Industrie & Technik

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<h2>Allgemeine Wirtschaftslage</h2>Die Konjunktur ist derzeit in Österreich kräftig und dürfte ihren Schwung auch in den kommenden Monaten behalten. Im vierten Quartal 2017 nahm das Bruttoinlandsprodukt in Österreich nach einer Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts gegenüber dem Vorquartal um 0,8 % zu. Die Expansion tragen dabei weiterhin alle Komponenten. Davon profitiert vor allem die Industrie. Die Unternehmen schätzen ihre aktuelle und künftige Geschäftssituation nach wie vor positiv ein. Während sich die Stimmung in Industrie und Bauwirtschaft zuletzt geringfügig verschlechterte, erhöhte sich die Zuversicht im Dienstleistungsbereich. Auch die Konsumenten sind optimistisch.<h2>Die chemische Industrie</h2>Die Wirtschaft wächst, und Österreichs Chemie wächst mit (Abbildung 1). Nach vier Jahren der Stagnation hat die Branche dies auch dringend nötig.<figure><img src="https://media.graphcms.com/lm5NPJ6SKK5izUMlNS4A"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Entwicklung der abgesetzten Produktion in der österreichischen Chemieindustrie in den Jahren 2012 bis 2017.</figcaption></figure>
Die wirtschaftliche Dynamik nahm im Lauf des Jahrs 2017 immer mehr zu. Im ersten Halbjahr lag der Umsatz noch um 2,5 % über Vorjahresniveau, bis Jahresende stieg er um 3,7 % auf 15,3 Mrd. Euro. Dies übertrifft den Höchststand aus dem Jahr 2012 (15,1 Mrd. Euro).Der Aufschwung hat fast alle Branchen erfasst. Getragen von der guten internationalen Konjunktur legten Fasern, Pharmazeutika und Kautschukwaren am meisten zu. Aber auch Chemikalien, Industriegase, Lacke und Kunststoffwaren lagen im Plus. Seifen, Wasch- und Körperpflegemittel entwickelten sich schwächer. Agrochemikalien hinkten dieser Entwicklung hinterher und blieben hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Dies gilt auch für Kunststoffrohstoffe. Hier dämpften Anlagenrevisionen das Wachstum.Die Impulse, die zum Aufschwung führten, kamen sowohl vom heimischen Markt wie auch noch stärker von der Nachfrage aus dem Ausland. Bei den Exporten belebte vor allem die Konjunktur in der Euro-Zone das Geschäft.Das gute Geschäftsklima beflügelte zudem die Investitionen der Unternehmen. Diese betrugen im Jahr 2017 etwa 775 Mio. Euro und lagen über dem Schnitt der vorangegangenen Jahre. Die Industrie plant, die Investitionen im Jahr 2018 weiter zu erhöhen.Der Mitarbeiterstand blieb im Jahr 2017 auf hohem Niveau bei etwa 44 400 Mitarbeitern (Abbildung 2).<figure><img src="https://media.graphcms.com/SDH5F0GRZiRN659fruGt"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Entwicklung des Mitarbeiterstands in der österreichischen Chemieindustrie in den Jahren 2012 bis 2017.</figcaption></figure>
Die Stimmung in der österreichischen Chemiebranche ist weiterhin gut. Dies zeigt auch die Konjunkturerhebung des Wirtschaftsforschungsinstituts. Die Auftragsbestände sind hoch, die Fertigwaren lagern in niedrigen Mengen. Sollte die Branche nicht politisches Unbill treffen – etwa Handelskriege –, so erwartet sie 2018 als weiteres gutes Jahr.Johann Pummer ist promovierter Jurist und stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands Wirtschaftskammer Österreich, Chemische Industrie.

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Bilanz 2017: Österreich

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Beim Werkstoffhersteller Covestro stieg der Umsatz im Jahr 2017 um 18,8 % auf 14,1 Mrd. Euro, ein Rekordergebnis. Daran beteiligt das Unternehmen die Mitarbeiter: In Deutschland erhalten die etwa 7500 Beschäftigten insgesamt 174 Mio. Euro Sonderzahlung. Weltweit schüttet das Unternehmen 330 Mio. Euro aus. Die Mitarbeiterzahl stieg im Jahr 2017 weltweit von 15 579 auf 16 176. Etwa 10 000 von ihnen arbeiteten in der Produktion. Dazu kamen 505 Auszubildende, 489 davon in Deutschland.<figure><img src="https://media.graphcms.com/LeUNxm0ER5WgYIqQKYfB"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E), Verwaltung, Vertrieb und Produktion bei Covestro in den Jahren 2016 (blau) und 2017.</figcaption></figure>
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F+E) im Jahr 2017 betrugen 274 Mio. Euro nach 259 Mio. Euro im Vorjahr. Die Mitarbeiterzahl in F+E stieg von 1016 auf 1072. Die meisten von ihnen arbeiteten in Leverkusen, Pittburgh und Schanghai.Im Segment Polyurethanes stiegen die abgesetzten Mengen um 3,4 %. Der Umsatz nahm um 29 % auf 7,7 Mrd. Euro zu. Dazu trugen der Verkauf eines nordamerikanischen Systemhauses (39 Mio. Euro) und eine Versicherungserstattung (35 Mio. Euro) bei. Zusätzlich setzte der Beschluss, im spanischen Tarragona weiter Methylendi(phenylisocyanat)e (MDI) zu produzieren, Rückstellungen von 72 Mio. Euro frei. In Dormagen und Barcelona erweiterte der Konzern die Produktion für Polyurethandispersionen, um die steigende Nachfrage aus der Lack- und Klebstoffindustrie zu befriedigen.Bei Polycarbonates erhöhten sich die Mengen um 5,0 %. Die Nachfrage kam vor allem aus der Automobil-, der Elektro- und Elektronikindustrie. Der Umsatz stieg um 13 % auf 3,7 Mrd. Euro.Die Absatzmengen im Segment Coatings, Adhesives, Specialties blieben stabil. Die Verkaufspreise stiegen, aber auch die Herstellungskosten. Der Umsatz nahm um 0,6 % auf 2,1 Mrd. Euro zu. In Dormagen startete Covestro eine neue Anlage für mehrschichtige Folien, etwa für fälschungssichere ID-Karten wie Reisepässe oder den Autoinnenraum.Das Unternehmen kauft seit November 2017 eigene Aktien im Wert von bis zu 1,5 Mrd. Euro oder bis zu 10 % des Grundkapitals zurück. Es plant eine Dividende von 2,20 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,35 Euro).Für das Jahr 2018 rechnet Covestro mit Wachstum in den Hauptabnehmerbranchen – etwa in der Automobil-, Möbel- und Bauwirtschaft sowie in der Elektro- und Elektronikindustrie.Der Konzern bleibt offen für Akquisitionen.Maren Bulmahn ist Redakteurin der Nachrichten aus der Chemie.<h2>Patrick W. Thomas Covestro-Vorstandsvorsitzender und kommissarischer Finanzvorstand</h2>Über Nachhaltigkeit: Wir sind hervorragend positioniert, um vom Wachstumspotenzial dieses Zukunftssegments zu profitieren. Beispiele sind E-Mobilität, energieeffizientes Bauen oder stromsparende LED-Leuchtmittel. Bis zum Jahr 2025 wollen wir 80 Prozent unserer Aufwendungen in Forschung und Entwicklung an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren.<div><img src="https://media.graphcms.com/SR0Z4i1BRLCHI0Er4mrz">

</div>Zum Aktienrückkaufprogramm: Wir haben uns für ein Aktienrückkaufprogramm entschieden, da dieses schlicht und ergreifend die beste Investitionsmöglichkeit war, um Wert zu schaffen und Mittel an unsere Anteilseigner zurückfließen zu lassen. Bis heute haben wir etwa vier Millionen Aktien zurückgekauft.Über Digitalisierung: Ein digitaler Marktplatz vereinfacht den Zugang zu Basisprodukten und vernetzt Kunden mit Covestro sowie weiteren Anbietern. Über neue, digitale Geschäftsmodelle wie den digitalen Marktplatz sollen bis Ende 2019 kumuliert bis zu einer Milliarde Euro Umsatz abgewickelt werden. Foto: Covestro

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