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Biosynthese der Phenazine
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Im Jahr 1856 versucht der damals gerade 18-jährige William Henry Perkin, Chinin durch Oxidation von Anilinverbindungen mit Kaliumdichromat herzustellen. Dabei macht er eine Entdeckung, die einen neuen Industriezweig begründen sollte: Seine Experimente ergaben eine schwarze Substanz, die zwar nicht das gewünschte Chinin, wohl aber einen alkohollöslichen purpurnen Farbstoff enthielt, mit dem sich sowohl Baumwolle als auch erstmals Seide lichtecht färben ließen. Schnell hatte Perkin das Mauvein (Perkin-Violett, Anilinpurpur) zum Patent angemeldet — die Tür zum Zeitalter der synthetischen Farbstoffe war aufgestoßen.1
Etwa zeitgleich ist der französische Pharmazeut Mathurin-Joseph Fordos einem Phänomen auf der Spur, das den Ärzten dieser Zeit wohlbekannt ist: “Blauer Eiter”, der sich manchmal bei langer Wundversorgung bildet. Im Jahr 1859 konnte Fordos das für die blaue Farbe verantwortliche Pigment isolieren und kristallisieren. Er gab der Substanz den noch heute gültigen Namen Pyocyanin — zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern für Eiter und für Cyan — und befasste sich in den folgenden Jahren mit seinen Eigenschaften.
Es dauerte noch mehr als zwei Ja
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