Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Brom in der Schule

Nachrichten aus der Chemie, Mai 2015, S. 540-542, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Im Jahr 1889 schreibt der Chemiker Wilhelm Steffen in seinem Lehrbuch der reinen und technischen Chemie über das wenige Jahrzehnte zuvor entdeckte Brom.1 Er erklärt, wie man zum Selbststudium und zum Gebrauch in Lehranstalten mit einer einfachen Laborvorrichtung elementares Brom herstellen kann — typisch für die damalige Zeit ohne jeglichen Gefahrenhinweis. Das im Jahr 1930 im Frankfurter Diesterweg-Verlag erschienene “Lehrbuch der Chemie und Mineralogie für den Unterricht an höheren Lehranstalten” von Otto Gall und Otto Reuber erklärt immerhin im Kapitel zu Brom: “Tiefbraune, giftige Flüssigkeit, die auf der Haut stark ätzend wirkt.” Dazu folgt der hemdsärmelige Hinweis “Sofort mit Petroleum abwaschen!”2

Das Lehrbuch “Kemper-Fladt Chemie” aus dem Jahr 1976 enthält überhaupt keine Gefahrenhinweise: “Dieses Lehrbuch ist für etwa 15- bis 18-jährige Schüler … konzipiert …”, heißt es im Vorwort; und in Kapitel 14 steht im Fließtext: “Gib ein 3 cm langes Stück Aluminiumdraht, das zuvor mit Schmirgelpapier gründlich abgerieben wurde, in ein Reagenzglas, das 1 mL Brom enthält, und warte einige Minuten.” Immerhin geben die Verfasser in Klammern den mit eine

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