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Brücken mit Chalkogenen

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2018, S. 952-956, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Erst seit zwei Jahren nutzen Wissenschaftler intermolekulare Chalkogenbrücken als nichtkovalente Lewis-Säuren in der Organokatalyse. Zunächst untersuchten sie nur schwefelbasierte, inzwischen auch selen- oder tellurhaltige Moleküle. Je nach Edukt lassen sich Reaktionen damit bis zum 34-Fachen beschleunigen.

Selenhaltige Verbindungen sind in der organischen Synthese verbreitet, meistens in Redoxreaktionen. Das bekannteste Beispiel ist Selendioxid, das durch seine Selektivität und Reaktivität als Oxidationsmittel heraussticht (Riley-Oxidation). Nun gibt es eine neue Gruppe selenhaltiger Katalysatoren: Sie sind Lewis-Säuren und funktionieren nach dem Prinzip der Chalkogenbrücken.

Chalkogenbrücken

Chalkogenbrücken sind definiert als Wechselwirkung zwischen einer Lewis-Base und einem elektrophilen Chalkogensubstituenten S, Se oder Te, den ein Rest R positiv polarisiert (Abbildung 1a).1) Sie sind mit Halogenbrücken zu vergleichen, da sich die elektronische Situation der Atome ähnelt. Zwar gehören alle drei, Halogen-, Chalkogen- und Wasserstoffbrückenbindungen, zu den schwachen gerichteten Wechselwirkungen, allerdings unterscheiden sich Chalkogen- und Ha

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