Blickpunkt

<h2>Analytik/Labortechnik</h2>
Das tragbare FTIR-Spektrometer Exoscan von Polytec ist mit einem Messkopf für diffuse Reflexionen erhältlich. Weitere Messköpfe sind ausgelegt für ATR, für Reflexionen unter 45° oder unter streifendem Lichteinfall. Damit analysiert das Gerät Flüssigkeiten, Pulver, Pasten sowie stark und wenig reflektierende Feststoffe.
Polytec GmbH, Waldbronn, Tel. 07243-6040, Fax -69944, <a href="mailto:info@polytec.de">info@polytec.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.polytec.de" target="_blank">www.polytec.de</a></ext-link>
Die Stop-it Metall-Schlauchklemmen von Bürkle sind in vier verschiedenen Größen erhältlich und eignen sich für Schläuche mit einem Durchmesser von bis zu 30 Millimetern. Eine Mikrostellschraube regelt den Durchfluss stufenlos oder stoppt ihn völlig.
Bürkle GmbH, Bad Bellingen, Tel. 07635 82795-0, Fax -31, <a href="mailto:info@buerkle.de">info@buerkle.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.buerkle.de" target="_blank">www.buerkle.de</a></ext-link>
Die Berghof speedwave four ist ein Gerät für den Mikrowellenaufschluss mit berührungsloser Sensorik. Die Gefäße lassen sich ohne Werkzeug öffnen und schließen. Berghof gibt Garantie auf die Mikrowellenaufschlussgefäße.
Zundel Holding, Eningen, Tel. 07121 894-0, Fax -100, <a href="mailto:ellen.dehner@berghof.com">ellen.dehner@berghof.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.berghof.com" target="_blank">www.berghof.com</a></ext-link>
Die Ionenaustauschersäule Protein-Pak von Waters trennt Biomoleküle wie monoklonale Antikörper, DNA und RNA sowie Impfstoffkomponenten. Sowohl die Anionentauscher- als auch die Kationentauschervariante ist bei pH-Werten von 3 bis 10 stabil.
Waters GmbH, Eschborn, Tel. 06196 40060-0, Fax -10, <a href="mailto:deutschland@waters.com">deutschland@waters.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.waters.com" target="_blank">www.waters.com</a></ext-link>
Die LED-Zwischentuben von Zeiss für die Stereomikroskope Stereo Discovery bewirken mit Blau- und UV-Licht Fluoreszenzanregung mit starkem Kontrast und dunklem Hintergrund. Für Mehrkanalfluoreszenzen sind zwei Zwischentuben an einem Gerät kombinierbar.
Carl Zeiss Microlmaging GmbH, Tel. 03641 64-2770, Fax -2941, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zeiss.de" target="_blank">www.zeiss.de</a></ext-link>
Die Multifiberexchange MFX-Option von Gerstel wechselt SPME-Fasern innerhalb der GC-Analysensequenz automatisch. Die MFX-Trays gibt es für 3 und für 25 SPME-Fasern.
Gerstel GmbH, Mühlheim a. d. Ruhr, Tel. 0208 76503-0, Fax -33, <a href="mailto:gerstel@gerstel.de">gerstel@gerstel.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gerstel.de" target="_blank">www.gerstel.de</a> </ext-link>
Horiba bietet den QC-Standard mit 55 Elementen für jedes ICP-Massenspektrometer an. Er umfasst Elemente von Lithium bis zum Uran in einer Konzentration von 50 µg·L—1 (± 0,3 µg·L—1) in 5 %iger Salpetersäure.
Horiba Jobin Yvon GmbH, Unterhaching, Tel. 089 46 23 17-0, Fax -99, <a href="mailto:info-sci.de@horiba.com">info-sci.de@horiba.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.horiba.com/de/scientific" target="_blank">www.horiba.com/de/scientific</a></ext-link>
Die Eco-Reihe von Lauda bietet Wärme- und Kältethermostate, die im Labor von —50 bis 200°C temperieren. Der Anwender hat die Wahl zwischen den Kontrollköpfen Eco Silver und Eco Gold mit Heizleistungen von 1,3 oder 2,6 KW.
Lauda GmbH, Lauda- Königshofen, Tel. 09343 503-0, Fax -222, <a href="mailto:info@lauda.de">info@lauda.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.lauda.de" target="_blank">www.lauda.de</a></ext-link>
Die Coulometer 851 und 852 Titrando von Metrohm bestimmen Wassergehalte coulometrisch, der 852 Titrando zusätzlich volumetrisch. Beide Geräte ermitteln auch den Bromindex. Die Titration startet automatisch nach Probenzugabe.
Deutsche Metrohm GmbH, Filderstadt, Tel. 0711 77088- 0, Fax -55, <a href="mailto:info@metrohm.de">info@metrohm.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.metrohm.de" target="_blank">www.metrohm.de</a></ext-link>
Seccurity von PSS ist ein modulares System für GPC/SEC und HPLC. Einzelteile wie Pumpen, Injektoren und Detektoren lassen sich zwischen verschiedenen Anlagen tauschen.
PSS Polmer Standards Service GmbH, Mainz, Tel. 06131 96239-0, Fax -11, <a href="mailto:info@polymer.de">info@polymer.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.polymer.de" target="_blank">www.polymer.de</a></ext-link>
Das Verschleppen von Substanzen in der LC verhindert die Dynamic Load and Wash Option von Axel Semrau. Sie lässt sich mit neuen HTC- und HTS-PAL-Systemen bestellen oder nachrüsten.
Axel Semrau GmbH und Co. KG, Sprockhövel, Tel. 02339-12090, Fax -6030, <a href="mailto:info@axelsemrau.de">info@axelsemrau.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.axel-semrau.de" target="_blank">www.axel-semrau.de</a></ext-link>


<h2>— — — Hallo Schweiz</h2>
849, 857, 864, 868, 872, 877, 882, 888, 892, 897, 903, 909, 912, 915, 921, 924 — nahezu 50 Seiten dieser Nachrichten aus der Chemie haben über die Autoren oder das Thema mit der Schweiz zu tun, und was wie Lotto-Zahlen aussieht, sind die Anfangsseiten dieser Texte in diesem Nachrichten-Heft. Noch nie gab es die Nachrichten aus der Chemie mit einem Schwerpunkt Schweiz (und schon gar nicht zusammen mit den Nachrichten der Gesellschaft Österreichischer Chemiker und denen der Gesellschaft Deutscher Chemiker). Anlass ist die wachsende Zusammenarbeit der deutschsprachigen Chemiker und der Chemiker in Europa, die sich in der Euchems und ihren Tagungen manifestiert. Ein weiteres Zeichen ist die erfolgreiche Entwicklung gemeinsamer Zeitschriften innerhalb der Chempubsoc-Organisation.
Für Österreich gelten in diesem Heft folgende Zusatzzahlen: 908, 909, 963. Die übrigen europäischen Chemiegesellschaften finden ihr Nachrichten-Glück zwischen den Seiten 962 und 963 und auf den Seiten 876 und 890.
Aufregender Abschnitt in der Produktion des Heftes war die Suche nach einer geeigneten Schweizer Flagge, um die jeweiligen Beiträge kenntlich zu machen. Kein einfaches Unterfangen, ist doch schon wichtig, dass die Schweizer Fahne eine Fahne und keine Flagge ist. Und ob sie quadratisch oder rechteckig im Wind wehen muss, das bleibt heiß diskutiert und ist nicht gesetzlich festgelegt. Ja, nicht einmal die Farbe Rot ist im ganzen Land gleich: Der unabhängige Schweizer darf jedes Rot verwenden. Die Schweizer Bundesverwaltung steht allerdings auf Pantone 485 = helles Rot (aus Margenta und Gelb im Verhältnis 1:1). Wahrscheinlich hängt das jeweilige Rot — wie in Österreich — von der lokalen Druckerei ab, die den Stoff verbuntet, denn auch in Österreich ist der Rotton ungeregelt. Die Schweiz will das alles allerdings in einem Wappenschutzgesetz endlich und endgültig regeln.
Im übrigen sind die Farbtöne der deutschen Flagge auch nicht gesetzlich festgelegt. Einfach ist Schwarz: Pantone Black. Üblich dann Pantone 485 für das Rot, das wir bereits aus der Schweiz und Österreich kennen, und Gold, ein Mischton aus Gelb, Rot und Schwarz; ersatzweise Pantone 7405. (Für CMYK-Freunde ist schwarz 0-0-0-100, Rot 0-100-100-0 und Gold 0-12-100-5.)
Wer sich neben der Vexillologie für Rechnereien interessiert: Als weltweit übliches Format für Flaggen und Fahnen gilt ein Rechteck (190 von 192 Fahnen vor dem UNO-Gebäude und alle des Internationalen Olympischen Komitees wehen so) meist mit einem Seitenverhältnis von 1:1,428; das Seitenverhältnis der österreichischen Fahne und der Schweizerflagge zur See liegt ähnlich bei 1:1,5; ansonsten steht die Schweizerfahne jedoch quadratisch im Wind. Das ist nun nicht überraschend, denn das Schweizer Kreuz ist ja letztendlich seit der Bundesversammlung im Jahr 1889 als ”ein im roten Felde aufrechtes, frei stehendes weißes Kreuz“ definiert, dessen ”unter sich gleichen Arme je ein Sechstel länger als breit sind“.
Die hier gezeigte Darstellung der Schweizerfahne fehlt in diesem Nachrichten-Heft als identitätsstiftendes Logo. Zum einen denken wir global und an alle und zum anderen wäre vielleicht eine fragwürdige Diskussion (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/28725394" target="_blank">www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/28725394</a></ext-link>) fortgeführt worden, weil diese Fahne falsch ist.
Hätten Sie's gewusst? Ernst Guggolz

Artikel

Fürs Laboratorium

Analytik/Labortechnik Das tragbare FTIR-Spektrometer Exoscan von Polytec ist mit einem Messkopf für diffuse Reflexionen erhältlich. Weitere Messköpfe sind ausgelegt für ATR, für Reflexionen unter 45° oder unter streifendem Lichteinfall. Damit analysiert das Gerät Flüssigkeiten, Pulver, Pasten sow...

Journal

<h2>Orakel, Abgesang, Fehlinfomation</h2>
Mit Verwunderung hat der geschäftsführende Vorstand des Instituts für Ökologische und Nachhaltige Chemie der TU Braunschweig das Orakel von Dieter Lenoir im Leitartikel der Nachrichten aus der Chemie [Nach. Chem. 2010, 58, 515] zur Kenntnis genommen, wonach unser Institut als ein ökochemisches Institut zur Disposition stünde.
Davon ist kein einziges Wort wahr. Im Gegenteil: In einer vorgezogenen Wiederbesetzung der Leitung unseres Instituts wurde vor zwei Jahren Uwe Schröder auf eine Stiftungsprofessur für nachhaltige Chemie und Energieforschung berufen. Im Zuge seiner Berufung hat unser Institut seinen ursprünglichen Namen von ”Ökologische Chemie und Abfallanalytik“ in ”Ökologische und Nachhaltige Chemie“ erweitert, da das Gebiet ”Abfallanalytik“ ohnehin im Rahmen der Umweltanalytik bearbeitet wird.
Damit steht unser Institut künftig auf zwei Säulen:
<list list-type="order">
<list-item>
</list-item></list>die klassische Umweltchemie mit Umweltanalytik und Ökotoxikologie wie bisher, nach meiner Pensionierung geleitet von Robert Kreuzig, und

<list-item>
· die nachhaltige Chemie und die Energieforschung unter der Leitung von Uwe Schröder, der zugleich als berufener W3-Professor später die Gesamtleitung des Instituts übernehmen wird.
</list-item>

Müfit Bahadir, Braunschweig
<a href="mailto:m.bahadir@tu-bs.de">m.bahadir@tu-bs.de</a>
Der ”Abgesang“ bzw. ”Nachruf“ von Dieter Lenoir auf die Umweltchemie [Nach. Chem. 2010, 58, 515] zeigt mir sehr deutlich, wie eingeschränkt der Blickwinkel des Autors ist. Zu schreiben, dass die Umweltchemie quasi in der nachhaltigen Chemie aufgegangen sei, dokumentiert auch das falsche Systembild des Autors und ist grotesk. Umweltchemie bedeutet weit mehr als das, was in diesem Artikel beschrieben wird, nämlich die Betrachtung des Systems Umwelt durch die Brille der Chemie.
Es gibt noch viele andere Brillen, durch die man die Umwelt betrachten kann, diese stehen hier aber nicht im Mittelpunkt. Unser Verständnis des Systems Umwelt ist insgesamt, aber insbesondere auch durch die Brille der Chemie, noch nicht annähernd ausreichend, um zum Beispiel Störungen dieses System vorherzusagen, zu bewerten und letztlich zu beherrschen. Die Umweltchemie ist immer noch ein aktuelles, spannendes und höchst wichtiges Forschungsfeld und wird es mit Sicherheit auch noch über viele Jahre bleiben.
Richtig verärgert bin ich aber über die Bemerkung, dass die Umweltchemie an der Bergischen Universität Wuppertal zur Disposition stünde. Diese Aussage ist einfach falsch und zeugt von mangelnder Sachkenntnis. Tatsächlich gehört die Umweltchemie mit ihren verschiedenen Facetten seit vielen Jahren zu den wichtigsten und drittmittelträchtigsten Forschungsrichtungen dieser Universität. Die Umwelt und auch die Umweltchemie sind in den Profillinien im Leitbild der Bergischen Universität fest verankert. Geplante strukturelle Änderungen innerhalb des Universität werden künftig zu einer weiteren Stärkung dieses Forschungsfeldes führen.
Peter Wiesen, Wuppertal
<a href="mailto:wiesen@uni-wuppertal.de">wiesen@uni-wuppertal.de</a>


<h2>Saarbrücken: Alles gut?</h2>
Vor zwei Jahren glossierte ich an dieser Stelle [Nachr. Chem. 2008, 56, 1171] den Verlauf des Berufungsverfahren zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls für instrumentelle Analytik und Bioanalytik an der Universität des Saarlandes, wo damals auf ”mysteriöse“ Weise eine einstimmig beschlossene Berufungsliste verworfen und in eine unübliche Liste mit nur einem Kandidaten — einem Pharmazeuten — umgewandelt und den Universitätsgremien vorgelegt wurde. Der damalige Wunschkandidat, auf dessen Verbleib in Saarbrücken alles ausgerichtet war, wollte den Ruf nicht annehmen: Mit einem besseren Angebot wechselte er an eine andere Universität.
Positiv war, dass danach ein neues Berufungsverfahren gestartet wurde, das nun mit der Ernennung von Dietrich Volmer zum Professor für analytische Chemie erfolgreich abgeschlossen wurde. Volmer ist sicherlich eine sehr gute Wahl, und ich wünsche ihm in Saarbrücken ein weiterhin erfolgreiches Schaffen.
Die Freude über diese Wiederbesetzung eines analytischen Lehrstuhls wird jedoch dadurch getrübt, dass aus dem ursprünglich in Saarbrücken vorhandenen ”Lehrstuhl für anorganische und analytische Chemie“ (begründet durch Ewald Blasius und fortgeführt durch Horst Philipp Beck) nun die ”analytische Chemie“ verschwunden und ein reiner anorganischer Lehrstuhl entstanden ist — ein seit Generationen im deutschen Hochschulbereich üblicher Weg, durch den immer wieder die ehemals vorhandenen Professuren für analytische Chemie von der anorganischen Chemie usurpiert werden [Nachr. Chem. 2000, 48, 1366].
Durch die notwendige Durchführung von zwei aufeinander folgenden Berufungsverfahren hat sich die Wiederbesetzung zwei Jahre hingezogen. Die Fakultät hat sich dadurch sicher nicht profiliert, nachdem sie es nicht einmal für notwendig gehalten hat, eine Lehrstuhlvertretung einzusetzen. Die Lehre in instrumenteller Analytik wurde in der ganzen Zeit durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter vertreten, der sich für eine Hochschullaufbahn profilieren wollte. Es gelang ihm Drittmittel einzuwerben, von denen er einen Teil für den Betrieb der Praktika (GC, HPLC, CE und MS) verwenden musste. Leider ein nicht unüblicher Weg, denn mit einem Laboranten und einem Etat von 5000 Euro lässt sich ein instrumentell-analytisches Praktikum mit 50 Studenten im Jahr nicht durchführen. Wen wundert es, dass dieser Mitarbeiter inzwischen in die Industrie geflüchtet ist.
Die Zukunft der Ausbildung und Forschung in der analytischen Chemie stimmt traurig. Die einzige Hoffnung ist, dass sich das hier Geschilderte auf die Chemie in Saarbrücken beschränkt. Hoffen darf man schließlich doch noch.
Heinz Engelhardt, Wendelstein 
<a href="mailto:engelhardt.sb@t-online.de">engelhardt.sb@t-online.de</a>


<h2>Guido Westerwelle und seine Hass-Fächer</h2>
Offensichtlich hadern Sie — wie ich auch — mit der gesellschaftsweit verbreiteten Ablehnung von Technik und Naturwissenschaften, als denjenigen Bereichen, die für viele Übel dieser Welt verantwortlich gemacht werden. Mit Ihren Ausführungen [Nachr. Chem. 2010, 57, 688] beachten Sie nicht den Rahmen in dem die Äußerungen über Ihr Wohlgefallen hinaus ein zu ordnen sind..
Da wirft man Politikern zentral mangelnde Ehrlichkeit vor. Nun verhält sich der Vorgenannte mit seiner Antwort, wie es sich die Bürger von Personen des öffentlichen Lebens erhoffen und Sie verwenden ein solches Agieren als Knüppel. Zwar stärkt diese Ehrlichkeit genauso wenig das Ansehen der Chemie wie die jüngst in den Medien zelebrierten fehlenden Schul- und Berufabschlüsse von Stars und Sternchen, die auch ohne entsprechende Belege Erfolg haben, die Bedeutung von Ausbildungen. Urteilten Schüler derart vernichtend, treffen vorwiegend folgende Ursachen zu: der konkrete Unterricht in den genannten Fächern war miserabel und/oder die Lehrplaninhalte nicht einfach zu vermitteln oder die Schüler ungeeignet.
Übrigens halte ich auch nichts von der Behandlung des Zitronensäurezyklus und weiterer Spezialsachverhalte im Standard-Chemieunterricht. Wie ich belegen kann, turnten viele Schüler in ”tollen“ Projekten am Hochseil ohne einfache Bodenübungen zu beherrschen und erwarben dabei Pseudowissen. Seit Jahren erlebte ich Jahrgänge von Abiturienten, die sich —auf Grund der anschaulichen Unterrichtsobjekte im dadurch beliebten Schulfach Biologie — zum Biologiestudium eingeschrieben hatten und gegenüber der Chemie vermehrt Ablehnung und elementare Unkenntnis mit brachten.
Ulrich Reuter, Ulm


<h2>Atommüll in Ton?</h2>
Eigentlich besteht ein internationaler Konsens, dass hochradioaktive Abfälle, die Transurane enthalten, für mindestens eine halbe Million Jahre vom Biokreislauf getrennt werden müssen. Dies ist auch möglich durch ein Mehrbarrierenkonzept:
<list list-type="order">
<list-item>
</list-item></list>1. Möglichst korrosionsfeste Matrix durch den Einschluss in ein entsprechendes Kristallgitter

<list-item>
2. Möglichst korrosionssicherer und druckfester Behälter
</list-item>
<list-item>
3. Eine Versatzbarriere, die migrierende Plutonium und Neptuniumionen bindet oder ihre diffusive Ausbreitung verlangsamt 
</list-item>
<list-item>
4. Eine geologische Barriere, die nach menschlichem Ermessen auch nach 0,5 Mio. Jahren noch intakt ist
</list-item>

Als geologische Barriere kommen in Deutschland nur in Betracht hinreichend mächtige Tone [Nachr. Chem. 2010, 57, 751] oder reines Steinsalz in Salzstöcken in einer Tiefe zwischen 500 und 900 Meter. Leider setzt das deutsche Endlagerungskonzept auf eine schnelle Tieflagerung (30 bis 80 Jahre nach Entnahme aus dem Reaktor) und sieht als Behälter teilweise Stahl vor. Nach Angaben des Kernforschungszentrums Karlsruhe würde sich dann der Behälter im Salz auf etwa 180  bis 200  Grad Celsius erhitzen. In Tonstein wäre die Temperatur wegen der geringeren Wärmeleitfähigkeit noch etwas höher. Im Steinsalz wandern Flüssigkeitseinschlüsse in Richtung höherer Temperatur, dies wurde im Versuchsbergwerk Asse II experimentell nachgewiesen. Jeder der in Elektrochemie und Thermodynamik aufgepasst hat, kann sich ausrechnen auf welcher Seite das Gleichgewicht liegt für die Gleichung Fe + H2O = H2 + FeO . Die Erhitzung des Endlagers würde zu einer Anhebung des auflagernden Gesteins um fast einem Meter führen, entsprechende Berechnungen wurden bereits 1980 publiziert.
Die Erhitzung der Container kann vermieden werden durch eine rückholbare Lagerung für etwa 200 Jahre; die gegenwärtig verwendeten Castor-Behälter sind dafür durchaus geeignet. Dann sind alle Spaltelemente mit kurzen Halbwertszeiten unter 12 Jahren zerfallen und nur noch ca. 2 Prozent des Cäsium 137 und Strontium 90 vorhanden. Die Wärmeentwicklung wäre dann 100-mal kleiner, die Radioaktivität etwa 1000-mal kleiner. Falls man dann bei einer Aufarbeitung nur das Uran abtrennt, würden 6 Prozent hochradioaktive Abfälle zurückbleiben, immerhin eine Reduktion des Volumens um 94 Prozent. Als Nebenprodukt würden als unlöslicher Rückstand etwa 3,8 Kilogramm stabile leichte Platinmetalle pro Tonne anfallen.
Auch das gegenwärtig geplante deutsche Endlagerkonzept würde fast 100 Jahre dauern. Es erscheint vernünftig, deshalb die finanzierten Rückstellungen für diese Arbeiten in einen staatlich kontrollierten Fond zu überführen, wie es in den USA und der Schweiz schon jetzt üblich ist.
Walter A. Franke, Berlin
<a href="mailto:wafranke@chemie.fu-berlin.de">wafranke@chemie.fu-berlin.de</a>

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