigten eine Redoxbatterie für zu Hause, einen Duft auf Abruf und Analysen vom Einzelmolekül bis zur DNA.<figure><img src="https://media.graphcms.com/tGp1L6sRnWkRu2GlyOzw"><figcaption><label>Abb. 7: </label></figcaption></figure>
Sätze lang ist das Verfahren in der Reichspatentschrift Nr. 1 von Johann Zeltner aus Nürnberg vom 2. Juli 1877: „Das Verfahren zur Fabrikation dieses rothen Ultramarins ist folgendes: Ultramarinviolett wird, auf 130–150 °Celcius erhitzt, der Einwirkung von Dämpfen einer mehr oder weniger concentrirten Salpetersäure ausgesetzt. Stark concentrirte Salpetersäure ergiebt eine bis zu lichtem Rosa aufsteigende Farbe; verdünntere Salpetersäure dagegen ein tieferes und dunkleres rothes Ultramarin.“ Die Patentschrift Nr. 11857 von Adolf von Baeyer zur Herstellung von „Indigblau und verwandten Farbstoffen“ war fünf Seiten lang. Heutige Patentanmeldungen wie eine im Februar veröffentlichte zu Aktivkohle haben den zehnfachen Umfang.<figure><img src="https://media.graphcms.com/Lq9nveSmydyzqrfnuXgX"><figcaption><label>Abb. 8: </label></figcaption></figure>
C-Atome enthält Methylenblau (C16H18ClN3S). Dafür gab es im Jahr 1877 das erste Deutsche Reichspatent in Zusammenhang mit einem Teerfarbstoff für das „Verfahren zur Darstellung blauer Farbstoffe aus Dimethylanilin und anderen tertiären aromatischen Monoaminen“. Der Chemiker Heinrich Caro (1834–1910) synthetisierte Methylenblau erstmals im Jahr 1876 bei der BASF. Das Unternehmen gewann zwei Patenstreits zu Methylenblau.<figure><img src="https://media.graphcms.com/CLou11sTQAGBF4w6d8Z9"><figcaption><label>Abb. 9: </label></figcaption></figure>
der 69 340 deutschen Markenanmeldungen im Jahr 2016 liefen unter „chemisches Erzeugnis“. Das sind 13 Prozent weniger als im Vorjahr. 2130 Marken wurden als pharmazeutisches Erzeugnis angemeldet (–11 %), 1648 als Putzmittel (+4 %).<figure><img src="https://media.graphcms.com/FUj3oDQiQCSuWV7yMc9a"><figcaption><label>Abb. 10: </label></figcaption></figure>
Jahre nach der Gründung der Deutschen Chemischen Gesellschaft entstand im Juli 1877 in Berlin das Kaiserliche Patentamt. Es residierte bis 1945 – ab 1919 als Reichspatentamt – 40 Jahre lang in der Gitschiner Straße in Kreuzberg. Zuvor galten für Anmelder – je nach regionaler Zugehörigkeit zu einem der insgesamt 25 Bundesstaaten im Deutschen Kaiserreich – die Gesetze und Vorgaben für preußische, bayerische, sächsische oder sonstige Patente.<figure><img src="https://media.graphcms.com/dKyuFAy8SAuVWB9Lj7hY"><figcaption><label>Abb. 11: </label></figcaption></figure>
Mitarbeiter hatte das Deutsche Patentamt, als es nach dem zweiten Weltkrieg im Oktober 1949 im unzerstörten Bibliothekstrakt des Deutschen Museums in München startete. Im Oktober 1990 übernahm das Deutsche Patentamt die Aufgaben des „Amtes für Erfindungs- und Patentwesen“ der DDR mit etwa 600 Mitarbeitern und 13,5 Millionen Patentdokumenten. Seit November 1998 heißt die Behörde „Deutsches Patent- und Markenamt“. Heute beschäftigt sie knapp 2600 Mitarbeiter.<figure><img src="https://media.graphcms.com/AqHuE52JSayXh81SexMY"><figcaption><label>Abb. 12: </label></figcaption></figure>
ist das Jahr, in dem das Stoffschutzverbot für chemische Verbindungen in Deutschland aufgehoben wurde. Ein Patentschutz war bis dahin nur für Herstellungsverfahren vorgesehen. Allerdings bestand seit dem Jahr 1891 die gesetzliche Möglichkeit, den Verfahrenschutz auf das unmittelbar hergestellte Erzeugnis zu erweitern.<figure><img src="https://media.graphcms.com/mvZXL0kQGSfe2n8XWJyQ"><figcaption><label>Abb. 13: </label></figcaption></figure>

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Bilanz 2016: Freudenberg

Freudenberg vergrößert sich

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