Bildung & Gesellschaft

Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um das Chemiestudium.
Mark betrugen die Kosten für ein zehnsemestriges Chemiestudium im Jahr 1913 inklusive Prüfungsgebühren. Für diesen Betrag bekam man damals 25 641 Maß Bier auf dem Oktoberfest. Das durchschnittliche Jahresgehalt lag bei 1182 Mark.<figure><img src="https://media.graphcms.com/el80QFgVTOwCPedO9yxd"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
Prozent der Bachelorabsolventen in Chemie startet direkt in den Beruf, die überwiegende Mehrheit, 97 Prozent, nimmt ein Masterstudium auf.<figure><img src="https://media.graphcms.com/NAJVO3tdRPKbW74G202u"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>
verlieh die Universität Göttingen Julija Wsewolodowna Lermontowa (1847 – 1919) als erster Frau die Doktorwürde in Chemie. Die russische Chemikerin schrieb ihre Doktorarbeit „Zur Kenntniß der Methylenverbindungen“ in Berlin bei August Wilhelm von Hofmann. Die erste Deutsche, die in Chemie promoviert wurde, war Clara Immerwahr im Jahr 1900.<figure><img src="https://media.graphcms.com/vGWgDzdNRn2YxTdtyVRz"><figcaption><label>Abb. 3: </label></figcaption></figure>
Ab diesem Jahr gab es ein Diplom für Chemiker, zunächst nur an Technischen Hochschulen. An den Universitäten wurde es im Jahr 1939 eingeführt und ersetzte das bis dahin übliche Verbandsexamen. Diesen Studienabschluss hatten Universitätsprofessoren Ende des 19. Jahrhunderts für Chemiker durchgesetzt, um ein Staatsexamen und somit den Einfluss des Staates auf Lehre und Forschung zu verhindern.<figure><img src="https://media.graphcms.com/lzlppshURqCvmGFdJ9tZ"><figcaption><label>Abb. 4: </label></figcaption></figure>
Semester dauert heute ein Chemiestudium bis zum Promotion – genauer: Dann hat die Hälfte der Chemiestudenten die Promotion erreicht. Im Jahr 1900 waren die Studenten nach 8 bis 10 Semestern so weit.<figure><img src="https://media.graphcms.com/54hStu4FSW3vPJ3jHGPF"><figcaption><label>Abb. 5: </label></figcaption></figure>
Prozent war der Frauenanteil unter den Chemieabsolventen an Universitäten im Jahr 1910. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs stieg er auf 35 Prozent. Heute sind es 39 Prozent.<figure><img src="https://media.graphcms.com/bUoHkw0RRKe5ermUQ4l9"><figcaption><label>Abb. 6: </label></figcaption></figure>
obligatorische Wochenstunden an Lehrveranstaltungen sollte nach der Studienreform in der DDR aus dem Jahr 1970 das Chemiestudium nicht überschreiten, „um den Studenten die Möglichkeit zur stärkeren schöpferischen Mitarbeit zu geben.“<figure><img src="https://media.graphcms.com/yJszBl11QtaZCVSNXAxm"><figcaption><label>Abb. 7: </label></figcaption></figure>
Stunden pro Woche wenden Chemiestudenten heute durchschnittlich für ihr Studium auf.<figure><img src="https://media.graphcms.com/LtxIlxqPRLqJjo3uVlh0"><figcaption><label>Abb. 8: </label></figcaption></figure>
Universitäten in Deutschland bieten einen Chemiestudiengang an, im Jahr 1888 waren es 20 Universitäten und 9 Technische Hochschulen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/Ak7i97SiQRmRM5Z2i8S2"><figcaption><label>Abb. 9: </label></figcaption></figure>
Prozent der Chemiker in Deutschland promovierten – das war bereits ab dem Jahr 1900 so. In den letzten Jahren ist ihr Anteil allerdings gesunken: Im Jahr 2016 haben 83 Prozent der Chemieabsolventen eine Doktorarbeit begonnen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/eKaEIBnSQGGvZdnljMw4"><figcaption><label>Abb. 10: </label></figcaption></figure>
Chemiestudenten gab es in Deutschland im Jahr 1913, 100 Jahre später waren es 34 942.<figure><img src="https://media.graphcms.com/pUMG3BfeSbaSu9mHkmSH"><figcaption><label>Abb. 11: </label></figcaption></figure>

Artikel

einhundertundfünzig

Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um das Chemiestudium. Mark betrugen die Kosten für ein zehnsemestriges Chemiestudium im Jahr 1913 inklusive Prüfungsgebühren. Für diesen Betrag bekam ma...

<h2>Mehr Anträge auf EU-Forschungsförderung</h2>Die Zahl der Anträge auf eine Förderung unter Horizon 2020 ist von 2014 auf 2015 um 25 % gestiegen. Ein Grund dafür ist, dass mehr Forscher international zusammenarbeiten wollen. Zudem haben EU-Mitgliedsstaaten nationale Fördergelder gekürzt. Die höhere Zahl an Anträgen hat dazu geführt, dass die Bewilligungsquote auf 10,7 % gesunken ist, im Vorjahr lag sie bei 13,4 %. Die Europäische Universitätsvereinigung kritisiert die niedrige Quote, da der Aufwand für die Bewerbung in keinem Verhältnis zu den Erfolgsaussichten stehe. Sie fordert, die Fördersumme zu erhöhen, um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Forschungsraums zu erhalten. Horizon 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Sein Budget für die Laufzeit von 2014 bis 2020 beträgt 77 Mrd. Euro.<h2>Zahl der Studienberechtigten steigt</h2>Im Jahr 2016 haben etwa 453 000 Schüler in Deutschland die Hochschul- oder Fachhochschulreife erreicht. Das sind 1,9 % mehr als im Jahr 2015. In Westdeutschland lag der Zuwachs bei 1,5 %, in Ostdeutschland einschließlich Berlin bei 4,5 %. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl der Studienberechtigten um 46 %. Grund dafür ist, dass wegen der verkürzten Gymnasialzeit zwei Jahrgänge das Abitur erhielten. 66 % der Absolventen erwarben ihren Abschluss an einer allgemeinbildenden, 34 % an einer beruflichen Schule. Insgesamt waren 53 % der Studienberechtigten Frauen und 47 % Männer. Bei denjenigen, die eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erlangten, überwog mit 55 % der Frauenanteil, bei den Studienberechtigten mit Fachhochschulreife stellten die Männer mit 53 % die Mehrheit.<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.destatis.de" target="_blank">www.destatis.de</a></ext-link><h2>Wissenschaftspreise für Batterien</h2>BASF und Volkswagen vergeben den „Wissenschaftspreis Elektrochemie“ und den „Preis für angewandte Forschung“. Bewerben können sich Einzelpersonen bis zum 18. August. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 40 000 Euro dotiert. Der „Wissenschaftspreis Elektrochemie“ richtet sich an Forscher, die jünger als 40 Jahre alt sind und Energiespeicher entwickeln. Den „Preis für angewandte Forschung“ erhält ein Wissenschaftler unter 50 Jahren, der Material- und Batterieproduktion erforscht.<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.science-award.com" target="_blank">www.science-award.com</a></ext-link><h2>Forschungspreis für anorganische Chemie</h2>Einen Preis für Forschungsarbeiten in der anorganischen Chemie vergibt die Elisabeth-und-Prof.-Dr.-Horst-Dietrich-Hardt-Stiftung. Der Preis ist mit 25 000 Euro dotiert und wird alle fünf Jahre verliehen. Bewerbungen und Vorschläge nimmt der Preisrat bis zum 15. Juli per Mail an.<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-saarland.de/page/geben/" target="_blank">www.uni-saarland.de/page/geben/</a> stiftungen/hardt.html</ext-link><h2>Preis für Chemische Energiekonversion</h2>Den Ernst-Haage-Preis für Chemische Energiekonversion erhalten promovierte Nachwuchswissenschaftler, die in Deutschland leben und arbeiten. Er ist mit 7500 Euro dotiert. Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und die Ernst-Haage-Stiftung vergeben diese Auszeichnung seit dem Jahr 2006. Nominierungen nimmt das Stiftungskuratorium bis zum 15. September an.http://<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://cec.mpg.de/institut/ernst-haage-preis/" target="_blank">cec.mpg.de/institut/ernst-haage-preis/</a></ext-link><h2>Lab-on-a-Chip-Zentrum in Dublin</h2>Im Mai hat die Fraunhofer-Gesellschaft mit der Science Foundation Irland ein Projektzentrum für mikrofluidische Lab-on-a-Chip-Systeme in Dublin gegründet. In diesem Zentrum entwickeln Wissenschaftler Miniaturlabore, beispielsweise für Blutproben. Die Gesellschaft wählte Dublin als Standort, weil es in Irland viele medizintechnische Unternehmen gibt.<h2>Neue und verlängerte Sonderforschungsbereiche</h2>Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 15 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) ein, darunter:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Polymerbasierte Nanopartikel-Bibliotheken für die Entwicklung zielgerichteter anti-inflammatorischer Strategien. Sprecher: Ulrich S. Schubert, Institut für Organische und Makromolekulare Chemie, Jena<list-item>Mechanismen und Funktionen des Wnt-Signalwegs, unter anderem Biochemie-Zentrum Heidelberg</list-item>17 SFB wird die DFG weitere vier Jahre fördern, darunter:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Von partikulären Nanosystemen zur Mesotechnologie, Universität Bayreuth<list-item>Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie, Universität Mainz</list-item><list-item>Struktur und Dynamik innerer Grenzflächen, Universität Marburg</list-item><list-item>Kontrolle von Energiewandlung auf atomaren Skalen, unter anderem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen.</list-item><list-item>Krankheitsrelevante Signaltransduktion durch Fettsäurederivate und Sphingolipide, Universitätsklinikum und Universität Frankfurt am Main</list-item><list-item>Chromatindynamik, unter anderem Max-Planck-Institut für Biochemie in Planegg</list-item><list-item>Bildgebung zur Selektion, Überwachung und Individualisierung der Krebstherapie, unter anderem Centro di Imaging Moleculare , Turin, und TU München</list-item><list-item>Oxyflame – Entwicklung von Methoden und Modellen zur Beschreibung der Reaktion fester Brennstoffe in einer Oxyfuel-Atmosphäre, ein Projekt mehrerer Hochschulen, unter anderem der Universität Bochum</list-item>

Artikel

einhundertundfünzig

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...