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<h2>Chemieparks: Historie, Fakten, Diskussion</h2><p>„Der Chemiepark, ungewisse Weiten. Wir schreiben das Jahr 2016. Dies sind die Aufzeichnungen des Buches Chemiestandorte, das fremde Märkte sowie neue Herausforderungen und neue Geschäftsmodelle beschreibt.“</p><div><img src="https://media.graphcms.com/QQ0e6S3VRK2xdQZyCN6S">

</div><p></p><p>So könnte es im Logbuch des Raumschiffs Enterprise heißen. Es sei erinnert: Vor fünfundzwanzig Jahren waren die Unternehmen BASF, Bayer und Hoechst noch die Fundamente hiesiger chemischer Industrie. Moderne Chemieparks, in denen Konzerngesellschaften oder konzernunabhängige Dienstleister einen Standort und seine Investitionen und Services managen, waren Utopie.</p><p>Die Themen des Buchs sind: Grundlagen und Abgrenzung, Markt und Kundenanforderungen, Management von Chemiestandorten, Betrieb von Chemiestandorten sowie Geschäftsmodelle und Organisation. Der Leser erfährt, dass ein Chemiepark „die geografische Bündelung von rechtlich unabhängigen chemischen Anbietern ist“ – gleichzeitig aber weitere sechs Punkte erfüllen muss. Die Autoren informieren über Historie, Entwicklung sowie Betreiberkonzepte und geben Einblicke in die Chemparks Leverkusen, Infraserv Knapsack und den Valuepark Schkopau. Auch Internationalisierung, Eigentümerstruktur, Investorenauswahl, Risiko- und Energiemanagement sprechen sie an.</p><p>Die in Deutschland begonnene Entwicklung hat sich in Zeiten der Globalisierung zu einem Erfolgs- und Überlebensmodell für die chemische Industrie und ihre Standorte herausgestellt – inzwischen international vielfach kopiert.</p><p>Viel Zeit zum Bejubeln der Erfindung Chemiepark bleibt allerdings nicht. Es sind noch nicht alle alten Herausforderungen gemeistert, da ändern sich schon wieder das Gefüge und die Schnittstellen durch Zerschlagungen und Zusammenlegungen, Zukäufe, Abwanderungen und Insolvenzen der Unternehmen. Darüber wabern die Megatrends Energiewende, nachwachsende Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie, additive Fertigung und Digitalisierung. Die Autoren kritisieren den Standort Deutschland wegen seiner Energiepolitik.</p><p>Dieses Werk ist eine Pionierleistung und Bestandsaufnahme. Einen Königsweg zu allumfassender Prosperität bietet es nicht, aber es regt zur Diskussion an. Das Buch eignet sich für Führungskräfte, Unternehmensberater und Ausbilder sowie Studierende in Chemiemanagement, Strategie, Struktur und Organisation. Bei der Suche nach der problemfreien Chemieparkzone helfen ein umfassendes Stichwortverzeichnis und viele Literaturhinweise.</p><p>Holger Bengs, Frankfurt am Main</p><p>Carsten Suntrop (Herausgeber): Chemiestandorte: Markt, Herausforderungen und Geschäftsmodelle. Wiley-VCH, Weinheim, 2016. 282 Seiten, geb. 79 Euro. ISBN 978–3–527–33441–4</p><h2>Kurz vorgestellt</h2><h2>Analytische Chemie</h2><p>Torsten C. Schmidt und Oliver J. Schmitz haben das Buch Analytische Chemie überarbeitet. Das Lehrbuch und Nachschlagewerk enthält Grundlagen, Methoden und Praxis der analytischen Chemie und erscheint zum dritten Mal.</p><p>Von Georg Schwedt, Torsten Schmidt, Oliver J. Schmitz. Wiley-VCH, Weinheim, 2016. 560 Seiten, geb. 69,90 Euro. ISBN 978–3–527–34082–8</p><h2>Gefahrstoffe in der Schule</h2><p>Das Themenheft Gefahrstoffe im Blick unterstützt Lehrer in allen Belangen zum Thema Gefahrstoffe im Unterricht. Die Autoren besprechen unter anderem Gefährdungsbeurteilungen, Ersatzexperimente und die Leitung einer Chemiesammlung.</p><p>Von Sabine Venke, Stefan Schwarzer, Klaus Ruppersberg, Wolfgang Proske. Friedrich-Verlag, Seelze, 2016. 48 Seiten, 17,15 Euro. ISSN 0946–2140</p><h2>Wissenschaftlich erwiesen</h2><p>Das Buch Wissenschaftlich erwiesen – Gütesiegel oder Etikettenschwindel befasst sich mit der Frage, was „wissenschaftlich erwiesen“ aussagt. Es geht um den Stand des Wissens und den Umgang mit dem wissenschaftlichen Konsens. Das Buch behandelt hauptsächlich die Medizin.</p><p>Von Florian Fischer. Wiley-VCH, Weinheim, 2016. 254 Seiten, geb. 24,90 Euro. ISBN 978–3–527–33886–3</p><h2>Chemie für Mediziner</h2><p>Das Buch Chemie für Mediziner für Dummies erklärt die Chemie, die Inhalt des Medizinstudiums ist. Der Autor behandelt Grundlagen wie Atomaufbau, chemische Bindungen und Reaktionen, aber auch Thermodynamik, Analytik, Komplex- und organische Chemie.</p><p>Von Bernd Goldfuß. Wiley-VCH, Weinheim, 2016. 299 Seiten, geb. 24,99 Euro. ISBN 978–3–52–770726–3</p>

Rezension

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Chemieparks: Historie, Fakten, Diskussion„Der Chemiepark, ungewisse Weiten. Wir schreiben das Jahr 2016. Dies sind die Aufzeichnungen des Buches Chemiestandorte, das fremde Märkte sowie neue Herausforderungen und neue Geschäftsmodelle beschreibt.“ So könnte es im Logbuch des Raumschiffs Enterpri...

Prof.Dr.

<p>Am 14. Oktober feierte der Tag der organischen Chemie an der Universität Stuttgart (Tocus) sein 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass präsentierten zwölf Doktoranden in Kurzvorträgen ihre Forschungsergebnisse einem Publikum aus Hochschule und Industrie. Die Themen reichten von Farbstoffen mit Funktion und Naturstoffsynthesen über effiziente Katalysen bis zur Lebensmittelanalytik.</p>
<p>Johannes Hänle (Stuttgart) stellte Merocyanine mit steuerbaren optischen und elektronischen Eigenschaften vor. Philipp Kratzer (Ulm) berichtete über Struktur und Synthese von Silberacetyliden mit Iminsubstituenten. Dominik Pfaff (Karlsruhe) präsentierte neue Synthesen von natürlichen Perylenchinonen aus Schimmelpilzen. Mark Sdahl (Hohenheim) berichtete über Laccasen, die eine selektive Iodierung anstelle der üblichen oxidativen Dimerisierung elektronenreicher Aromaten erlauben. Elena Geiger (Stuttgart) zeigte, wie enzymfreie templatgesteuerte Oligonukleotidsynthesen zum Kopieren genetischer Information dienen. Michael Bau (Freiburg) stellte neue katalysatorfunktionalisierte reduktive Radikalkupplungen zwischen Carbonylen und Nitrilen vor. Thomas Wanner (Heidelberg) demonstrierte, wie man mit Goldkatalyse Vinylkationintermediate selektiv in polycyclische Fluorophore überführt. Isabel Alt (Stuttgart) berichtete über eisenkatalysierte Nitren-Transfer-Reaktionen zu Carbazolen, Indolinen, Indolen und Pyridinen. Stefan Rieckhoff (Stuttgart) stellte Katalysen vor, bei denen Isoxazolinone in Pyridine und Azirine umgewandelt werden. Claudia Holec (Düsseldorf) zeigte die Vielseitigkeit von Oxidoreduktasen in chemoselektiven Naturstoffsynthesen. Robin Korte (Münster) berichtete, wie sich mit Massenspektrometrie Strukturelemente von Lebensmittelallergenen identifizieren lassen.</p><p>In der anschließenden Thieme Lecture in Organic &amp; Bioorganic Chemistry präsentierte Ilan Marek (Technion, Haifa) eine elegante Sequenz aus Metallierung von Vinylcarbamaten, Carbamoyltransfer, Aldol-Reaktion und Tishenko-Reduktion, mit der sich acyclische Stereopentaden selektiv herstellen lassen. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen im Internationalen Begegnungszentrum der Universität Stuttgart.</p><p>Sabine Laschat, Universität Stuttgart</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/IMRhRFgkQbScLGFohHrK"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Vortragende, Betreuer und Sponsoren beim 20. Tag der organischen Chemie an der Universität Stuttgart. <named-content>Foto: Robert Forschner</named-content></figcaption></figure>


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