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ESR‐Spektroskopie: Was der Spin verrät

Nachrichten aus der Chemie, Juni 2010, S. 659-660, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die Elektronenspinresonanz-Spektroskopie (ESR, auch electron paramagnetic resonance, EPR) steht ein wenig im Schatten ihres großen Bruders Kernspinresonanz-Spektroskopie (nuclear magnetic resonance, NMR). Beide Verfahren nutzen auf analoge Weise den Spin von Elektronen bzw. Atomkernen. Doch nahezu jedes biologisch relevante Molekül enthält NMR-taugliche Kerne (etwa 1H), während man Moleküle mit dem für ESR erforderlichen ungepaarten Elektron (also Radikale) nur selten findet.

Die Strukturbiologie verwendet deshalb Spinlabel, um ungepaarte Elektronen in das zu untersuchende Biomolekül einzubauen, und so die ESR als zusätzliche, zu NMR komplementäre Analysemethode zu nutzen. In anderen Bereichen, etwa bei der Suche nach dem Kompass der Zugvögel, scheinen Radikale durchaus eine Rolle zu spielen, die man nur bisher nicht entdeckt hatte.

Maßband für größere Abstände

Nachdem nun schon hochaufgelöste Strukturen von mehr als 60 000 Proteinen vorliegen, sind die aus zahlreichen Proteinmolekülen zusammengesetzten Komplexe die größte Herausforderung für die Strukturbiologie. Diese Komplexe sind oft nicht kristallisierbar und für die NMR-Strukturanalyse zu groß.

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