Industrie & Technik

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<p>Im Geschäftsjahr 2017 stieg der Umsatz beim Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel um 7 % auf 20,03 Mrd. Euro. Organisch – also bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen – nahm er um 3 % zu. Die Dividende je Vorzugsaktie stieg um 10,5 % auf 1,79 Euro, die je Stammaktie um 10,6 % auf 1,77 Euro. Etwa 60 % der Aktien gehören der Familie Henkel.</p><p>2,3 % des Umsatzes setzte Henkel für Forschung und Entwicklung (F+E) ein. Im Jahr 2017 waren das 469 Mio. Euro, 9 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte davon ging in die Klebstoffforschung. Wie zuvor waren 2700 der insgesamt 51 950 Mitarbeiter mit F+E beschäftigt. Die Gesamtmitarbeiterzahl lag um 2000 höher als im Vorjahr.</p><p>Henkel setzte in Osteuropa und Asien/Pazifik jeweils etwa 6 % mehr um. In Lateinamerika erhöhte sich der Umsatz um 4,4 %, in Nordamerika um 3,0 % und in Afrika/Nahost um 1,7 %.</p><p>Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies setzte 9,4 Mrd. Euro um (+5 %), Laundry &amp; Home Care 6,7 Mrd. Euro (+2,0 %) und Beauty Care 3,9 Mrd. Euro (+0,5 %). Das Klebstoffgeschäft wuchs mit Industrien wie der Konsumentenelektronik und der Automobilindustrie. Laundry &amp; Home Care entwickelte neue Spezialwaschmittel und WC-Produkte. Zudem feierte das Waschmittel Persil sein 110-jähriges Jubiläum. Für die Haare gab es Neuheiten bei Färbemitteln und Styling.</p><p>Im Jahr 2017 schloss Henkel Akquisitionen im Gesamtwert von 2 Mrd. Euro ab. Dazu kamen Investitionen und Partnerschaften bei digitalen Services und Techniken wie dem 3-D-Druck. Für Industrie 4.0 investierte Henkel in Smart-Factory-Konzepte. Der im März 2017 ernannte Chief Digital Officer Rahmyn Kress hat eine eigene Organisation aufgebaut und treibt die digitale Transformation über alle Bereiche hinweg voran.</p><p>Den Henkel-Aufsichtsrat führt seit bald neun Jahren Simone Bagel-Trah, Ur-Ur-Enkelin des Gründers Fritz Henkel. Im Jahr 2017 waren 7 der 16 Aufsichtsratsmitglieder Frauen (Anteil 43,8 %). Seit diesem Jahr ist zwar mit Betriebsrätin Birgit Helten-Kindlein eine Frau Vize-Aufsichtsrat, der Frauenanteil beträgt aber nur noch 37,5 %); die 30 Dax-Konzerne kommen im Schnitt auf 33 %.</p><p>Maren Bulmahn ist Redakteurin der Nachrichten aus der Chemie.</p><h2>Hans Van Bylen, Henkel-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Zum Jahr 2017: Trotz eines herausfordernden und volatilen Marktumfelds haben wir bei Umsatz und Ergebnis neue Höchstwerte erzielt. Auch beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie erreichte Henkel neue Höchstwerte. Im Jahresverlauf konnten wir eine Reihe von Akquisitionen abschließen.</p><p>Zu Aktienkursen: Nachdem die Henkel-Aktien im Juni ihren Höchststand erreicht hatten, entwickelten sie sich schwächer als der Dax. Die Vorzugsaktien schlossen 2017 leicht unter Vorjahresniveau, während die Stammaktien leicht über dem Vorjahreswert lagen.</p><p>Über die Zukunft: Wir wollen nachhaltiges profitables Wachstum erzielen, uns noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Konsumenten ausrichten sowie noch innovativer, agiler und digitaler werden. Foto: Henkel</p><div><img src="https://media.graphcms.com/6x0iLlHeTx22nnOb3G01">

</div><p></p><p>Im Jahr 2017 betrug der Frauenanteil im Henkel-Vorstand 17 % (eine von sechs): Kathrin Menges, zuständig für Personal sowie Infrastructure Services. In der Führungsebene darunter stieg der Anteil in den letzten fünf Jahren von 20 auf 23 %. Im Jahr 2021 soll er nach Plänen Henkels hier 25 % betragen. Im Jahr 2017 hatten die 30 im Dax notierten Unternehmen in Vorständen einen durchschnittlichen Frauenanteil von 13 %.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/hW4k1FsQqnzW7Z65TpvQ">

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Meldung

Bilanz 2017: Klebstoffe und Waschmittel

undefined Im Geschäftsjahr 2017 stieg der Umsatz beim Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel um 7 % auf 20,03 Mrd. Euro. Organisch – also bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen – nahm er um 3 % zu. Die Dividende je Vorzugsaktie stieg um 10,5 % auf 1,79 Euro, die je Stammaktie um 10,6 %...

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<p>Optimistisch zeigte sich die Labor- und Analysentechnik-Branche auf der Analytica im April in München. Sie hat dazu allen Grund: Die Labor- und Biotechnologiemesse zog mit rund 35 800 Besuchern noch etwas mehr an als die letzte Analytica vor zwei Jahren. Ebenso wächst der Weltmarkt für Laborausstattung und Geräte: Je nach Segment sind es zwischen 5 und 12 % jährlich; überdurchschnittlich steigt die Nachfrage aus den Schwellenländern Asiens.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/aOJgIItNSuucuxVG4IBI"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Messehalle auf der Analytica 2018. 38 500 Besucher, mehr als je zuvor, interessierten sich für Laborgeräte und -ausstattung. Entsprechend gut laufen die Geschäfte der Aussteller. <named-content>Fotos: Messe München, Thomas Plettenberg</named-content></figcaption></figure>
<p>Die etwa 330 deutschen Hersteller von Laborgeräten setzten im letzten Jahr insgesamt 8,7 Mrd. Euro um, 11 % mehr als im Vorjahr. 4,5 Mrd. Euro erwirtschafteten die Unternehmen mit Exporten, 4,2 Mrd. im Inlandsgeschäft, das um 14 % zulegte. Die starke Entwicklung im Inland war „für viele Mitgliedsunternehmen eine echte Überraschung“, sagte dazu Mathis Kucheida, Vorsitzender des Branchenverbands Spectaris. Die wichtigsten Kunden im Inland waren die öffentliche Hand sowie die Chemie- und Pharmaindustrie.</p><p>Der Auslandsumsatz nahm um 8 % zu, die Exportquote sank daher von 55 auf 53 %, was, so sagte Kucheida „nicht wehtut.“</p><p>Parallel zum Umsatzwachstum stellen die Unternehmen Mitarbeiter ein: Die Zahl der Beschäftigten ist von 43100 auf 44 200 gestiegen. Gemessen am Umsatz und an der Zahl der Mitarbeiter wächst die Branche nun schon seit dem Jahr 2009.</p><p>Für das laufende Jahr prognostizierte Spectaris ursprünglich ein Wachstum des Inlandsumsatzes auf 4,55 Mrd. Euro und des Auslandsumsatzes auf 5,13 Mrd. Euro. Angesichts protektionistischer Tendenzen auf dem Weltmarkt hält Kucheida die Vorhersage für den Export für zu optimistisch.</p><h2>Stärkere Nachfrage aus Asien</h2><p>Der größte Einzelmarkt für Laborgeräte aus Deutschland ist in den USA, Gerätehersteller verkauften im Jahr 2017 Waren im Wert von 1,9 Mrd. Euro dort hin. Das Wachstum war mit 3 % geringer als in anderen Ländern.</p><p>Besonders stark, plus 18 %, nahmen die Exporte nach China zu. Die Volksrepublik ist inzwischen das zweitwichtigste Zielland für Geräte aus Deutschland mit einem Volumen von 1,59 Mrd. Euro. China ist damit der zweitgrößte Markt für die deutsche Laborgerätebranche. In Asien erwirtschaften die Unternehmen insgesamt 25 % ihrer Exportumsätze.</p><p>Nach wie vor gehen die meisten Geräte aus Deutschland nach Europa, fast die Hälfte des Exportumsatzes entsteht hier, in der Europäischen Union sind es 41 %. Nummer eins ist Frankreich mit 820 Mio. Euro Umsatz, gefolgt von den Niederlanden mit 790 Mio. Euro, beide mit einem Plus von 11 %. Ein weiteres wichtiges Zielland deutscher Exporte ist Italien mit 700 Mio. Euro Umsatz und einem Wachstum von 9 %.</p><p>Die Exporte nach Südamerika blieben unverändert. Die Exporte nach Afrika, in den Nahen Osten und in die restliche Welt stiegen, und zwar zwischen 6 und 11 %, nach Afrika und in den Nahen Osten erwirtschaftete die Branche allerdings nur 3 beziehungsweise 4 % ihres Exportumsatzes, in der restlichen Welt ist es 1 %.</p><p>Chemieunternehmen, Untersuchungslaboratorien und Forschungsinstitute kaufen Geräte wenn nicht aus Deutschland vor allem aus den USA, (letztes Jahr im Wert von 2 Mrd. Euro), aus Japan (1,3 Mrd. Euro) und der Schweiz, die vergangenes Jahr Geräte im Wert von 800 Mio. Euro nach Deutschland lieferte. Zu den wichtigsten Herkunftsländern für Geräte zählt mit einem Importvolumen von 340 Mio. Euro China, der Wert stagniert.</p><h2>Drei unter den Weltmarktführern</h2><p>Carl Zeiss, Eppendorf und Sartorius sind die deutschen Unternehmen, die zu den 20 umsatzstärksten Geräteherstellern weltweit zählen.</p><p>Carl Zeiss setzte mit Mikroskopie- und Spektrometersystemen im letzten Jahr 1,54 Mrd. Euro um und ist damit die Nummer 6 auf dem Weltmarkt. Der Geschäftsbereich Research &amp; Quality Technology, der zu 29 % zum Gesamtumsatz des Unternehmens beiträgt, wuchs um 5 %.</p><p>Eppendorf erwirtschaftet seinen gesamten Umsatz mit Laborgeräten und -materialien, im letzten Jahr lag er bei 690 Mio. Euro, das entspricht einem Plus von 6 %. Damit stieg der Hamburger Konzern auf Platz 10 des Weltmarkts. Das Unternehmen steigerte die Forschungsausgaben, und zwar um 4 % auf etwa 36 Mio. Euro, das enstpricht 5 % vom Umsatz. Den größten Umsatzanteil für Forschung investiert mit fast 20 % das US-Unternehmen Illumina.</p><p>Der Göttinger Biotechnologiezulieferer Sartorius, Nummer 18 auf dem Weltmarkt, erzielt 28 % seines Umsatzes mit Laborgeräten. Der Geschäftsbereich Lab Products &amp; Services legte um 21 % zu und setzte im letzten Jahr 394 Mio. Euro um. 14 Prozentpunkte beim Umsatzwachstum führt der Konzern auf Akquisitionen zurück, die größte war der Kauf des US-Unternehmens Essen Bioscience für umgerechnet 280 Mio. Euro. Das Unternehmen trug etwa 54 Mio. Euro zum Umsatz bei.</p><h2>Thermo, Danaher und Shimadzu bleiben an der Spitze</h2><p>Das Unternehmen mit dem weltweit meisten Umsatz mit Laborgeräten bleibt mit Abstand Thermo Fisher Scientific. Der Konzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit seiner Laborsparte 5,65 Mrd. US-Dollar, umgerechnet 5,04 Mrd. Euro. Zukäufe im Jahr 2016 brachten im letzten Jahr ein Umsatzplus von 29 % und erhöhten den Laborgeräteanteil am Umsatz von 24 auf 29 %. Vor zwei Jahren hatte Thermo den Elektronenmikroskopehersteller FEI übernommen und Affymetrix, einen Hersteller von DNA-Chips. Im letzten Jahr kam Phenom-World dazu, ein holländischer Hersteller von Rasterelektronenmikroskopen.</p><p>Die Nummer zwei auf dem Weltmarkt ist wie in den letzten Jahren der Mischkonzern Danaher, zu dem Beckmann Coulter Life Sciences, Leica Microsystems und die Massenspektrometer-Tochter Sciex (ehemals ABSciex) gehören. Nach Abspaltung der Industriesparte konzentriert sich der Konzern auf Lebenswissenschaften, Diagnostik, Umweltanalytik und Zahnmedizin. Analysengeräte trugen im letzten Jahr mit 2,3 Mrd. Euro etwa 12 % zum Konzernumsatz bei.</p><p>Shimadzu, der drittgrößte Analysengerätehersteller, setzte im vergangenen Jahr 2 Mrd. Euro um, 5 % mehr als im Vorjahr. Für das japanische Unternehmen erwies sich der Markt in China als besonders wachstumsstark. In die Volksrepublik verkaufte Shimadzu vor allem Massenspektrometer, Chromatographen und Geräte für die Umweltanalytik.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/AVmee6LoTKOAttiCOh5N"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Autosampler auf dem Analytica-Messestand von Shimadzu, Nummer drei auf dem Weltmarkt. Laborautomation ist einer der Wachstumstreiber der Branche.</figcaption></figure>
<h2>Die Ausnahmen</h2><p>Nicht bei allen Herstellern stiegen die Umsätze: Ausnahmen waren Perkin-Elmer und Nikon. Bei Perkin-Elmer, der Nummer 12 auf dem Weltmarkt, sank der Umsatz mit Geräten um 5,5 %, bei Nikon um 25 %. Nikon hat sich umstrukturiert, die Geschäftsbereiche neu zugewiesen und mehr als 1000 Stellen gestrichen. Das japanische Unternehmen sank vom 13. auf den 17. Platz der Weltrangliste der umsatzstärksten Gerätehersteller.</p><p>Frauke Zbikowski ist Redakteurin der Nachrichten aus der Chemie.</p>

Meldung

Bilanz 2017: Klebstoffe und Waschmittel

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