Notizen


<h2>Bildung lohnt sich</h2>
<p>Entbehrungen während der Studienzeit machen sich im Berufsleben bezahlt: Ein Studium bringt im Vergleich zu einer unqualifizierten Arbeit eine jährliche Rendite von durchschnittlich 7,5 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter Bildungsrendite versteht die Studie den Prozentsatz, mit dem sich das entgangene Einkommen durch höhere Verdienste nach der Ausbildung verzinst. Nach Angaben der Ökonomen treiben Besserausgebildete zudem mehr Sport, zeigen mehr Interesse an Kultur und Politik und engagieren sich häufiger ehrenamtlich.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/pm14_10iwd.pdf" target="_blank">www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/pm14_10iwd.pdf</a></ext-link></p>


<h2>Ergebnisse frei für alle</h2>
<p>Die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen koordiniert den Aufbau des europaweiten elektronischen Open-access-Portals Open Aire. Dort sollen bald alle wissenschaftlichen Artikel aus Forschungsarbeiten frei verfügbar sein, welche die EU im siebten Forschungsförderungsprogramm unterstützt hat. Das Projekt ist für drei Jahre ausgelegt, 38 Partner arbeiten mit, und die Europäische Kommission fördert es mit etwa vier Mio. Euro.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.openaire.eu" target="_blank">www.openaire.eu</a></ext-link></p>


<h2>Wie kommt ein Ei von A nach B?</h2>
<p>Zum Jahr der Energie 2010 veranstalten die GDCh, der Verband der Chemischen Industrie und andere Verbände gemeinsam den Schülerwettbewerb Formel Eins: Die Teilnehmer sollen ein Transportmittel bauen, das ein rohes Ei 20 Meter weit befördert. Teams aus Schülern bis zur 11. Klasse können bis zum 1. September ihr Konzept einreichen. Die Sieger werden bei der Eröffnungsveranstaltung zum Internationalen Jahr der Chemie am 9. Februar 2011 in Berlin ausgezeichnet.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.energie-und-chemie.de" target="_blank">www.energie-und-chemie.de</a></ext-link></p>


<h2>Internationale Zusammenarbeit in Deutschland unkompliziert</h2>
<p>Deutschlands Hochschulen sind bei der Internationalisierung am erfolgreichsten — so lautet das Ergebnis einer Studie im Auftrag des British Council. Die politischen Rahmenbedingungen für die internationale Zusammenarbeit und den Studierendenaustausch seien gut ausbalanciert; der Zugang zu deutschen Hochschulen sei unkompliziert. Auf Platz zwei und drei der Studie folgen Australien und das Vereinigte Königreich, die schlechtesten Noten erhielten Indien und Brasilien. Insgesamt hatten The Economist und das Observatory on Borderless Higher Education elf Länder weltweit untersucht.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.britishcouncil.org/goingglobal-gg4-internationalisation-index.htm" target="_blank">www.britishcouncil.org/goingglobal-gg4-internationalisation-index.htm</a></ext-link></p>


<h2>Klimawandel weiter erforschen</h2>
<p>Bis zum Jahr 2015 will das Bundesministerium für Bildung und Forschung zwei Mrd. Euro für Forschung zu Nachhaltigkeit und Klimawandel bereitstellen. Besonders erwünscht sind Forschungen zur Energieeffizienz und Rohstoffproduktivität sowie Kooperationen mit Entwicklungs- und Schwellenländern.</p>


<h2>Neues Helmholtz-Mitglied</h2>
<p>Zum 1. Januar 2011 wird das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf Teil der Helmholtz-Gemeinschaft. Es forscht an neuen Materialien, Krebs und nuklearer Sicherheit und ist derzeit Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.fzd.de" target="_blank">www.fzd.de</a></ext-link></p>


<h2>Defizite ausgleichen</h2>
<p>Die Technische Universität München bietet ab kommendem Wintersemester ein Studium naturale für angehende Studenten. Das freiwillige Jahr vermittelt mathematische und naturwissenschaftliche Grundkenntnisse und soll bei der Wahl des Studienfachs helfen. Die TU München berücksichtigt bei der Studienplatzvergabe die Ergebnisse aus diesem Jahr und erkennt dabei erbrachte Leistungen im Studium an.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.tu-muenchen.de" target="_blank">www.tu-muenchen.de</a></ext-link></p>


<h2>Europaweit forschen</h2>
<p>Die European Science Foundation (ESF) fördert europaweite wissenschaftliche Kooperationen und Forschungsprojekte. Das Budget liegt bei maximal 130 000 Euro pro Jahr, für vier oder fünf Jahre. Bewerbungen nimmt die ESF bis zum 14. Oktober entgegen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.esf.org/programmes" target="_blank">www.esf.org/programmes</a></ext-link></p>


<h2>Auslands-Stipendien</h2>
<p>Studierende und Auszubildende bewerben sich bis zum 15. Juli um eines der Auslandsstipendien der Bayer-Stiftung. Der Stiftungsrat vergibt diese Mitte September.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bayer-stiftungen.de" target="_blank">www.bayer-stiftungen.de</a></ext-link></p>



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Bildung lohnt sich Entbehrungen während der Studienzeit machen sich im Berufsleben bezahlt: Ein Studium bringt im Vergleich zu einer unqualifizierten Arbeit eine jährliche Rendite von durchschnittlich 7,5 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag...


<p>Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, so berichtete kürzlich der Spiegel, hat ein analytisches Verfahren ermittelt, mit dem sich die Herkunft von Erzen genau einordnen lässt. Mit Elektronenmikroskopie und Massenspektrometrie untersuchen die BGR-Forscher die genaue Zusammensetzung und das Alter von Mineralien wie Coltan (Niob, Tantal), Kassiterit (Zinnoxid) und Wolframit (Eisen, Mangan, Wolfram). Dieser ”chemische Fingerabdruck“ soll es etwa ermöglichen, Rebellen im Kongo, die mit dem Mineralienhandel ihre Waffen finanzieren, den Geldhahn zuzudrehen, ohne damit die Wirtschaft des Landes insgesamt zu treffen.</p>
<p>Daran, dass auch kleinste DNA-Spuren inzwischen forensisch verwertbar sind und den Besitzer des zugehörigen Genoms belasten können, haben wir uns ja inzwischen gewöhnt. Vor Jahren schon ging die Meldung um, dass Kommunen die DNA-Spuren in Hundehäufchen benutzen wollten, um die Herrchen zur Kasse zu bitten. Wenn die Wissenschaft schon zu so trivialen Zwecken dient, kann es bis zur vollständigen Identifizierbarkeit beliebiger Materialien nicht mehr weit sein.</p>
<p>Die Ausweitung der forensisch exakten Herkunftsforschung auf andere Substanzen und andere Bereiche des Alltagslebens hat für manch einen überraschende Folgen: Vor kurzem wurde ein Großhändler in England wegen Betrugs verurteilt — er hatte Eier aus Käfighaltung mit gutem Gewinn als ”glückliche Eier“ verkauft und dabei nicht bedacht, dass die Materialien, denen das frischgelegte und noch formbare Ei zuerst begegnet, Spuren hinterlassen. Im Fall der angeblich glücklichen Eier fand man Abdrücke von Drahtgittern, nicht von Stroh. Das hatte der betrügerische Händler offenbar nicht bedacht.</p>
<p>Ähnlich wie bei den Eiern bezahlen wir Verbraucher ja auch bei vielen anderen Produkten einen Aufpreis für die sozial- und umweltverträgliche Herkunft oder einfach für den Seltenheitswert. Kommt dieser Kaffee wirklich aus einer Kooperative in Nicaragua, stammt jener Honig von glücklichen Bienen, und ist der Champagner wirklich aus der Champagne? Mit chemischen Fingerabdrücken lassen sich solche Fragen sicher leicht klären.</p>
<p>Mit DNA-Barcodes (charakteristischen DNA-Abschnitten, die zur Erkennung von Arten verwendet werden) fanden Forscher heraus, dass ungefähr 25 % der als Kabeljau oder Schellfisch verkauften Fischprodukte phylogenetisch falsch etikettiert waren. Skandalös. Vermutlich braucht heute auch Fischers Fritze technische Hilfsmittel, um die Viecher auseinanderzuhalten.</p>
<p>Was uns noch fehlt, ist eine leistungsfähige Forensik-Ausrüstung für den Haushalt, mit der man seine Einkäufe dann selbst durchleuchten kann. Stimmt das Isotopenprofil des Kaffees nicht mit der Herkunftsangabe überein, kann man ihn gleich reklamieren. Man könnte auch herausfinden, ob für das Recyclingpapier vielleicht doch Bäume ins Gras gebissen haben. Und wenn man bedrohte Fischarten vor dem Aussterben bewahren will, kann man sich selbst vergewissern, dass man nicht den falschen Fisch filetiert.</p>
<p>Mit einer erweiterten Ausrüstung werden sich dann auch klassische Familienstreitfragen klären lassen können, etwa ”Wer hat schon wieder das Sofa vollgekrümelt?“ oder ”Wer hat meine CDs falsch einsortiert?“ Wer hingegen Konflikte vermeiden will, kann die Methode als Gesellschaftsspiel (Rate mal, welche Elemente in deinem Flatscreen drin sind!) oder für gemeinsame Forschungsprojekte nutzen. Wenn man mal seine gesamte Heimelektronik und den Lebensmittelvorrat auf die genaue Herkunft untersuchen würde, das gäbe sicherlich interessante Einblicke in die globalisierte Wirtschaft und die eine oder andere Überraschung — auch für die Rebellen im Kongo.</p>
<p><i>Michael Groß</i></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></ext-link></p>



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