Bildung & Gesellschaft

<p>Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. Dieses Mal: Nicht nur die GDCh hat dieses Jahr Grund zu jubilieren.</p>
<p>Eine einjährige Pflanze ist der Klatschmohn, die Blume des Jahres 2017. Alle Pflanzenteile sind giftig, wozu das Alkaloid Rhoeadin beiträgt. Im Gegensatz zum Schlafmohn liefert Klatschmohn aber kein Opium, sondern führt bei übermäßigem Verzehr zu Bauchschmerzen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/yqsmj4Z7SE67LHErykMx"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
<p>Jahre ist es her, dass das Methylierungsmittel MeLi entdeckt wurde, und zwar von Wilhelm Johann Schlenk (1879 – 1943). Der deutsche Chemiker beschäftigte sich vor allem mit den luftempfindlichen organischen Verbindungen von Lithium, Natrium und Magnesium. Auch MeLi ist luftempfindlich und brennt laut Entdecker „an der Luft mit funkelnden goldenen Flammen“.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/QWvN3BQXQHGSyntz7sVk"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>
<p>Jubiläum hat in diesem Jahr das Deutsche Patent- und Markenamt. Es wurde am 25. Mai 1877 gegründet. Ein Patent für „Rheinisches Schwarzbrot“ ging übrigens an Konrad Adenauer, der in diesem Jahr 50. Todestag hat. John F. Kennedy dagegen hätte in diesem Jahr 100. Geburtstag gefeiert, hatte aber kein Patent für Brot.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/hNdPtyDLTGyizyw9Jhzi"><figcaption><label>Abb. 3: </label></figcaption></figure>
<p>Geburtstag feiert in diesem Jahr nicht nur die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin, also die Vorgängerin der GDCh, sondern auch Kanada. Im Jahr 1867 entstanden aus drei britischen Kolonien vier kanadische Provinzen: Die britische Provinz Kanada wurde in Ontario und Québec geteilt, die Namen der britischen Kolonien New Brunswick und Nova Scotia blieben für die kanadischen Provinzen erhalten. Die Kanadische Chemische Gesellschaft gründete sich 50 Jahre später.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/3ff1XDvkTGOMTOjWHAXp"><figcaption><label>Abb. 4: </label></figcaption></figure>
<p>Gulden (heute etwa 130 Millionen Euro) kostete die erste feste Brücke der Neuzeit über den Rhein. Sie verband ab dem Jahr 1867 das Königreich Bayern mit dem Großherzogtum Baden: Die eingleisige Eisenbahnbrücke verknüpfte Mannheim und Ludwigshafen. Heute ist Ludwigshafen untrennbar mit der BASF verbunden. Die wollte sich ursprünglich in Mannheim ansiedeln, bekam aber das avisierte Grundstück nicht.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/JDnkfwSDOcdjVAhv8n4Q"><figcaption><label>Abb. 5: </label></figcaption></figure>
<p>Ab 1959 untersuchte Charles J. Pedersen, Chemiker bei Dupont, die katalytische Wirkung von Schwermetallverbindungen mit organischen Liganden. Dabei stieß er auf eine neue Verbindungsklasse: die Kronenether – ein bekanntes Beispiel ist 18-Krone-6. Acht Jahre später reichte er seine gesammelten Forschungsergebnisse dazu in einer einzigen Publikation zur Veröffentlichung ein. Vor 30 Jahren erhielt er dafür den Nobelpreis.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/I4kwaXqSKGN37gfL2Wyg"><figcaption><label>Abb. 6: </label></figcaption></figure>
<p>starb Aisin Gioro Puyi (geboren 1906), der von 1908 bis 1912 letzter Kaiser von China war. Als Junge erhielt er Einzelunterricht unter anderem in Kalligraphie, für die traditionell Stangentusche verwendet wurde: eine Kombination aus Lampenruß und Bindemittel zu Stäbchen geformt, die auf einem Reibstein mit Wasser verrieben wurde. Stangentusche, Pinsel, Papier und Reibstein waren die Schätze des Gelehrtenzimmers.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/gvzVcwEdQeiWNMEqqGwZ"><figcaption><label>Abb. 7: </label></figcaption></figure>
<p>Vor 20 Jahren erschien das erste Harry-Potter-Buch. Joanne K. Rowling hat dafür tief in die Chemiegeschichte gegriffen, schließlich galt der Stein der Weisen den Alchemisten als Allheilmittel. In Band sechs zeigt sich dann, dass die Güte eines Produkts mit der Synthesevorschrift steigt und fällt. Der titelgebende Zauberlehrling konnte sich in der Schule mit Chemie allerdings so gar nicht anfreunden. Ob das nur am Lehrer lag?</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/W0ZYpUlrQ62NXEVtCQha"><figcaption><label>Abb. 8: </label></figcaption></figure>
<p>Seit 40 Jahren wird Ideenklau ausgezeichnet, und zwar mit dem Negativpreis „Plagiarius“. 1977 hatte Industriedesigner Rido Busse auf der Frühjahrsmesse in Frankfurt einen Hersteller aus Hongkong entdeckt, der ein äußerlich exaktes Plagiat der Waage Nr. 8600 der Firma Soehnle verkaufte. Nach einstweiliger Verfügung und Unterlassungserklärung gab es wenig später einen anderen Nachahmer. Daraufhin kaufte Busse einen Gartenzwerg, lackierte ihn schwarz und versah ihn mit einer goldenen Nase als Symbol für Gewinn durch Plagiate. Aus der Ein-Mann-Bürgerinitiative entstand im Jahr 1986 ein eingetragener Verein.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/veOqiksYRuSnqN4UrdID"><figcaption><label>Abb. 9: </label></figcaption></figure>
<p>-jähriges feiert in diesem Jahr die Hessenchemie. 35 Unternehmen unterschrieben im Jahr 1947 den Gründungsvertrag des Arbeitgeberverbandes Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. (Hessenchemie). Heute sind 308 Unternehmen im Verband organisiert.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/Nfp0UejCQ9mKEIPswCxy"><figcaption><label>Abb. 10: </label></figcaption></figure>


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einhundertundfünfzig

Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. Dieses Mal: Nicht nur die GDCh hat dieses Jahr Grund zu jubilieren. Eine einjährige Pflanze ist der Klatschmohn, die Blume des Jahres 2017. Alle Pflanzenteile sind giftig, wozu...

<h2>Innovationszentrum für Messtechnik</h2><p>In Thüringen entsteht ein Innovationszentrum für Quantenoptik und Sensorik. Die Universitäten Jena und Ilmenau sind gemeinsame Träger. EU und Länder bezuschussen das standortübergreifende Zentrum mit über drei Mio. Euro. Die Universitäten finanzieren mit den Mitteln Laborgeräte und Personal. Die beteiligten Institutionen wollen hiermit nicht nur Forschung fördern, sondern auch auf Bedürfnisse der Thüringer Industrie nach neuer Messtechnik eingehen.</p><p><a href="https://www.mobilitaet-thueringen.de" target="_blank">www.mobilitaet-thueringen.de</a></p><p><a href="https://www.ceec.uni-jena.de" target="_blank">www.ceec.uni-jena.de</a></p><h2>Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis</h2><p>Bis zum 1. Februar 2018 nimmt die Auswahlkommission an der FU Berlin Vorschläge für den Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis an. Die Auszeichnung für einen Wissenschaftler unter 40 Jahren aus Deutschland ist mit 60 000 Euro dotiert und geht im nächsten Jahr an einen Chemiker.</p><p><a href="https://www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de" target="_blank">www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de</a></p><h2>Wissenschaft kommunizieren</h2><p>Bis zum 5. Januar können sich einzelne Wissenschaftler oder Forschergruppen um den Communicator-Preis bewerben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG zeichnet Wissenschaftler aller Fachgebiete aus, die ihr Forschungsgebiet einem Laienpublikum verständlich machen. Der Gewinner erhält 50 000 Euro.</p><p><a href="https://www.dfg.de/communicator-preis" target="_blank">www.dfg.de/communicator-preis</a></p><h2>Preise der Schering-Stiftung</h2><p>Noch bis zum 15. Dezember nimmt die Schering-Stiftung Vorschläge für den Ernst-Schering- sowie den Friedmund-Neumann-Preis entgegen. Der Ernst-Schering-Preis ehrt mit 50 000 Euro Wissenschaftler mit wegweisenden Forschungsarbeiten für die Biomedizin. Der mit 10 000 Euro dotierte Friedmund-Neumann-Preis richtet sich an Nachwuchswissenschaftler in den Life Sciences, die in den letzten sechs Jahren eine herausragende Promotion abgeschlossen haben.</p><p><a href="https://www.scheringstiftung.de" target="_blank">www.scheringstiftung.de</a></p><h2>Neue Tenure-Track-Professuren</h2><p>Ein Gremium aus Wissenschaftlern, Hochschulvertretern und Vertretern des Bundes und der Länder hat 468 Tenure-Track-Professuren bewilligt. Sie vergaben diese an 34 Universitäten. Eine Tenure-Track-Professur mündet nach einer Bewährungsphase in eine Stelle auf Lebenszeit.</p><p>Auch in der Chemie sind neue Professorenstellen geplant. Die meisten erhielt die TU München. Davon will sie zehn in der Fakultät für Chemie ausschreiben. Die Universitäten Bremen und Hannover sowie das Karlsruher Institut für Technologie vergeben ebenfalls Professuren im Fachbereich Chemie. Viele Hochschulen haben noch nicht mitgeteilt, in welchen Fachbereichen Tenure-Track-Positionen bewilligt sind.</p><p>Das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schafft in den Jahren 2017 bis 2032 tausend neue Professorenstellen.</p><p><a href="https://www.bmbf.de/tenuretrack" target="_blank">www.bmbf.de/tenuretrack</a></p><h2>Researchgate verklagt</h2><p>Die Verlage Elsevier und Wiley sowie die American Chemical Society verklagen die Betreiber von Researchgate. Sie werfen der Plattform vor, das Urheberrecht zu missachten.</p><p>Auf Researchgate stellen Wissenschaftler Fachartikel kostenlos online und tauschen sich darüber aus. Das Netzwerk fordert von den Nutzern, alle nötigen Rechte einzuholen, prüft dies aber nicht.</p><p>Die Kläger fordern, dass Researchgate widerrechtlich publizierte Artikel löscht. Der Dienst hat bereits damit begonnen, betroffene Publikationen aus dem Netz zu nehmen.</p><p><a href="https://www.researchgate.net" target="_blank">www.researchgate.net</a></p><h2>Führungskräftetraining für Nachwuchsforscher</h2><p>Junge Lebenswissenschaftler, die eine Arbeitsgruppe leiten oder leiten werden, können sich bis zum 31. Januar für ein Führungskräftetraining bewerben. Die fünf Kursmodule dauern jeweils zweieinhalb Tage und starten im April. Die entsendende Forschungsinstitution muss 2900 Euro beitragen.</p><p><a href="https://goo.gl/u4OWUN" target="_blank">goo.gl/u4OWUN</a></p><h2>Wissenschaftler aus dem Ausland</h2><p>Die meisten Stipendien und Preise der Alexander-von-Humboldt-Stiftung für ausländische Wissenschaftler gingen im letzten Jahr an Naturwissenschaftler (42 %, Grafik). Zählt man die Lebenswissenschaftler (17 %) dazu, sind das mehr als die Hälfte. Dabei war das Fachgebiet Molekülchemie mit 54 Stipendien und Preisen am häufigsten vertreten, gefolgt von Physik der kondensierten Materie (37) sowie physikalischer und theoretischer Chemie (36). Unter den geförderten Naturwissenschaftlern waren 22 % Frauen, bei den Lebenswissenschaftlern lag der Frauenanteil bei 23 %.</p><p>Insgesamt förderte die Humboldt-Stiftung 921 Forscher, die meisten aus Europa (40 %) und Asien (24 %).</p><p><a href="https://www.humboldt-foundation.de/web/statistik.html" target="_blank">www.humboldt-foundation.de/web/statistik.html</a></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/mFAfTpsPSPuEOcMQD3GZ"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>


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