Bildung & Gesellschaft

<p>Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um die chemische Industrie.</p>
<p>Millionen Euro haben Chemieunternehmen im Jahr 2015 in Sachanlagen in Deutschland investiert. Das sind vier Prozent vom Umsatz. Zwanzig Jahre zuvor betrugen die Investitionen 5797 Millionen Euro, damals fünf Prozent vom Umsatz.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/3hfKsYaiQdG62MG4FjtJ"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
<p>Tonnen Schwefelsäure produzierte die deutsche chemische Industrie im Jahr 2015. Spitzenreiter bei anorganischen Grundstoffen war Chlor mit 3 867 052 Tonnen. Schwefelsäure war lange die mengenmäßig wichtigste Grundchemikalie. Wohl auch deshalb erschien im Jahr 1961 ein Buch mit dem Titel „Schwefelsäure – das Blut der Chemie“. Später löste Ethylen sie ab. Davon produzierte im Jahr 2015 die deutsche Chemieindustrie 5 133 818 Tonnen .</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/X47PphahReS0IN1N6JxK"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>
<p>Jahre nach der Gründung der Deutschen Chemischen Gesellschaft entstand im November 1877 der Verband der Chemischen Industrie. Er vertritt heute etwa 1700 Unternehmen, die mehr als 90 % des Umsatzes der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland erwirtschaften. Im Jahr 2016 setzte sie 183 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 446 000 Mitarbeiter.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/xyLgFgHFSGSdspeEsYXN"><figcaption><label>Abb. 3: </label></figcaption></figure>
<p>nennt der Verband der Chemischen Industrie die Entwicklungsstufe der Chemie seit dem Jahr 2010. Sie sei geprägt von Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft, aber noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Als erste Stufe der Industrialisierung gilt die „Gründerzeit und Kohlechemie“ ab 1865, die zweite Stufe ist die Petrochemie ab 1950 und Kennzeichen der dritten Stufe sind Globalisierung und Spezialchemie ab 1980.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/gqw8CpcS365j8R93EbN2"><figcaption><label>Abb. 4: </label></figcaption></figure>
<p>Milliarden Euro erwirtschaftete die Chemieindustrie in Indien im Jahr 2015. Mehr Umsatz machten Chemieunternehmen in Frankreich (117), Südkorea (129), Japan (186), Deutschland (198), den USA (772) und China (1776).</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/cqGYoP1mQl2P77vl0xNz"><figcaption><label>Abb. 5: </label></figcaption></figure>
<p>Tonnen künstliches Indigo führten deutsche Unternehmen im Jahr 1908 aus. Zu den Pionieren der deutschen Farbchemie gehörten seit 1863 die als Farbenfabrik Meister, Lucius &amp; Brüning bei Frankfurt gegründeten Farbwerke Hoechst und die Wuppertaler Friedr. Bayer &amp; Co. Im Jahr 1865 entstanden bei Mannheim die Badische Anilin- &amp; Sodafabrik (BASF) und im Jahr 1867 bei Berlin die Gesellschaft für Anilinfabrikation (Agfa). Die heutige weltweite Indigoproduktion beträgt etwa 20 000 Tonnen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/F9CeoUCSDCcLrBO5i8Oi"><figcaption><label>Abb. 6: </label></figcaption></figure>
<p>Meter tief ist jedes der fünf Kreissegmente des Poelzig-Baus im Campus Westend der Frankfurter Universität. Im Jahr 1930 als Konzernzentrale der IG Farben gebaut, diente das Gebäude ab 1945 als Hauptquartier der alliierten Expeditionstruppen und später als Europazentrale der US-Streitkräfte. Es beherbergte unter anderem das Hauptquartier der CIA in Deutschland. Seit 1996 gehört das Areal dem Land Hessen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/ugVAxSQUQyK4S2MjeyR8"><figcaption><label>Abb. 7: </label></figcaption></figure>
<p>Bilder enthielt eine der ersten Serien von Liebigbildern. Sie entstanden um das Jahr 1875 im Pariser Werbebüro für Liebigs Fleischextrakt. Der Chemiker Justus von Liebig war in den 1850er Jahren von Gießen nach München gezogen und gründete dort die Süd-Chemie mit. Diese Gründung markiert den Anfang der chemischen Industrie in Bayern. Heute gehört das Spezialchemieunternehmen zur Schweizer Clariant.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/I5Wonlv1TKu5Q02gxEsO"><figcaption><label>Abb. 8: </label></figcaption></figure>
<p>Seiten dick ist der wissenschaftliche Begleitband zur Dauerausstellung „Pillen und Pipetten“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin. Vor dem Hintergrund der Geschichte des Berliner Unternehmens Schering zeigt das Museum Arbeitstechniken eines Labors, Arbeitsmittel von der Glaspipette bis zum Pipettierroboter, die chemische Produktvielfalt und die Grundlagen der pharmazeutischen Industrie.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/x7Hz8kYSisKTPz6eHxQL"><figcaption><label>Abb. 9: </label></figcaption></figure>
<p>Prozent war der Anteil der Fein- und Spezialchemikalien am Gesamtproduktionswert der Chemie in Deutschland im Jahr 2015. Pharmazeutika machten etwa 20,8 % aus, Polymere 19,6 %, Petrochemikalien 16,8 %, anorganische Grundchemikalien 8,7 % sowie Wasch- und Körperpflegemittel 7,4 %.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/ci6Wb51SlycJQPfrEumA"><figcaption><label>Abb. 10: </label></figcaption></figure>
<p>Beschäftigte hatte Bayer im Jahr 2016 und führt damit die Liste der mitarbeiterstärksten Chemieunternehmen Deutschlands an. Es folgten BASF mit 113 830 und Merck mit 50 414 Mitarbeitern. In Deutschland arbeiteten bei den Unternehmen 37 000, 53 000 beziehungsweise 24 000 Menschen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/IIlSPHaSKGif9H43a4p4"><figcaption><label>Abb. 11: </label></figcaption></figure>


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Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um die chemische Industrie. Millionen Euro haben Chemieunternehmen im Jahr 2015 in Sachanlagen in Deutschland investiert. Das sind vier Prozent vom Umsa...

<h2>Anschubfinanzierung für biochemische Forschung</h2><p>Noch bis zum 15. Mai können sich Wissenschaftler, die an biochemischen Grundlagen forschen, um Geld aus der Schering-Stiftung bewerben. Dafür hat die Stiftung den Young Investigator Fund for Innovative Research Ideas von insgesamt 120 000 Euro eingerichtet und vergibt pro Antrag bis zu 60 000 Euro. Das Geld soll Nachwuchswissenschaftler dabei unterstützen, eine Forschungsidee selbstständig umzusetzen. AG</p><p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.scheringstiftung.de" target="_blank">www.scheringstiftung.de</a></ext-link></p><h2>Expertenkommission fordert mehr unbefristete Professuren</h2><p>Deutsche Universitäten sollen mehr unbefristete Professuren anbieten. Dafür plädiert die Expertenkommission Forschung und Bildung (EFI) in ihrem Jahresgutachten. So sollen die Beschäftigungschancen für wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Qualität von Forschung und Lehre steigen. Außerdem empfiehlt die EFI, den Universitäten mehr Geld für die Grundfinanzierung zur Verfügung zu stellen. Fördergelder des Bundes seien an nachprüfbare Bedingungen zu knüpfen. Als Ziel nannte die Kommission, bis zum Jahr 2025 drei oder mehr deutsche Universitäten unter die 30 weltweit führenden im Times Higher Education Ranking zu bringen. Bislang findet sich nur die Ludwigs-Maximilians-Universität München unter den Top 30. Die EFI besteht aus sechs Professoren der Wirtschaftswissenschaften und berät die Bundesregierung zu wissenschaftspolitischen Themen. AG</p><p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.e-fi.de/gutachten.html" target="_blank">www.e-fi.de/gutachten.html</a></ext-link></p><h2>Fellowships für neue Lehrmethoden</h2><p>Lehrende an deutschen Hochschulen können sich um ein Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre bewerben. Das Programm fördert beispielsweise neue Lehr- und Prüfungsformate oder neu gestaltete Module und Studienabschnitte. Junior-Fellowships für Doktoranden, Postdoktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter sind mit je 15 000 Euro dotiert. Senior-Fellowships richten sich an Juniorprofessoren, habilitierte Wissenschaftler und Professoren und sind mit 30 000 Euro ausgeschrieben. Für Kooperationen mit anderen Fächern oder Hochschulen im In- oder Ausland gibt es spezielle Tandem-Fellowships. Zusätzliche Fellowships für neue Ideen in der digitalen Hochschullehre fördern E-Learning-Projekte. Der Bewerbungsschluss für die Programme ist der 12. Juli. AG</p><p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.stifterverband.org/lehrfellowships" target="_blank">www.stifterverband.org/lehrfellowships</a></ext-link></p><h2>Forschungsgelder in der EU</h2><p>Die Staaten der Europäischen Union gaben im Jahr 2015 einen Anteil von 2,0 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU für Forschung und Entwicklung aus. Das entspricht fast 300 Mrd. Euro. In Schweden waren die Ausgaben gemessen an der eigenen Wirtschaftsleistung mit 3,3 % am höchsten. Deutschland investierte mit 87,2 Mrd. Euro die größte Summe. Das entspricht 2,9 % des deutschen BIP, damit steht Deutschland und dem fünften Platz in der EU-internen Rangliste. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland teilen sich drei Sektoren: 68 % geben Unternehmen aus, 17 % die Hochschulen und 15 % staatliche Einrichtungen. Mit dem Wert von 2,9 % liegt Deutschland unterhalb des Ziels der EU für das Jahr 2020 von 3,0 %. SM</p><p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://dpaq.de/loA5B" target="_blank">dpaq.de/loA5B</a></ext-link></p><h2>Laborplatz nur mit Unterschrift der Erziehungsberechtigten</h2><p>Im Studienjahr 2015 war einer von 135 Studienanfängern in Deutschland unter 18 Jahre alt. Damit hat sich der Anteil minderjähriger Erstsemester an deutschen Hochschulen seit dem Jahr 2005 von 0,08 % auf 0,74 % fast verzehnfacht. Den Anstieg verursacht hauptsächlich die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre in mehreren Bundesländern. Im Jahr 2015 war der durchschnittliche Studienanfänger 21,6 Jahre alt, ein Jahr jünger als noch im Jahr 1993.</p><p>Der Anteil minderjähriger Studienanfänger unterscheidet sich stark zwischen den einzelnen Fachrichtungen. So ist er in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik überdurchschnittlich hoch, in der Chemie liegt er bei 1,6 %. Spitzenreiter unter den Naturwissenschaften sind die Physiker mit 2,6 %. Den insgesamt höchsten Anteil gibt es bei den Kunststudenten. Dort sind fast 5 % der Erstsemester noch minderjährig. An Universitäten finden sich mehr junge Studenten als an anderen Hochschulformen. <i>AG</i></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/VE7hhnLTftmGGbR82b8A"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>


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