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Chemie

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2011, S. 930-933, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Mit Fingerspitzengefühl zum festen HN3

Klapötke et al. beschreiben erstmals die Festkörperstruktur von Stickstoffwasserstoffsäure HN3. Stickstoffwasserstoffsäure wurde im Jahr 1890 von Theodor Curtius zum ersten Mal hergestellt und ist wegen ihrer Explosionsfähigkeit und Giftigkeit schwer zu handhaben. Als schwache Säure (pKs = 4,92) ist HN3 durch Einwirken von Säuren auf NaN3 darstellbar. Klapötke et al. verwenden dazu Stearinsäure und erhalten HN3 durch Vakuumdestillation in einer Kapillare, in der es bei tiefen Temperaturen ohne Explosion manipulierbar ist. Einkristalle entstehen durch mehrmaliges Schmelzen und Kristallisieren direkt auf dem Diffraktometer. Zum Erwärmen ist Fingerspitzengefühl nötig: Die Berührung mit der Fingerspitze bringt die Kristalle zum Schmelzen. Im Festkörper besitzt HN3 eine Schichtstruktur. Innerhalb der Schichten bilden sich H-Brücken und es entstehen 8- und 16-gliedrige Ringe. Wie bei kovalenten Aziden üblich, zeigt das HN3-Molekül unterschiedlich lange N-N-Abstände (123,3 und 112,0 pm). Der kürzere Abstand ist nur 2,2 pm länger als in molekularem N2, was den explosiven Charakter von HN3 unterstreicht. AS

Membranlipid PS

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