Blickpunkt

<h2>Analytik/Labortechnik</h2>
Das 889 Ionenchromatographie-Sample-Center von Metrohm wechselt Proben und bestimmt kleine Probenvolumina von 1µL bis 10 mL. Das metallfreie System enthält einen 6-Wege-Peek-Injektor, eine integrierte Spüleinheit verhindert Verschleppungen. Optional bietet Metrohm das Sample Center Cool, das Proben auf 4 °C kühlt.
Deutsche Metrohm GmbH, Filderstadt, Tel. 0711 77088-0, Fax -55, <a href="mailto:info@metrohm.de">info@metrohm.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.metrohm.de" target="_blank">www.metrohm.de</a></ext-link>
Die Verdampfer der Serie EZ-2 HCl von Genevac entfernen neben Standardlösungsmitteln auch Salzsäure und Säurechloride aus Proben. Die Software kontrolliert dabei automatisch die Temperatur und passt den Druck an. Probenhalter sind für verschiedene Gefäße wie Reagenzgläser, Rundkolben oder Mikrotiterplatten erhältlich.
Fisher Scientific, Ulm, Tel. 0731 92789-41, Fax -49, <a href="mailto:peter.ulrich@thermofisher.com">peter.ulrich@thermofisher.com</a> , <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.genevac.com" target="_blank">www.genevac.com</a></ext-link>
Der Objektträger des Systems “Shuttle &amp; Find” von Carl Zeiss passt in Licht- und Elektronenmikroskope und erleichtert den Probentransfer. Die zugehörige Software findet einmal markierte Probenstellen in beiden Systemen wieder und überlagert die Bilder ortsgenau.
Carl Zeiss Micro Imaging GmbH, Göttingen, Tel. 01803 33 63 34, Fax 0551 5060 464, <a href="mailto:mikro.verkauf@zeiss.de">mikro.verkauf@zeiss.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zeiss.de" target="_blank">www.zeiss.de</a></ext-link>
Ein neues Mikroskopsystem für Fluoreszenz-Lebensdauer-Mapping bietet Horiba Scientific an. Das konfokale Dynamyc arbeitet automatisiert und betimmt Lebensdauern anhand von Time Correlated Single Photon Counting. Die räumliche Auflösung beträgt 1 µm in jede Raumrichtung.
Horiba Jobin Yvon GmbH, Unterhaching, Tel. 089 462317-0, Fax -99, <a href="mailto:info-sci.de@horiba.com">info-sci.de@horiba.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.horiba.com/de/scientific" target="_blank">www.horiba.com/de/scientific</a></ext-link>
Der Maldi-Spotter Sun Collct von Sun Chrom samelt auf zwei Platten gleichzeitig, wechselt dabei innerhalb von 1 Sekunden von Spot zu Spot und ist durch die Quarz-Probennadel biokompatibel.
Sunchrom, Friedrichsdorf, Tel. 06172 9533-50, Fax -99, <a href="mailto:info@sunchrom.de">info@sunchrom.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.sunchrom.de" target="_blank">www.sunchrom.de</a></ext-link>
Inerte GC-Säulen von mittlerer Polarität bietet Agilent Technologies. Die DB-35ms-Ultra-Inert-Säulen eignen sich für Untersuchungen auf Pestizide oder Drogen.
Agilent Technologies Sales &amp; Services GmbH &amp; Co. KG Life Sciences &amp; Chemical Analysis, Waldbronn, Tel. 0800 6031000, Fax 069 95307919, Customer <a href="mailto:Care_Germany@agilent.com">Care_Germany@agilent.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.agilent.com/chem/dehome" target="_blank">www.agilent.com/chem/dehome</a></ext-link>
 Ein neuer Sensor verbessert die Temperaturstabilität in der Druckzelle für die dynamische Differenzkalorimetrie. Die Zelle von TA Instruments misst bei Drücken zwischen 1 Pa und 7 MPa und bei Temperaturen bis zu 550 °C.
TA Instruments, Eschborn, Tel. 06196 40060-0, Fax -60, <a href="mailto:germany@tainstruments.com">germany@tainstruments.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.tainstruments.com" target="_blank">www.tainstruments.com</a></ext-link>
Das NMR-Spektrometer Fourier 300 von Bruker eignet sich für Routineanwendungen und für die Ausbildung von Studenten in analytischer Chemie.
Bruker Optik GmbH, Ettlingen, Tel.07243 504-2000 Fax-2050, info@bruker <a href="https://optics.de" target="_blank">optics.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.brukeroptics.com" target="_blank">www.brukeroptics.com</a></ext-link>
Die Itex-2 von Axel Semrau ist eine dynamische Headspace-Option für das CombiPAL GC-System von CTC. Zwischen Spritzennadel und Spritzenkörper sitzt eine Adsorbtionseinheit, die mit Tenax oder Aktivkohle gefüllt ist und leichtflüchtige Komponenten aus dem Probendampfraum anreichert. Bei einer Aufheizrate von 12 °C pro Minute auf bis zu 350 °C wird die Probe im DC-Injektor desorbiert.
Axel Semrau GmbH und Co. KG, Sprockhövel, Tel. 02339 12090, Fax 6030, <a href="mailto:info@axel-semrau.de">info@axel-semrau.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.axel-semrau.de" target="_blank">www.axel-semrau.de</a></ext-link>
Die Mikroskope alpha300 und alpha500 von Witec kombinieren konfokales Raman-Imaging für chemische Analysen mit einer Auflösung von 200 nm und Rasterkraftmikroskopie für Strukturuntersuchungen an Oberflächen.
Witec GmbH, Ulm, Tel. 0731 140-700, Fax -70200; <a href="mailto:info@WITec.de">info@WITec.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.WITec.de" target="_blank">www.WITec.de</a></ext-link>
Das Tripel-Quadrupol-Massenspektrometer LCMS-8030 von Shimadzu detektiert bis zu 500 Fragmentierungsprozesse pro Sekunde und eignet sich besonders für die UHPLC.
Shimadzu Deutschland GmbH, Duisburg, Tel. 0203 7687-0, Fax: 0203 7117- 34, <a href="mailto:shimadzu@shimadzu.de">shimadzu@shimadzu.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.shimadzu.de" target="_blank">www.shimadzu.de</a> </ext-link>
Vacuubrand passt seine Vakuumpumpen an Kundenwünsche an: Der Hersteller stimmt technische Parameter, Design oder Einbindung individuell ab.
Vacuubrand GmbH + Co. KG, Wertheim, Tel. 09342 808-0, Fax -450, <a href="mailto:info@vacuubrand.de">info@vacuubrand.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vacuubrand.de" target="_blank">www.vacuubrand.de</a></ext-link>


<h2>Firmennachrichten</h2>
Der US-Laborausrüster Thermo Fisher Scientific kauft für 2,1 Mrd. US-Dollar Dionex. Thermo verspricht sich von der Übernahme des Chromatogaphiesystemeherstellers einen besseren Zugang zu den Märkten in Asien, allen voran in China, und im pazifischen Raum. In den Schwellenländern erzielt Dionex 35 % seiner Umsätze. Thermo setzte mit rund 35 000 Mitarbeitern im letzten Jahr 10,1 Mrd. US-Dollar um. Dionex erzielte mit etwa 1600 Mitarbeitern 420 Mio. US-Dollar Umsatz.


<h2>Termine</h2>
“Neue Materialien und neue Methoden unter Verwendung von Thermischer Analyse, Mikrokalorimetrie und Rheologie” ist das Thema der 13. Würzburger Tage, die TA Instruments am 24. und 25. März veranstaltet. Am 24. März finden zwei Kompaktseminare parallel statt: “Optimierung der Probenpräparation” sowie “FT-Rheologie”. Die Teilnahme an den Würzburger Tagen kostet 320 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, Studierende zahlen die Hälfte.
TA Instruments/UB Waters Tel. 06196 4007060, <a href="mailto:hklement@tainstruments.com">hklement@tainstruments.com</a>
Anwenderkurse zur Mikrowellen-Aufschlusstechnik veranstaltet CEM am 9. und 10. August sowie am 6. und 7. Dezember in Kamp-Lintfort. Die Seminare kosten jeweils 490 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
CEM, Kamp-Lintfort, Tel 02842 9644-0, Fax -11, <a href="mailto:info@cem.de">info@cem.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.cem.de" target="_blank">www.cem.de</a></ext-link>


<h2>Drucksachen</h2>
Das gesamte Produktprogramm zur Gefahrstofflagerung vom Denios präsentiert der neue Hauptkatalog 2011.
Denios AG, Bad Oeynhausen, Tel. 0800 753-0004, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.denios.de" target="_blank">www.denios.de</a></ext-link>


<h2>— — — Warum nicht?</h2>
“Tue Gutes und rede darüber” — darüber muss nicht gesondert beraten werden. Ist doch vielen die sozial gerade noch oder schon lange nicht mehr verträgliche Logorrhö ein systemimmanenter Begleiter und Helfer durchs Leben. Seltener ist die leichte Hypergraphie, die Vielschreiberei in der sozial angepassten Form, denn das Schreiben macht weit mehr Mühe und Ärger als das Gerede: Das gedruckte Wort hat Gewicht, während sich das gesprochene leicht versendet.
Verbal und schriftlich zurückhaltenden Wissenschaftlern, denen es nicht unbedingt am Wortreichtum gebrechen muss, denen lediglich etwas der Drang zur Selbstdarstellung abhanden gekommen ist, mag es deswegen unfein scheinen, explizit und gesondert auf eigene Qualitäten und Erfolge aufmerksam zu machen. Aber Gutes setzt sich nicht immer von alleine durch. Je heftiger das Grundrauschen, desto weniger deutlich zeigen sich die Leistungsspitzen. So lebt der Informationsdienst Wissenschaft davon, dass Wissenschaftler (und zahl- und zahnlose Öffentlichkeitsarbeiter) noch einmal gesondert vor allem die Multiplikatoren darauf aufmerksam machen, was sie selbst gerade an Überragendem erforscht und publiziert haben. Davon nicht nur im angesehenen wissenschaftlichen Journal edel zu schreiben, sondern zusätzlich auch an anderer Stelle zielgruppengerecht und öffentlichkeitswirksam, ist nicht ehrenrührig, nein, es ist geradezu notwendig: Es erleichtert auch allen, die vom Abschreiben auf hohem Niveau leben, die Arbeit.
Abschreiben auf hohem Niveau, das machen vor allem die Tageszeitungen, man lese nur die Frankfurter Allgemeine am Mittwoch oder die Süddeutsche Zeitung: Sie referieren die aktuellen Beiträge der Marktführer von Science bis Angewandte und reichern sie leserfreundlich an. Ausgesucht werden die Beiträge von der Redaktion oder freien Mitarbeitern meist nach den Newslettern, in denen die Redaktionen vorab behaupten: Das sind die Topthemen.
Auch an diesem System ist nichts Ehrenrühriges. Es verlangt nur vom Wissenschaftler ein anderes Verhalten: Die Nachrichten aus der Chemie haben für die Notizen-Rubrik “Chemie” ein Team von Beobachtern, welche die wichtigsten Zeitschriften ihres Faches durchforsten und herausragende Publikationen kurz zusammenfassen. Um es kurz zu machen: Diese Beobachter fühlen sich überhaupt nicht bedrängt, wenn sie ein Kollege via Redaktion oder direkt auf eine herausragende Publikation (eine eigene oder eine fremde) aufmerksam macht. So übersehen wir nichts. Das Nachrichten-Notizen-Team wird jeden Hinweis prüfen und dann entscheiden: Top oder Flop.
Dass Tageszeitungen Vorabpublikationen und Pressemitteilungen nutzen, zeigte die Oberhessische Presse, die Lokalzeitung von Marburg. Ulrich Müller las dort einen Bericht über einen Beitrag seines Kollegen Gernot Frenking (Nature Chemistry, online vorab publiziert unter DOI 10.1038/nchem.762 und auch zur Pressemitteilung der Universität verarbeitet). Thema war die Hydrierung von Magnesiumverbindungen, die als lösliche Wasserstoffspeicher vorstellbar sind. Die Nachrichten aus der Chemie berichteten darüber in den Chemie-Notizen [Nach. Chem. 2010, 58, 1100], die Oberhessische fasste zusammen: “Magnesiumverbindung ist löslicher Wasserspeicher” Hätten Sie's gewusst? Ernst Guggolz
PS: Am Praktikantenschreibtisch arbeitet der in Hannover promovierte Diplomchemiker Wilhelm Adam.


— — — Zeitschriften (ungebunden) gegen Gebot:( Einzeljahrgänge oder komplett) und Übernahme Porto abzugeben:
Chemistry — European Journal 2000 + 2001 / Angewandte Chemie 2000 bis 2009.
<a href="mailto:dr.meiswinkel@web.de">dr.meiswinkel@web.de</a>
Gegen Gebot abzugeben: 35 Bände Chemie Ingenieur Technik, Vol. 39 (1967), — 49, 51 — 53, 55, 59 — 78, außerdem die Jahrgänge 2007 — 2009 ungebunden; Angewandte Chemie, Jahrgänge 1956 — 1962 ungebunden, Chemie in unserer Zeit, Jahrgänge 1972 — 2003 ungebunden. Kontakt: <a href="mailto:ulrich.schlenker@gmx.net">ulrich.schlenker@gmx.net</a>

Artikel

Fürs Laboratorium

Analytik/Labortechnik Das 889 Ionenchromatographie-Sample-Center von Metrohm wechselt Proben und bestimmt kleine Probenvolumina von 1µL bis 10 mL. Das metallfreie System enthält einen 6-Wege-Peek-Injektor, eine integrierte Spüleinheit verhindert Verschleppungen. Optional bietet Metrohm das Sample...

Journal

<h2>Exzellentes Lehrbuch</h2>
Forschung mit Synchrotronstrahlung. Eine Einführung in die Grundlagen und Anwendung.
Hrsg. von Jens Falta, Thomas Müller. Vieweg-Teubner, Wiesbaden, 2010. 484 Seiten, geb. 69,95 Seiten. ISBN 978—3—519—00357—1
Das Buch Forschung mit Synchrotronstrahlung liefert eine einführende und grundlegende Übersicht über Forschungsmethoden mit Synchrotronstrahlung. Es ist ein ideales Lehrbuch für Master- und Diplom-Studenten, die bereits eine einleitende Vorlesung in physikalischer Chemie oder Festkörperphysik gehört haben. Gleichzeitig dient es als Leitfaden für Hochschullehrer, die Vorlesungen vorbereiten, oder auch als Lektüre für neugierige Wissenschaftler.
Das Buch, das klar und ähnlich wie das von Jens Als-Nielson und Des McMorrow (“Elements of Modern X-ray Physics”, Wiley, 2001) gegliedert ist, beginnt mit der Wechselwirkung elektromagnetischer Strahlung mit Materie. Es folgt ein ganzes Kapitel über Erzeugung und Eigenschaften von Synchrotronstrahlung sowie die damit verbundene Instrumentierung. Danach werden Theorie und Instrumentierung von Röntgenspektroskopie- und Beugungsmethoden klar und verständlich präsentiert. Als nächstes wird eine Reihe von Anwendungsbeispielen deutscher Forscher eingängig dargestellt, von Atom- und Molekülphysik bis zu harter kondensierter Materie und Polymeren. Einige wenige Beispiele stammen aus Biologie und Medizin. Am Ende steht eine kurze Einführung zum Freie-Elektronen-Laser (FEL), illustriert mit ersten Experimenten am FEL in Hamburg (Flash).
Dieses Buch ist verständlich geschrieben und bis ins Detail gut formuliert. Obwohl jeder Autor des Buchs in seinem eigenen Stil schreibt, ist die Notation, wo möglich, im gesamten Buch konsistent.
Die Stärke dieses Buchs ist, dass es eine gute Einführung in Spektroskopie und Röntgenbeugung in deutscher Sprache liefert. So beginnt Kapitel 2 mit Streuung im Festkörper in der kinematischen Approximation, das Thema wird erweitert auf Oberflächen, und zum Ende werden sogar die grundlegenden Konzepte der dynamischen Röntgenstreuung kurz erläutert. Dieses Kapitel ist gut zu lesen, und die Konzepte sind klar und genau erläutert.
Die Anwendungsbeispiele sind eine einladende Sammlung kurzer Beiträge, die wissenschaftliche Beispiele anschaulich darstellen. Sie beziehen sich teils direkt auf vorangegangene Kapitel, teils auf neue Themenfelder.
Dieses exzellente Buch ist eine willkommene Ergänzung jeder Fach-bibliothek und ein wertvolles Hilfsmittel für Hochschullehrer, Studierende im Hauptstudium oder am Anfang der Doktorarbeit.
Bridget Murphy, Kiel


<h2>Informationsfülle mit Schwächen</h2>
Biogene Gifte. Biologie-Chemie-Pharmakologie-Toxikologie.
Von Eberhard Teuscher, Ulrike Lindequist. 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2010. 963 Seiten, geb. 138,— Euro. ISBN 978—3—8047—2438—9
Mit ihrem nahezu tausend Seiten umfassenden Buch legen Eberhard Teuscher und Ulrike Lindequist eine stark erweiterte und neu bearbeitete Auflage des deutschsprachigen Standardwerks über Biologie, Chemie, Pharmakologie und Toxikologie von biogenen Giftstoffen vor. Im Mittelpunkt stehen Giftstoffe aus Pflanzen, daneben behandelt das Buch Gifte aus Pilzen, Tieren und Mikroorganismen.
Das einleitende Kapitel beschreibt Geschichte, Produzenten, Struktur, Wirkung und Toxikologie biogener Gifte und deren Bedeutung als Abwehr- und potenzielle Arzneistoffe. Es folgen über 50 Kapitel, die Giftstoffe vornehmlich nach strukturellen und biogenetischen Gesichtspunkten, teilweise aber auch nach deren Herkunft einteilen. Nach einem Kapitel über aliphatische Säuren und Lactone folgen weitere über Polyine, Polyketide, verschiedenen Terpenklassen, Steroide, Saponine, Phenylpropaniode, Naphthalin- und Anthracenderivate, Aminosäuren, Amine, cyanogene Verbindungen, Glucosinolate und Nitroverbindungen, verschiedene Alkaloidklassen und Peptidtoxine. Die Kapitel über Alkaloide nehmen dabei besonders breiten Raum ein.
Jedes dieser Kapitel beginnt in der Regel mit einem allgemeinen Überblick über die betreffende Verbindungsklasse. Darauf folgt eine detaillierte Beschreibung einzelner Giftstoffe. Neben Angaben zum Vorkommen, zur Verbreitung und zur Struktur einzelner Verbindungen finden sich Hinweise zu deren Giftwirkungen und zur Behandlung von Vergiftungen. Jedes Kapitel endet mit einem reichhaltigen Literaturverzeichnis.
Mein erster Eindruck von dem Buch war sehr positiv, da es einen wirklich umfassenden Überblick über alle wichtigen biogenen Giftstoffe bietet. Berichte über die Geschichte wichtiger Toxine und über Stoffe, die als Genussmittel oder Drogen dienen, lockern die oft überwältigende Informationsdichte auf. Manche Abschnitte lesen sich fast wie ein Kriminalroman, und zahlreiche Abbildungen stellen dem Leser wichtige Giftstoffproduzenten anschaulich vor.
Leider trübt sich dieser positive Eindruck bei gründlicher Durchsicht etwas. So sind die Informationen nicht immer aktuell. Beispielsweise wird erwähnt, dass Pilzfruchtkörper verschiedener Schleierlinge peptidartige Verbindungen, nämlich die Cortinarine A, B und C enthalten. Dabei wurde bereits 1991 gezeigt, dass diese Verbindungen nicht existieren [L. Matthies, H. Laatsch, Experientia 1991, 47, 634].
Gelegentlich sind Strukturformeln fehlerhaft. So ist die positive Ladung der Carbeniumionen, die bei der metabolischen Aktivierung des Prokarzinogens Methyleugenol entstehen sollen, falsch platziert. Dazu kommt, dass die Kapitelgliederung und die dafür verwendeten Ordnungsprinzipien oft uneinheitlich sind. Zum Teil mag das auf die Ergänzungen für die dritte Auflage zurückzuführen sein, für das Verständnis von Zusammenhängen ist es von Nachteil. Außerdem enthält das Werk Flüchtigkeitsfehler, beispielsweise ist Literaturzitatnummern gelegentlich die Bezeichnung “Lit” vorangestellt, manchmal wiederholen sich Wörter, Sätze bleiben unvollständig, und an jedem Kapitelende wird fälschlicherweise auf die Übersichtsliteratur in Kapitel 57 verwiesen, die tatsächlich in Kapitel 58 steht.
Trotz dieser Mängel ist Biogene Gifte auch in der dritten Auflage ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Pharmazeuten, Naturstoffchemiker, Biologen und Mediziner, die sich mit Giftstoffen befassen.
Peter Spiteller, Freiburg


<h2>Mehr Schatten als Licht</h2>
Basic Organometallic Chemistry. Concepts, Syntheses and Applications of Transition Metals.
Von B. D. Gupta, Anil J. Elias. Universities Press (India), Hyderabad, 2010. 524 Seiten, geb., ca. 71,99 Euro. ISBN 978—1—4398—4968—2
Die beiden Autoren, Hochschullehrer in Kanpur und Delhi, erweiterten ihr Metallorganik-Vorlesungsskript zu dem hier vorgestellten Lehrbuch. Sie geben sowohl Studierende als auch Forschungschemiker als Zielgruppe an. Das Buch wurde offenbar als organisch-synthetisch orientiertes Gegenstück zum etablierten Metallorganik-Lehrbuch des Marburger Professors Christoph Elschenbroich entworfen, das eher strukturelle, elektronische und spektroskopische Schwerpunkte setzt.
Ausführlich diskutiert das Buch aktuelle Anwendungen der metallorganischen Chemie. Die Übergangsmetallkatalyse in Industrie und Hochschule nimmt breiten Raum ein. Katalysatorliganden, ihre Aktivität und ihre Herstellung werden detailliert beschrieben. Das Füllhorn an Beispielen über Antiklopfmittel, Radiopharmazeutika, Sensoren, Ionophore, Dendrimere bis hin zu Polymeren ist eine weitere Stärke des Buchs. Über 250 Aufgaben und der zugehörige Lösungsanhang richten sich an Studierende, die den Lernstoff vertiefen und einüben möchten.
Wo Licht ist, gibt es jedoch auch Schatten. So verteilen sich ohne direkten Bezug zum Text die etwa 450 Literaturstellen auf 20 Kapitelanhänge, so dass das Nachschlagen einer Originalarbeit zuerst das Suchen und Finden des passenden Titels voraussetzt.
Von besonderer Relevanz ist bei Metallorganylen die räumliche und eng damit zusammenhängend die elektronische Struktur. Die gängigen formalen Abzählregeln werden im Buch zwar erläutert, durch die übergroßen und verzerrt wirkenden Strukturzeichnungen aber an vielen Stellen konterkariert. Lieblos ausgeführte, zweidimensional platt wirkende chemische Strukturen sind hier nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern täuschen unzutreffende Bindungsparameter vor.
Falsche Stöchiometrie bei eingerichteten Reaktionsgleichungen, ärgerliche Schreibfehler (“Pthalimide”), fehlende Atome (Ribonukleotide mit zwei P-P-Bindungen statt eines Triphosphatesters) sowie Ungenauigkeiten bei Valenz, Ladung und Oxidationszahl kommen selbst für eine Erstauflage zu häufig vor. Noch schwerer wiegen grundlegende fachliche Schnitzer wie postulierte Intermediate mit Hafnium in der Oxidationszahl +VI als Quintessenz der Aufgabe 8.15.
Für Anwender von metallorganischen Reagenzien und Katalysatoren kann sich ein Blick in Basic Organometallic Chemistry durchaus lohnen. Studierenden, die das Buch zur Vorbereitung für eine Prüfung in anorganischer Chemie nutzen möchten, ist davon abzuraten.
Bernd Straub, Heidelberg

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