Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Die Kraft des Nichtkovalenten

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2012, S. 979-985, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Im Jahr 1987 erhielten Donald J. Cram, Jean-Marie Lehn und Charles J. Pedersen den Nobelpreis für Chemie “for their development and use of molecules with structure-specific interactions of high selectivity”.1 Mit ihren Arbeiten zur Kationenerkennung durch Macrocyclen wie Kronenethern (1), Cryptanden (2) und Sphäranden (3) (Abbildung 1) hatten diese drei Wissenschaftler seit Ende der 1960er Jahre die Grundlagen dessen gelegt, was wir heute als supramolekulare Chemie bezeichnen. Diese beschäftigt sich nicht mit der Synthese einzelner Moleküle und deren Eigenschaften, sondern mit der Wechselwirkung von Molekülen miteinander. Im Gegensatz zu Molekülen, in denen starke kovalente Bindungen die Atome miteinander verbinden, werden supramolekulare Aggregate reversibel durch die meist viel schwächeren nichtkovalenten Bindungen wie Wasserstoffbrücken, ionische, aromatische oder Van-der-Waals-Wechselwirkungen zusammengehalten.2

Zu Beginn der supramolekularen Chemie stand überwiegend das Studium einfacher Modellsysteme im Vordergrund, also chemischer Wirtverbindungen oder Rezeptoren, die mit einfachen Substraten (den Gästen) wie Alkalimetall

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