Gesellschaft Deutscher Chemiker

Trendbericht

Biochemie 2016: Posttranslationale Proteinmodifikationen bei Krankheiten

Nachrichten aus der Chemie, März 2017, S. 320-322, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Posttranslationale Proteinmodifikationen bei Krankheiten

Die molekulare Basis vieler Krankheiten sind Manipulationen bei solchen Proteinen, die bei der Bekämpfung von Krankheitserregern oder bei der Vermeidung von Krankheiten eine tragende Rolle spielen. Besonders bedeutend dabei sind kovalente Veränderungen – die posttranslationalen Modifikationen (PTM): Das Anbringen von zusätzlichen chemischen Gruppen an ein regulatorisches Protein verändert häufig dessen Aktivität, indem es seine Stabilität, Struktur, Biochemie, Lokalisation oder Wechselwirkung mit Bindungspartnern moduliert.

Infektionen mit Legionellen

Vor allem bakterielle Krankheitserreger manipulieren zentrale Proteine, um eine Infektion zu etablieren. Die Erreger von Krankheiten verwenden dabei häufig enzymatische Mechanismen oder PTM, die für menschliche Zellen zuvor unbekannt waren. Ein Beispiel ist das gramnegative Bakterium Legionella pneumophila, der Erreger der Legionärskrankheit.1)

Legionellen infizieren Menschen, indem sie sich in Immunzellen der Lunge vermehren. Dazu programmieren sie die infizierte Zelle durch Sekretion von zirka 300 funktionell unterschiedlichen bakterie

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