Notizen


<h2>Biotechnikverbund zwischen Deutschland und Russland</h2>
<p>Den deutsch-russischen Kooperationsverbund Biotechnologie fördert das Bundesministerium für Forschung und Bildung mit 1,1 Mio. Euro. Damit unterstützt es die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Molekularbiologie und Biochemie beider Länder. Das Ost-West-Wissenschaftszentrum Hessen der Universität Kassel koordiniert den Verbund.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.biotechnology.owwz.de" target="_blank">www.biotechnology.owwz.de</a></ext-link></p>


<h2>Stärkere Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich</h2>
<p>Deutschland und Frankreich wollen den europäischen Forschungsraum stärker gemeinsam gestalten. Dazu haben die deutsche und französische Hochschulrektorenkonferenz angekündigt, zukünftig gemeinsam zum Forschungsrahmenprogramm der EU Stellung zu nehmen. Weiter wollen sie ihre Gremien dem jeweils anderen Partner öffnen und eine Arbeitsgruppe einrichten, um gemeinsame Aktionen auszubauen. Außerdem haben beide Konferenzen beschlossen, sich über ihre Aktivitäten innerhalb der Europäischen Universitätsvereinigung auszutauschen und die Exzellenzinitiativen beider Länder gemeinsam auszuwerten.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.hrk.de" target="_blank">www.hrk.de</a></ext-link>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.cpu.fr" target="_blank">www.cpu.fr</a></ext-link></p>


<h2>Neue Förderprojekte zu nachwachsenden Rohstoffen</h2>
<p>Wissenschaftler, die sich mit der stofflichen oder energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe beschäftigen, können beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Fördermittel beantragen. Der Förderzeitraum läuft über fünf Jahre und ist auf sechs Gruppen mit maximal fünf Mitarbeitern beschränkt. Bewerbungsschluss ist der 30. Juli, Projektskizzen gehen an die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.fnr.de" target="_blank">www.fnr.de</a></ext-link></p>


<h2>Laborplätze für japanische Wissenschaftler</h2>
<p>Auf einer Internetplattform können Organisationen und Institute japanischen Wissenschaftlern Gastaufenthalte und Laborplätze anbieten. Dieses Nippon-Science-Support-Netzwerk richtet sich an Wissenschaftler, deren Forschung durch Erdbeben, Tsunami oder Atomkatastrophe bedroht ist. Das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie hatte das zunächst auf deutsche Einrichtungen beschränkte Netzwerk initiiert, nach einer Anlaufphase ist es nun international vernetzt, so dass es auch Angebote aus ganz Europa, Amerika, Australien und China vermittelt.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.nipponsciencesupport.net" target="_blank">www.nipponsciencesupport.net</a></ext-link></p>


<h2>Zulassung von Akkreditierungsagenturen verlängert</h2>
<p>Der Akkreditierungsrat hat die Zulassung der beiden Akkreditierungsagenturen Asiin und Zeva um fünf Jahre verlängert. Beide sind für die Qualitätssicherung von Studiengängen in den Naturwissenschaften zuständig. Der Akkreditierungsrat ist das zentrale Beschlussgremium der Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.akkreditierungsrat.de" target="_blank">www.akkreditierungsrat.de</a></ext-link></p>


<h2>Marburg baut Biochemie aus</h2>
<p>Die Universität Marburg hat ein biochemisch-pharmakologisches Zentrum eröffnet. Dafür hat sie in Biochemie, Pharmakologie und klinischer Pharmazie fünf Professoren berufen. Das Zentrum beschäftigt sich mit Rezeptorpharmakologie, Tumorforschung, kardiovaskulären Erkrankungen und neurowissenschaftlichen Themen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-marburg.de/fb16/ipkp" target="_blank">www.uni-marburg.de/fb16/ipkp</a></ext-link></p>


<h2>Preis für Glasforscher</h2>
<p>Noch bis zum 30. Juni können sich Wissenschaftler um den Otto-Schott-Forschungspreis bewerben. Sie dürfen maximal 45 Jahre alt sein und forschen über Spezialwerkstoffe, Bauteile und Systeme aus Optik, Elektronik, Solarenergie, Gesundheit und Wohnen. Der alle zwei Jahre verliehene Preis ist mit 25 000 Euro dotiert. Bewerbungen gehen an den Stifterverband für die Deutschen Wissenschaft.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.otto-schott-research-award.de" target="_blank">www.otto-schott-research-award.de</a></ext-link></p>


<h2>Auszeichnung für junge Autoren</h2>
<p>Die Volkswagenstiftung vergibt Wissenschaftlern bis 35 Jahren den mit 10 000 Euro dotierten Opus-Primum-Preis für eine Publikation. Diese muss deutschsprachig, für Laien verständlich und zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 30. September 2011 erschienen sein. Verlage können bis zum 31. Juli Vorschläge einreichen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.volkswagenstiftung.de/opus-primum" target="_blank">www.volkswagenstiftung.de/opus-primum</a></ext-link></p>
<p><i>Ruben Eckermann, Frankfurt</i></p>



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Forschung und Bildung

Biotechnikverbund zwischen Deutschland und Russland Den deutsch-russischen Kooperationsverbund Biotechnologie fördert das Bundesministerium für Forschung und Bildung mit 1,1 Mio. Euro. Damit unterstützt es die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Molekularb...


<p>Die Suche nach Außerirdischen begann vor einem halben Jahrhundert im Geheimen: Der Astronom und Astrophysiker Frank Drake benutzte seit dem Jahr 1960 ein Radioteleskop, um nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu horchen. Doch aus Angst vor den Skeptikern, die keine Steuergelder für die Suche nach kleinen grünen Männchen verbraten sehen wollen, gab er den wahren Grund seiner Untersuchungen erst Jahre später bekannt.</p>
<p>In den fünfzig Jahren seit Drakes Pioniertat ging die Suche nach Leben im Weltall durch allerlei Höhen und Tiefen. Der Astronom und Astrophysiker Carl Sagan verstand es meisterhaft, die Exobiologie zu popularisieren, doch immer wieder drehte der Staat den Geldhahn zu. Viele Projekte, darunter die heute mit millionenfach stärkeren Instrumenten weitergeführte Analyse von Radiowellen, überlebten nur durch spendierfreudige Millionäre wie den Microsoft-Mitgründer Paul Allen. Seine Stiftung will aber nun nicht mehr dafür spenden.</p>
<p>Inzwischen ist das Gebiet von Sagans Exobiologie zu der umfassenderen Astrobiologie mutiert, die ausdrücklich das Leben auf der Erde einschließt, das einzige Beispiel, das wir bisher kennen. Die Forscher widmen sich zum Beispiel intensiv dem Ursprung und der frühen Evolution des Lebens auf unserem Planeten.</p>
<p>Was sich zudem geändert hat, ist die Haltung der staatlichen Forschungseinrichtungen in den USA. Zwar werden die teuren und wenig aussichtsreichen Lauschangriffe auf E. T. nicht staatlich finanziert, doch die Weltraumorganisation Nasa hat sich Astrobiologie geradezu als Motto auf ihre Fahnen geschrieben. So schlachtet sie jede auch noch so zweifelhafte Entdeckung in dieser Hinsicht aus. Dieser Trend begann wohl schon im Jahr 1996 mit den umstrittenen Lebensspuren im Mars-Meteoriten ALH 84001, doch in jüngster Zeit hat er bisweilen fragwürdige Ausmaße angenommen: Die chemisch zweifelhafte Behauptung, dass irdische Mikroben mit Arsenat statt Phosphat überleben können, wurde mit so viel Getöse verbreitet, dass im Vorfeld der angekündigten Pressekonferenz das Gerücht umging, die Nasa habe Lebewesen auf dem Saturnmond Titan entdeckt. Und dann waren es doch nur Bakterien, die vielleicht ihre Biochemie auf Arsenat umstellen können, vielleicht aber auch nur ganz besonders clever die Spuren von Phosphat im Arsenat finden [Nachr. Chem. 2011, 59, 309].</p>
<p>Auch die Katalogisierung ferner Planeten, die seit ihrem Beginn im Jahr 1995 rasante Fortschritte gemacht hat, verkaufen Pressereferenten der beteiligten Organisationen gern als Suche nach einer zweiten Erde. Zwar scheinen die mehr als 500 bisher außerhalb unseres Sonnensystems gefundenen Planeten in der Regel zu groß und zu heiß, um Leben zu beherbergen, doch die Entdeckung von Erde II wird unverdrossen als unmittelbar bevorstehender Meilenstein der Wissenschaft verkündet. Dieses Jahr, so hieß es noch vor kurzem, ist unser Partnerplanet definitiv fällig.</p>
<p>Mit kleinlichen wissenschaftlichen Fragen, etwa danach, wie ein Planetensystem entsteht, welche Verteilung von Planeten am wahrscheinlichsten ist und ob dabei überhaupt ein Planet in der lebensfreundlichen Zone herausspringt, halten sich manche der großen Geister, die von der E.-T.-Begeisterung gepackt sind, gar nicht erst auf.</p>
<p>Vielmehr wenden sie sich gleich den großen Fragen unserer Zeit zu, etwa der, was die Entdeckung von Leben auf anderen Planeten denn für die Weltreligionen bedeuten würde. Kann es eine zweite Schöpfung geben? Kann unser sowieso schon von soviel Bösem auf unserem Planeten gestresster Gott auch noch für andere belebte Himmelskörper zuständig sein?</p>
<p>Es gibt, und das ist kein Witz, tatsächlich Leute, die sich Astrotheologen nennen und solchen Fragen nachgehen. Ihr bevorzugtes Forschungswerkzeug ist die Meinungsumfrage. Auf diesem Weg haben sie herausgefunden — zumindest von denjenigen, die nicht schnell genug vor dem Fragesteller die Flucht ergriffen —, dass eine Mehrheit sich keine besondere Sorgen um die weitere Gültigkeit ihrer eigenen religiösen Überzeugungen macht, wohl aber um die anderen Religionen. Wir lernen daraus: Der wahre Gott kann auch mit der Existenz von E. T. zurechtkommen, nur die falschen Götter der Heiden hätten damit Probleme. Die einfachste Lösung haben natürlich die Raelianer [Nachr. Chem. 2001, 49, 757]: Für die stecken hinter dem vermeintlichen Wirken Gottes die uns überlegenen Außerirdischen.</p>
<p><i>Michael Groß</i> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></ext-link></p>



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