Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Das geheimnisvolle Glashaus der Diatomeen

Nachrichten aus der Chemie, Juli 2011, S. 734-736, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Diatomeen (Kieselalgen) sind einzellige Algen. Verglichen mit anderen Einzellern sind sie recht jung: Erst vor 185 Millionen Jahren tauchen ihre Fossilien auf. Dieses Alter liefern auch genetische Abstammungsuntersuchungen. Nach ihrem Erscheinen haben die Diatomeen sich rasant ausgebreitet. Heute sind sie die artenreichste Gruppe unter den Algen und man schätzt, dass sie für ein Fünftel der weltweiten CO2-Fixierung verantwortlich sind. Damit ist ihr Beitrag zum Abbau des Treibhausgases ebenso bedeutend wie der aller Regenwälder zusammen.

Ihren Erfolg verdanken diese Einzeller vermutlich zu einem wesentlichen Teil ihrem schützenden Panzer, der anders als die meisten Biomineralien nicht auf Calcium beruht, sondern aus feinst gesponnenem Siliciumdioxid besteht, also quasi aus Glas. Ihre harte Zellwand macht Diatomeen für die meisten Fressfeinde unverdaulich, behindert aber in gewisser Weise auch die Fortpflanzung. Wie vermehren sich Einzeller in einem eng anliegenden Glaskasten?

Nun, dieser Glaskasten besteht wie eine Petrischale aus einem Boden und einem etwas weiteren, den unteren Teil umfassenden Deckel (Abbildung 1). Wenn Diatomeen sich ungeschlechtlich, also dur

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