Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Den Kernen auf der Spur

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2010, S. 92-97, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Felsen und Bergbäche gehören zu Silke Merchels Arbeitsumgebung. Statt Ganzkörperschutzanzug trägt die Nuklearchemikerin Trekkinghose und Sonnenhut. Statt mit einem Geigerzähler Aktivitäten zu messen, sammelt sie Steine. Die Abteilungsleiterin für Ionenstrahlanalytik vom Forschungszentrum Dresden-Rossendorf sucht in den slowenischen Alpen mit Geologen an einem Bergsturz nach passenden Gesteinsproben. Sie lässt sich von den Geologen erklären, wie sie Kalkstein von Sandstein unterscheiden — auch ohne Salzsäure im Gepäck, nur anhand des Aussehens.

”Eigentlich hasse ich Bergsteigen“, sagt die 42-Jährige mit einem Lachen. ”Aber in einem interdisziplinären Team ist es wichtig, dass jeder eine Vorstellung von dem hat, was der andere macht — auch wenn ich dazu meine Höhenangst überwinden muss.“

Radionuklide verraten das Alter

Die Forscher wollen herausfinden, wann der Berg an dieser Stelle in die Tiefe gestürzt ist. Dabei hilft ihnen die Nuklearchemie, denn nach dem Absturz entstanden im freigelegten Gestein durch kosmische Strahlung Radionuklide. Im Gegensatz zur C-14-Methode, bei der Forscher die Abnahme der Radioaktivität nach dem Absterben organischer Mater

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