Notizen


<h2>Hochschulen machen Lust auf China</h2>
<p>Im Sommersemester feiern über 40 deutsche Hochschulen China- Wochen: Die Universitäten informieren über Förderungsmöglichkeiten für ein Auslandssemester in China, und zurückgekehrte Austauschstudenten berichten über ihre Erfahrungen. Auch Chinesisch-Schnuppersprachkurse und chinesische Gerichte in der Mensa bringen das Reich der Mitte näher. Höhepunkt ist der China-Tag in Hamburg am 25. und 26. Juni. Über die Aktivitäten an den teilnehmenden Hochschulen informiert die Webseite.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.deutsch-chinesisches-jahr-2009-2010.de" target="_blank">www.deutsch-chinesisches-jahr-2009-2010.de</a></ext-link></p>


<h2>Noch mehr China</h2>
<p>Mit über 500 Kooperationen ist China das wichtigste Land für deutsche Hochschulpartnerschaften. Das ergab eine Erhebung der Hochschulrektorenkonferenz an 118 Hochschulen. Insgesamt zählte sie 88 Studien- und 13 Promotionsprogramme mit China. Meistens gehen Studenten für ein Semester in das andere Land. Der Trend geht aber hin zum kompletten Auslandsstudium: Inzwischen sind 32 Prozent aller Kooperationen gemeinsam entwickelte Studiengänge mit Doppelabschluss.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.deutsch-chinesisches-jahr-2009-2010.de/de/351.php" target="_blank">www.deutsch-chinesisches-jahr-2009-2010.de/de/351.php</a></ext-link></p>


<h2>Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs</h2>
<p>Der Cluster Microtec Südwest und der Münchner Biotech Cluster sind unter den fünf Gewinnern des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Bis zu 200 Mio. Euro, verteilt auf maximal fünf Jahre, stellt das BMBF pro Wettbewerbsrunde zur Verfügung. Die dritte Runde des Wettbewerbs startet Ende des Jahres. Gewinner Microtec beschäftigt sich mit Mikrosystemtechnik, 33 Projekte sind daran beteiligt. Der Münchner Biotech Cluster hat seinen Forschungsschwerpunkt in der personalisierten Medizin- und Medikamentenentwicklung.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bmbf.de/de/10726.php" target="_blank">www.bmbf.de/de/10726.php</a></ext-link></p>


<h2>TU Austria beschlossen</h2>
<p>Die österreichischen Universitäten TU Wien, TU Graz und Montanuniversität Leoben schließen sich zur TU Austria zusammen. Die Initiative soll die Gründeruniversitäten national und international vertreten, Forschung und Lehre an den drei Einrichtungen aufeinander abstimmen und Dienstleistungen gemeinsam nutzbar machen. Zentrale Koordinationsstelle wird in Leoben sein. Vorbild für TU Austria ist TU9, der Zusammenschluss von neun großen Technischen Universitäten Deutschlands.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.tu-austria.at" target="_blank">www.tu-austria.at</a></ext-link>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.tu9.de" target="_blank">www.tu9.de</a></ext-link></p>


<h2>Studiengang kohlenstoff- faserverstärkte Kunststoffe</h2>
<p>Ingenieure erwerben seit diesem Sommersemester in Stade eine Zusatzqualifikation in Carbontechnologie. Den englischsprachigen Studiengang ”kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe“ bietet die private Fachhochschule Göttingen an. Die Hochschule hat ihn zusammen mit Airbus konzipiert.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.pfh.de" target="_blank">www.pfh.de</a></ext-link></p>


<h2>Lust auf Ausland?</h2>
<p>Die Broschüre ”Weiterbildung ohne Grenzen“ stellt 78 Organisationen vor, die Auslandsaufenthalte ermöglichen: darunter Praktika, Praxissemester und Training-on-the-job. Interessierte können die Fortbildungsprogramme auch in einer Internet-Datenbank durchstöbern. Zusammengestellt hat die Angebote die Informations- und Beratungsstelle IBS im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ibs.inwent.org" target="_blank">www.ibs.inwent.org</a></ext-link></p>


<h2>Doppelabschluss in Chemie</h2>
<p>Im Herbst beginnt der erste deutsch-französische Bachelor-Studiengang Chemie der Universitäten Freiburg und Mülhausen. Die Studierenden erhalten sowohl den Bachelor of Science als auch den französischen Abschluss Licence de Chimie. Die Lehrveranstaltungen finden semesterweise in Freiburg oder Mülhausen statt. Zusätzlich sind Praktika in Partnerunternehmen und Forschungseinrichtungen in der Schweiz, Frankreich und Deutschland vorgesehen. Pro Semester werden 30 Studenten zugelassen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.regiochimica.uni-freiburg.de" target="_blank">www.regiochimica.uni-freiburg.de</a></ext-link></p>


<h2>Stipendien der Evonik-Stiftung</h2>
<p>Die Evonik-Stiftung vergibt Stipendien für Diplom-, Master- und Doktorarbeiten in Chemie, Materialwissenschaften und Verfahrenstechnik. Bewerbungsschluss ist der 31. August. Die Stiftung verfügt über ein Vermögen von 7,2 Mio. Euro und setzt die Arbeit der Degussa-Stiftung fort.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.evonik-stiftung.de" target="_blank">www.evonik-stiftung.de</a></ext-link></p>



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Hochschulen machen Lust auf China Im Sommersemester feiern über 40 deutsche Hochschulen China- Wochen: Die Universitäten informieren über Förderungsmöglichkeiten für ein Auslandssemester in China, und zurückgekehrte Austauschstudenten berichten über ihre Erfahrungen. Auch Chinesisch-Schnupperspra...


<p>Um die Welt, in der man lebt, besser zu verstehen, hilft es, wenn man etwas Abstand gewinnt, und sei es nur, indem man seine Gedanken auf die Reise schickt. Der Physiker Erwin Schrödinger (1887—1961) half unserem Verständnis der Quantenmechanik nach, indem er in seinem berühmtesten Gedankenexperiment ein Quantenproblem auf Katzenformat vergrößerte, und auch die anderen Pioniere der Quantenmechnik untersuchten oft in ihrer Fantasie, was sie in der Realität noch nicht erfassen konnten.</p>
<p>Der Astronom Johannes Kepler (1571—1630) erforschte per Gedankenexperiment bereits 300 Jahre früher die damals noch unzugänglichen astronomischen Weiten des Sonnensystems. Er schrieb eine Art Science-Fiction-Roman über eine Reise zum Mond, um zu ergründen, wie die bekannten astronomischen Phänomene einem Beobachter auf dem Mond erscheinen würden. Vermutlich handelt es sich bei dem 1634 postum veröffentlichten Werk mit dem Titel ”Somnium“ (Der Traum) um die erste wissenschaftlich begründete Fantasiereise auf einen anderen Himmelskörper: Ein junger Mann namens Duracotus erlernt bei Keplers späterem Vorgesetzten Tycho Brahe [siehe Nachr. Chem. 2009, 57, 741] die Sternguckerei, kehrt dann zu seiner Mutter zurück und reist mit ihr und mit Hilfe ihrer magischen Kräfte zum Mond, wobei die Probleme einer solchen Reise, von der (noch nicht von Newton beschriebenen) Schwerkraft bis hin zur gefährlichen Strahlung der Sonne, angesprochen werden.</p>
<p>Heute träumen Astronomen wieder von anderen Welten, doch nicht von denen in unserem eigenen Sonnensystem, sondern von den Planeten ferner Sterne. Seit der ersten Entdeckung eines Exoplaneten im Jahr 1995 hat man über 400 weitere entdeckt. Dabei sind die zu diesem Zweck gebauten Weltraumteleskope Corot (ESA) und — passenderweise nach unserem Urträumer benannt — Kepler (Nasa), erst seit kurzer Zeit im Einsatz. Erst Anfang des Jahres wurden die ersten Planetenfunde der Kepler-Sonde veröffentlicht.</p>
<p>In gewisser Weise geht es bei der Entdeckung ferner Planeten und bei der Suche nach Lebensspuren in diesen fernen Welten wieder darum, im Gedankenexperiment unseren eigenen Planeten zu verlassen, und diesmal reisen wir noch viel weiter als Duracotus in Keplers Traum. Nehmen wir an, wir wären Lichtjahre von der Erde entfernt: Wie könnten wir unseren recht kleinen und unscheinbaren Planeten aus dieser Entfernung entdecken, und wie könnten wir herausfinden, ob er belebt ist? </p>
<p>Spektroskopie ist hier gefragt: Wenn Exoplaneten uns den Gefallen erweisen, vor ihrem Stern vorbei zu ziehen, erstellen Astronomen ein Differenzspektrum und erschließen, welche Arten von Molekülen in der Atmosphäre des Planeten vorhanden sind. Kürzlich empfingen Forscher sogar Fluoreszenzlicht aus der Atmosphäre eines Exoplaneten.</p>
<p>Mit einer weiteren Verbesserung der Methoden und mit einer guten Portion Glück könnte man eines Tages eine ferne Welt entdecken, deren Atmosphäre deutlich zeigt, dass sie fern des thermodynamischen Gleichgewichtszustands ist. In unserer Atmosphäre — und das könnten Außerirdische, die etwas schlauer sind als wir, auch aus sehr großer Entfernung feststellen — liegen zum Beispiel Sauerstoff und leicht oxidierbare Gase wie Methan nebeneinander vor. Eine solche Entdeckung würde sofort den Verdacht auslösen, dass Lebewesen für das Ungleichgewicht verantwortlich sein könnten. Allerdings könnte man per Ferndiagnose nicht ganz so einfach ausschließen, dass der untersuchte Planet lediglich ungewöhnliche geologische Phänomene beherbergt.</p>
<p>Um der Frage endgültig auf den Grund zu gehen, bräuchten wir ein Raumschiff Enterprise. Da dieses noch nicht verfügbar ist, bleibt uns nur die Option, ferne Welten genauso zu erkunden wie es Kepler tat — per Traumreise.</p>
<p><i>Michael Groß</i> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></ext-link></p>



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