Gesellschaft Deutscher Chemiker

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China: mehr pflanzliche Arzneien

Nachrichten aus der Chemie, Mai 2016, S. 524-526, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Die chinesische Pharmakologin Youyou Tu erhielt im Jahr 2015 den Nobelpreis für Medizin für ihre Malariatherapie mit Artemisinin [Nachr. Chem. 2015, 63, 1067]. Dies löste in ihrem Heimatland einerseits Genugtuung darüber aus, dass der „chinesische Fluch” beendet ist, immer höhere Forschungsaufwendungen nicht mit Nobelpreisen belohnt zu sehen. Im Jahr 2014 waren das etwa zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, Tendenz steigend. Andererseits stellt China zwar 80 Prozent der für die Isolierung von Artemisinin verwendeten einjährigen Beifußgewächse bereit; an der mit einer höheren Wertschöpfung verbundenen Isolierung und Formulierung des Wirkstoffs für den globalen Pharmamarkt ist das Land aber kaum beteiligt. Etwa 20 Prozent des Weltmarkts gehörten bisher Sanofi mit einem halbsynthetischen Artemisinin, das mit genmodifizierter Backhefe hergestellt wird. Daneben gibt es einige weitere westliche Pharmafirmen, die Artemisininpräparate vertreiben. Inzwischen scheint der Markt gesättigt und Sanofi verkauft seine Produktionsstätte im italienischen Garessio. In Nature erwartet Mark Peplow nach Jahren schwankender Preise nun einen stabilen Artemisininmarkt.

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