Echt natürlich — natürlich echt?

Wenn Sie eine Geige besitzen mit dem Aufkleber “Stradivarius fecit”, dann spielen Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf einer echten Perle des Instrumentenbaus. Natürlich ist es eine echte Geige, aber eben nicht eines der etwa 1200 Instrumente aus der Werkstatt des berühmtesten Geigenbauers aller Zeiten. Ungefähr 600 dieser Violinen, Celli und Bratschen existieren noch, aber sehr viel mehr tragen den berühmten Namen oder die Abkürzung “Strad” als Werbegag ohne ernst zu nehmende Fälschungsabsicht.

Bei Bildern oder Edelsteinen, aber auch bei Aromen lässt sich die Echtheit mit diversen wissenschaftlichen Methoden prüfen, bei Streichinstrumenten reichen sie von der Dendrochronologie bis zur chemischen Analyse der Lacke und Klebstoffe. Das Ashmolean Museum hier in Oxford kann ein Lied davon singen: Eines der Prunkstücke seiner Sammlung, die Messias-Geige von Stradivari, war eine Zeit lang umstritten und wurde jeder erdenklichen Prüfung unterzogen. Inzwischen kennen die Experten den Lebenslauf des Baumes, aus dem die Geige geschnitzt wurde, wohl ebenso gut wie den des Schnitzers selbst.

Natürliche Perlen in Muscheln sind selten und damit wertvoll. Zuchtperlen, die

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