Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Das Deutsche passte nicht so gut

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2012, S. 1194-1196, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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In nahezu allen Industrieländern arbeiteten Chemiker während der 1930er Jahre an phosphororganischen Verbindungen. Doch keiner hatte derart Fortüne wie Gerhard Schrader (1903 — 1990), der bei Bayer Leverkusen an Insektiziden forschte [Nachr. Chem. 1956, 4, 286]. Dabei stützte er sich auf Vorarbeiten des deutschen Chemikers August Michaelis (1847 — 1916) sowie auf Veröffentlichungen des sowjetischen Chemikers Alexander Arbusow (1877 — 1968) in Kasan, beide unangefochtene Autoritäten auf diesem Gebiet. Nach einer Reihe erfolgloser Versuche nahm sich Schrader die Ester der Phosphorsäure vor. Ende 1936 stellte er eine fast klare Flüssigkeit her, die leicht fruchtig roch. Auf der Fahrt nach Hause litt er plötzlich an Beklemmungen und Atemnot, seine Pupillen verengten sich. Ohne es zu ahnen, hatte Schrader eines der stärksten Gifte hergestellt, die bis dahin bekannt waren. Seine Entdeckung hätte er fast mit dem Leben bezahlt.

Das Oberkommando des Heeres (OKH) erklärte den Stoff umgehend zur Geheimsache. Bei Erprobungen in den Heeresgasschutzlaboratorien in Spandau, der wichtigsten Forschungsstätte der Wehrmacht für Kampfstoffe, und auf dem Testgelände Raubkammer

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