Notizen


<h2>Hochschulranking Nanotechnologien</h2>
<p>Der deutsche Verband Nanotechnologie hat ein Ranking für deutsche Hochschulen in der Nanotechnologie erstellt. Von 50 Hochschulen belegten die Technischen Universitäten Dresden und Hamburg den ersten Platz. Das Ranking basiert auf Kriterien wie der Zahl der Veröffentlichungen und der Höhe der eingeworbenen Fördermittel. Weiter bewertete der Verband die Studiengänge und befragte Wissenschaftler zur Qualität der Forschungs- und Lehreinrichtungen.</p>
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<h2>Auswirkungen der Kongress-beschlüsse für die US-Chemie</h2>
<p>Die Forschungseinrichtungen in den USA erwarten für das Jahr 2013, dass der Kongress Kürzungen der Forschungsförderung beschließt. Als Ursache gilt die steigende Staatsverschuldung der USA. Die US-Chemieindustrie erwartet Reformen des Toxic Substance Cotrol Act, der die Herstellung von Chemikalien regelt, und des America Competes Act, der Grundlagenforschung unterstützt. Voraussichtlich fasst der Kongress ebenfalls Beschlüsse zu Erdgasproduktion, internationalen Handelspolitik und der Sicherheit von Produktionsanlagen.</p>
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<h2>Preis “Schule trifft Wissenschaft”</h2>
<p>Bewerbungsschluss für den Preis “Schule trifft Wissenschaft” der Robert-Bosch-Stiftung ist der 19. April. Schulen bewerben sich gemeinsam mit einer Universität oder einem Forschungsinstitut mit neuen Ansätzen, die Schüler für Naturwissenschaften und Technik begeistern. Eine Jury vergibt den mit 50 000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei weitere Preise von je 20 000 Euro. Außerdem erhalten alle nominierten Projekte ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.</p>
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<h2>Professorinnenprogramm, zweite Runde</h2>
<p> Bund und Länder stellen bis zum Jahr 2017 noch einmal 150 Mio. Euro für die zweite Runde des Professorinnenprogramms zur Verfügung. Teilnahmebedingung für die Hochschulen ist ein Gleichstellungskonzept. Dann fördert das Programm bis zu drei Professorinnenstellen pro Hochschule. In der ersten Runde des Professorinnenprogramms schufen Hochschulen 260 W2- und W3-Stellen, die sie mit Frauen besetzten. Der Anteil weiblicher Professoren erhöhte sich zwischen 2008 und 2012 um 60 %.</p>
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<h2>Kein Brain Drain in die USA</h2>
<p>Zwei Drittel der deutschen Wissenschaftler, die nach ihrem Abschluss in den USA forschten, kehren wieder nach Deutschland zurück. Dies ergab eine Befragung des German-Academic-International-Network (Gain) von Wissenschaftlern, darunter waren 55 % Naturwissenschaftler, von 2004 bis 2009. Gain vernetzt deutsche Wissenschaftler in den USA und unterstützt sie bei der Rückkehr nach Deutschland. Im Jahr 2010 kehrten 48 % der Befragten nach Deutschland zurück. Anreize für eine Rückkehr sind die Aussichten auf eine dauerhafte Anstellung und auf eine bessere Bezahlung als in den USA. Die meisten Rückkehrer arbeiten in Deutschland als Nachwuchsgruppenleiter (28 %), gefolgt von Postdoktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeitern (24 %). Nur etwa 12 % erhalten direkt eine W2- oder W3-Professur. Die Befragten gaben an, dass ein größeres Angebot an Stellen mit planbaren Karriereaussichten Deutschland für eine Rückkehr noch attraktiver machen würde.</p>
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<h2>Acht Milliarden für die Forschung</h2>
<p>Im Jahr 2011 stellten Bund und Länder 8 Mrd. Euro für die Forschungsförderung zur Verfügung. Der Bund steuerte zwei Drittel des Gesamtvolumens bei, das restliche Drittel finanzierten die Länder. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bekam etwa 1,9 Mrd Euro. Die Helmholtz-Gemeinschaft erhielt 2,3 Mrd., die Max-Planck-Gesellschaft 1,3 Mrd. und die Leibniz-Gemeinschaft 0,9 Mrd Euro.</p>
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<h2>Preis für Solarforschung</h2>
<p>Der Solar World Junior Einstein Award 2013 prämiert die wissenschaftliche Arbeit, etwa Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit, eines Nachwuchsforschers in der Photovoltaik oder einem angrenzenden Fachgebiet. Bewerbungsschluss ist der 30. April.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.einstein-award.de" target="_blank">www.einstein-award.de</a></ext-link></p>
<p>Barbara Ridder, Frankfurt am Main</p>



Forschung und Bildung

Hochschulranking Nanotechnologien Der deutsche Verband Nanotechnologie hat ein Ranking für deutsche Hochschulen in der Nanotechnologie erstellt. Von 50 Hochschulen belegten die Technischen Universitäten Dresden und Hamburg den ersten Platz. Das Ranking basiert auf Kriterien wie der Zahl der Veröf...


<p>Die proto-elamitische Schrift entwickelte sich vor 5000 Jahren am Persischen Golf auf dem Gebiet des heutigen Iran und ist bisher noch nicht vollständig entschlüsselt. Von den Tausenden Zeichen, die wohl vor allem zur Buchführung über Vorräte und Besitzstände dienten, kann man immerhin bereits Hunderte lesen. Etwa ein Dutzend Zeichen lassen sich Gefäßen zur Aufbewahrung von Bier zuordnen. Schon in der Morgendämmerung der Geschichte spielte dieses Getränk offenbar eine wichtige Rolle.</p>
<p>Um so überraschender ist es, dass die Wissenschaft anscheinend bis vor kurzem nicht über die Chiralität einiger Moleküle Bescheid wusste, die für das Bittere eines heutigen Pilseners unabdingbar sind. Allerdings kannten die Proto-Elamiter diese Variante nicht. Bei den chiralen Molekülen handelt sich um die vom Hopfen abgeleiteten Humulone, die antibakteriell wirken. Sie dienen somit nicht nur dem Geschmack, sondern auch der Haltbarkeit und womöglich der gesundheitsfördernden Wirkung des Gerstensafts.</p>
<p>Bei der absoluten Konfiguration dieser Molekülfamilie hielten die Forscher sich mangels direkter Beweise an indirekte Methoden wie Messungen des Cotton-Effekts und die Horeau-Methode. (Beide nicht geläufig? Ist nicht schlimm; das erste Verfahren hängt wohl mit der optischen Drehung zusammen und das zweite ist dem Vernehmen nach empirisch.) Werner Kaminsky und Kollegen [diese <i>Nachrichten,</i> S. 403] haben hingegen erstmals direkt per Röntgenstrukturanalyse die Raumstruktur einiger Verbindungen aus dieser Familie aufgeklärt. Sie fanden, dass die in der Literatur angenommenen, indirekt erschlossenen Händigkeiten alle falsch herum waren.<sup>1</sup></p>
<p>Diese langjährige spiegelverkehrte Berichterstattung ist nicht nur peinlich für biertrinkende Chemiker, die gerne wissen, ob sie rechts- oder linkshändige Moleküle schlürfen, sie behinderte auch die medizinische Forschung, die sich von den Hopfenwirkstoffen gerne ein paar Tricks abschauen würde. Und Biomedizin funktioniert nur, wenn die Chiralität stimmt. Dieser Aspekt erklärt die Beteiligung der Firma Kindex Therapeutics an der Strukturaufklärung.</p>
<p>Auch Arne Skerra von der TU München hat sich unlängst in der Bierforschung engagiert. Ein von ihm angeleitetes Projekt für den Wettbewerb International Genetically Engineered Machine (Igem) hat versucht, bierfremde Stoffe wie Koffein, Limonen und Thaumatin von der Bierhefe herstellen zu lassen.<sup>2</sup> Auf diese Weise entstünden, so überlegten die Studentinnen der TU, Biere in ungeahnten geschmacklichen Varianten, ohne das traditionelle Reinheitsgebot zu verletzen. Denn im Jahr 1516, als dieses Gebot in der Bayerischen Landesordnung formuliert wurde, dachte noch niemand daran, Hefen zu verändern. Man konnte streng genommen überhaupt noch nicht an Hefen denken, denn deren Rolle beim Brauen entdeckte Louis Pasteur erst mehrere Jahrhunderte später. Aber ob die Biertrinker auch schlucken, was die Münchner da verzapfen wollen?</p>
<p>Ein “unreines” koffeinhaltiges, bierartiges Getränk gibt es heute schon in den Szene-Lokalen der Berliner Piraten. Dies wird aus Mate gebraut, es darf nur nach dem Reinheitsgebot nicht “Bier” heißen. Braumeister Thorsten Schoppe pflückt die Mate-Pflanzen eigenhändig im Urwald im brasilianisch-argentinischen Grenzgebiet und braut dann sein Spezialrezept ganz basisdemokratisch nach den Wünschen der Piratenkundschaft in einer Berliner Brauerei.</p>
<p>Die Anhänger des traditionellen, nach Reinheitsgebot gebrauten Biers mögen im Schoppe-Mate einen Kulturverfall sehen. Wie schnell es mit einer Kultur bergab gehen kann, ist an den Tontafeln der Proto-Elamiter zu sehen: Nachdem sie einige Jahrhunderte lang ihre Zeichen für Bierbehälter und andere wichtige Dinge des Lebens in die Tafeln geritzt hatten, begannen sich die Fehler zu häufen. Ein Mangel an Kulturpflege, so vermutet der Oxforder Altertumsforscher Jacob Dahl, mag dazu beigetragen haben, dass die Schrift dann ausstarb.<sup>3</sup> Anschließend gab es im betroffenen Gebiet fünf Jahrhunderte lang gar keine Schriftzeugnisse mehr. Nicht einmal auf Bierdeckeln.</p>
<p>Michael Groß <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></ext-link></p>



<ul>
<li>
<sup>1 </sup>


J. Urban et al., 
<source>Angew. Chem. 
(2013), 

</li>
<li>
<sup>2 </sup>

<ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://2012.igem.org/Team:TU_Munich/Project/Overview" target="_blank">http://2012.igem.org/Team:TU_Munich/Project/Overview</a></ext-link>.
</li>
<li>
<sup>3 </sup>

 
M. Gross, 
<source>Curr. Biol. 
(2012), 
22, 
R981.
</li>
</ul>


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