Gesellschaft Deutscher Chemiker

Eine Hölle mit goldenem Boden

Nachrichten aus der Chemie, April 2015, Seite 503, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Südafrika hat die reichhaltigsten Goldadern der Welt. Geringmächtige goldreiche Schichten in der Gegend von Witwatersrand erstrecken sich auf Flächen von bis zu zehn mal zehn Kilometern und sind so ergiebig, dass sich auch der Abbau in einer Tiefe von mehreren Kilometern noch lohnt.

Aber wie kam das Gold dorthin und warum reicherte es sich dort an? Bei anderen Elementen, etwa dem Eisen, können wir mit elementaren Chemiekenntnissen die geologischen Befunde erklären, beim Gold ist das etwas kniffliger. Es löst sich ja in kaum einem Lösungsmittel, und ohne eine Lösung, aus der ein Element ausfällt, ist die Anreicherung in einer dünnen Schicht nur schwer zu erklären.

Der Züricher Geologe Christoph Heinrich hat für dieses alte Rätsel eine neue Lösung vorgeschlagen,1 die bei unsereinem sofort den Duft des Anorganik-Grundpraktikums heraufbeschwört. Die Goldabscheidung habe, so Heinrichs Hypothese, vor zweieinhalb bis drei Milliarden Jahren stattgefunden, als die Atmosphäre noch aus reduzierenden Gasen wie H2S bestand und keinen Sauerstoff enthielt.

Aufgrund gewisser, besonders übel riechender Magmaeruptionen habe sich Schwefelwasserstoff in der Atmosphä

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