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Chemische Schwärmereien
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Vom Tabak schwärmen heutzutage nicht mehr viele – allenfalls noch die Tabakschwärmer (Manduca sexta). Diese Nachtfalter aus Nord-, Mittel und Südamerika schätzen im Raupenstadium die Blätter der Tabakpflanze. Lewis Carroll mag beim Verfassen seines vor 150 Jahren erstmals veröffentlichten Klassikers Alice im Wunderland an diese Art gedacht haben, als er eine drei Zoll große Raupe beschrieb, die auf einem Pilz saß, aus einer Wasserpfeife rauchte und Alices Fragen mit wenig hilfreichen Gegenfragen beantwortete, womit Carroll vermutlich seine Oxforder Kollegen parodierte.
Im wirklichen Leben genießen die Raupen die Tabakblätter aber frisch und unverbrannt, ganz ohne Rauch. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil die Pflanze das Nervengift Nikotin genau deshalb in ihren Blättern anreichert, um hungrige kleine Raupen fernzuhalten.
Die Raupe des Tabakschwärmers aber wird mit dem Nikotin fertig – sie kann es nicht nur verdauen, sondern sogar aus dem Verdauungsprodukt zurückgewinnen und es selbst als chemischen Kampfstoff gegen ihre Fressfeinde einsetzen. Die Tabakpflanze hat das auch schon gemerkt. Während sie andere Insekten durch erhöhte Nikotinproduktion abwehrt, macht
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