Blickpunkt

<h2>Analytik/Labortechnik</h2>
Invia Raman-Mikroskope sind mit mehreren Lasern ausgestattet. Dabei stellt die Software die benötigten Wellenlängen automatisch ein. Die Synchroscan-Funktion der Geräte verhindert Artefakte während einer Messung über den vollständigen Raman- und Photolumineszenz-Messbereich. Die Messung eines Spektrums dauert 6 ms.
Renishaw GmbH, Pliezhausen, Tel. 07127 9810, Fax 88237, <a href="mailto:germany@renishaw.com">germany@renishaw.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.renishaw.de" target="_blank">www.renishaw.de</a></ext-link>
Die Dichtemessgeräte DS 7400 und DS 7500 erfassen Flüssigkeiten ab einem Probenvolumen von 80 µL. Die Geräte lassen sich über einen Touchscreen bedienen.
A. Krüss Optronic GmbH
Hamburg, Tel. 040 514317 -0, Fax. -60, <a href="mailto:info@kruess.com">info@kruess.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.kruess.com" target="_blank">www.kruess.com</a></ext-link>
Das Differenzkalorimeter Flash DSC1 erfasst physikalische Umwandlungen und chemische Reaktionen quantitativ. Es erzeugt mit Kühlraten von bis zu 240 000 K·min—1 Materialien mit definierten Struktureigenschaften. Mit Heizraten von bis zu 2 400 000 K·min—1 verhindert es, dass sich Materialien in ihrer Struktur reorganisieren.
Mettler Toledo GmbH, Gießen, Tel. 0641 5070, Fax 52951, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.mt.com" target="_blank">www.mt.com</a></ext-link>
Das präparative Chromatographiesystem Combiflash Torrent von Axel Semrau fördert bis zu einen Liter pro Minute und reinigt bis zu 300 g Proben bei einem Gegendruck von knapp sieben bar. Dabei trennt die Anlage mit einem binären Gradientenprofil.
Axel Semrau GmbH &amp; Co. KG, Sprockhövel, Tel. 02339 -12090, Fax -6030, <a href="mailto:info@axelsemrau.de">info@axelsemrau.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.axelsemrau.de" target="_blank">www.axelsemrau.de</a></ext-link>
Die Etikettiermaschine CX1200e produziert automatisch Etiketten mit den Gefahrensymbolen nach GHS, die seit diesem Jahr vorgeschrieben sind. Der Drucker erreicht eine grafische Auflösung von 2400 dpi. Das Gerät FX1200e beschichtet die Etiketten und macht sie so widerstandsfähiger.
Primera Technology Europe, Wiesbaden, Tel.0611  92777 -0, Fax -50, <a href="mailto:sales@primera.eu">sales@primera.eu</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.primera.eu" target="_blank">www.primera.eu</a></ext-link>
Der Laborroboter sciline.speed kann auf einer Fläche von 0,96 m2 Proben einwiegen, auflösen, filtrieren und chromatographieren.
Manz Automation Tübingen GmbH, Tübingen, Tel. 07071 948 -0, Fax -211, <a href="mailto:infotue@manz-automation.com">infotue@manz-automation.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.manz-automation.com" target="_blank">www.manz-automation.com</a></ext-link>
Die Probenröhrchen Cryo.s lassen sich durch einen Laser direkt mit Probendaten beschriften. Gefrierproben kann man so zuverlässig identifizieren.
Greiner Bio-one GmbH
Solingen, Tel. 0212 23007 -12/13, Fax -20, <a href="mailto:info@gbo.com">info@gbo.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.greinerbioone.com" target="_blank">www.greinerbioone.com</a></ext-link>
Das IPC-Massenspektrometer Spektro MS misst bei einer Probe alle Isotope von 6Li bis 283U gleichzeitig. Der Detektor verfügt über 4800 Kanäle.
SPECTRO Analytical Instruments GmbH, Kleve, Tel. 02821 892-0, Fax -2200, <a href="mailto:spectro.info@ametek.com">spectro.info@ametek.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.spectro.com" target="_blank">www.spectro.com</a></ext-link>
Für die Bestimmung von Atrazin und seinen Abbauprodukten bietet ABCR N-15 markierte Triazine.
ABCR Dr. Braunagel GmbH &amp; Co. KG, Karlsruhe, Tel. 0721  95060 -0, Fax -80, <a href="mailto:info@abcr.de">info@abcr.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.abcr.de" target="_blank">www.abcr.de</a></ext-link>
Elisa-Plattform Freedom-Evolyze weist HI-, HC- und HB-Viren automatisch nach. Dabei steuert eine Software automatisch alle Arbeitsschritte für das Western Blotting.
Tecan Deutschland GmbH, Crailsheim, Tel. 07951  -94170, Fax -5038, <a href="mailto:info.de@tecan.com">info.de@tecan.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.tecan.com" target="_blank">www.tecan.com</a></ext-link>
Die Hochdruckreaktoren der BR-Baureihe von Berghof lassen sich für chemische Synthesen im Labor einsetzen. Sie fassen ein Volumen von 25 bis 5000 mL. Reaktoren für Mikrowellenaufschlüsse erfassen Temperatur- und Druckdaten aller Proben in Echtzeit.
Berghof Products + Instruments GmbH, Eningen, Tel. 07121 894 -202, Fax -300, laboratorytechnology@berg <a href="https://hof.com" target="_blank">hof.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.berghof.com" target="_blank">www.berghof.com</a></ext-link>
Der 874 USB Oven Sample Processor von Metrohm bereitet Proben thermisch für die Karl-Fischer-Titration vor. Je nach Probentyp kann das Gerät zwischen Oberflächenwasser, gebundenem Wasser und Kristallwasser unterscheiden. Es lässt sich mit den meisten Titratoren für die coulometrische und volumetrische Wasserbestimmung kombinieren.
Deutsche Metrohm GmbH, Filderstadt, Tel. 0711 77088-0, Fax -55, <a href="mailto:info@metrohm.de">info@metrohm.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.metrohm.de" target="_blank">www.metrohm.de</a></ext-link>
Die Zentrifugen 5810/ 5810 R fassen bei konischen Röhrchen Volumina von 15 oder 50 mL. Das maximale Fassungsvermögen liegt bei vier Gefäßen von je 500 mL. Aerosoldichte Rotoren bieten Sicherheit bei gefährlichen Proben.
Eppendorf AG, Hamburg, Tel. 040 53801 -0, Fax -556, <a href="mailto:eppendorf@eppendorf.com">eppendorf@eppendorf.com</a>
 <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.eppendorf.com" target="_blank">www.eppendorf.com</a></ext-link>
Schliffklemmen für Kegel- und Kugelschliffe sowie für Stopfen und Hähne bietet das Clipox-System.
Clipox, Hamminkeln, Tel. 02852 507521, Fax 711126, <a href="mailto:info@clipox.de">info@clipox.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.clipox.de" target="_blank">www.clipox.de</a></ext-link>
Die Ein- und Mehrkanalpipetten Transferpette S lassen sich bei 121 oC und 2 bar in 20 Minuten vollständig autoklavieren und sind ohne Werkzeug zu justieren. Die digitalen Einkanalpipetten decken Volumina von 0,1 µL bis 10 mL, die Fixvolumenmodelle von 10 µL bis 1000 µL ab. Die Volumenbereiche der Mehrkanalpipetten liegen bei 10 µL bis 1000 µL.
BRAND GmbH + CO KG, Wertheim, Tel. 09342 808 -0, Fax: -236, <a href="mailto:info@brand.de">info@brand.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.brand.de" target="_blank">www.brand.de</a></ext-link>
Die Gefriertrocknungsanlage Beta 2-4 LD plus LT von Martin Christ bietet eine Eiskondensator- temperatur von —105 °C.
Martin Christ Gefriertrocknungsanlagen GmbH, Osterode, Tel. 05522 5007-0, Fax -12, <a href="mailto:info@martinchrist.de">info@martinchrist.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.martinchrist.de" target="_blank">www.martinchrist.de</a></ext-link>
Die Integrität von Membranfiltern misst Sartocheck 4 plus. Beim Diffusionstest sind Testdrücke von 50 bis 8000, beim Bubble-Point- Test von 100 bis 8000 mbar möglich. Das Gerät kennt zehn Testverfahren.
Sartorius Stedim Biotech GmbH, Göttingen, Tel. 0551 308-0, Fax -3289, <a href="mailto:info@sartorius-stedim.com">info@sartorius-stedim.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.sartorius-stedim.com" target="_blank">www.sartorius-stedim.com</a></ext-link>
Partikelgrößen kann Analysette 12 DynaSizer im Bereich von 1 bis 6000 nm messen. Es genügen Probenmengen von 50 µL.
Fritsch GmbH, Idar-Oberstein, Tel. 06784 70 -0
Fax -11, <a href="mailto:info@fritsch.de">info@fritsch.de</a>
 <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.fritsch.de" target="_blank">www.fritsch.de</a></ext-link>
Die Pipettierplattform Calli QC von Zinsser Analytic automatisiert die Probenvorbereitung von Kosmetikprodukten für die Qualitätskontrolle. Der Automat wiegt die Proben ein, löst und filtriert sie, verdünnt sie und füllt sie in Chromatographiefläschchen oder transferiert sie direkt in den Chromatographen.
Zinsser Analytic GmbH, Frankfurt, Tel. 069 789106 -0, Fax -80, <a href="mailto:info@zinsser-analytic.com">info@zinsser-analytic.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zinsser-analytic.com" target="_blank">www.zinsser-analytic.com</a></ext-link>
Die neuen TOC-Analysatoren (Total Organic Carbon) von Shimadzu arbeiten mit katalytischer Verbrennung bei 680 °C. Die neue Serie L, zu der vier Geräte gehören, umfasst einen Messbereich von 4 µg·L—1 bis 30 g·L—1 und misst auch feste und gasförmige Proben. Die Geräte säuern Proben automatisch an, gasen sie aus und verdünnen bei Bedarf. Für parallele Gesamtkohlenstoff- und Gesamtstickstoffanalysen gibt es ergänzend das TNM-L-Modul mit Chemilumineszenzdetektor und einem Messbereich zwischen 5 µg·L—1 und 10 g·L—1.
Shimadzu Deutschland GmbH, Duisburg, Tel. 0203 7687-0, Fax: 0203 7117- 34, <a href="mailto:shimadzu@shimadzu.de">shimadzu@shimadzu.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.shimadzu.de" target="_blank">www.shimadzu.de</a></ext-link>


<h2>Firmennachrichten</h2>
Seit Februar vertreibt Axel Semrau GC-Systeme von Dani Instruments, Mailand, in Deutschland und Österreich. Das italienische Unternehmen produziert Gaschromatographen, GC/MS-Geräte und Probengeber.
Axel Semrau GmbH &amp; Co. KG, Sprockhövel, Tel. 02339 -12090, Fax -6030, <a href="mailto:info@axelsemrau.de">info@axelsemrau.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.axelsemrau.de" target="_blank">www.axelsemrau.de</a></ext-link>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.danispa.it" target="_blank">www.danispa.it</a></ext-link>


<h2>Termine</h2>
Seminare zur Prozesssicherheit bei der Aufbereitung von Industrieabwässern und zum Wasser-Monitoring veranstaltet LAR Process Analysers am 31.3. in Burghausen, am 5.4. in Darmstadt und am 7.4. in Düsseldorf.
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.lar.com" target="_blank">www.lar.com</a></ext-link>


<h2>— — — Der Oberlehrer spricht, Teil 1</h2>
Haben Sie sich schon einmal die drei Wege erklären lassen, die in einem “Dreiwegekatalysator” stecken? Wo kommen sie her? Wo führen sie hin? Und wer soll sie begehen? Naja, es ist nur ein ekliger Anglizismus (3-way catalytic converter) und müsste eigentlich Dreifachkatalysator heißen. Aber wer kümmert sich schon darum? Sicher nicht die, die dann von Expertise, also von einem Gutachten, reden und schreiben, wenn sie fälschlicherweise Expertenwissen meinen, das nun bestenfalls in eine Expertise mündet. Expertise, als Analogon zu Wissen verwendet, ist eine falsche Übernahme aus der Weltsprache Globish, dem 1500-Wörter(oder Worte?)-Englisch, mit dem sich alle weltweit zu verständigen versuchen. Expertise ist und bleibt ein Gutachten. Nur in Wikipedia nicht, aber das Portal dokumentiert ja nur völlig wertfrei auch falsche Fakten.
Ähnlich klar, aber durch den Alltagsgebrauch verwirrend gemacht, ist es mit der Referenz. Referenz bedeutet entweder die Expertise, also das Gutachten, über einen Menschen (Haben Sie Referenzen?) oder einen positiv begutachtenden Menschen selbst. Nie aber eine Quellenangabe oder einen Verweis, und wenn es im Englischen noch so oft und korrekt “reference” heißt. Eine falsche Übersetzung, die im Deutschen so ähnlich klingt wie ein Wort in der Ausgangssprache, ist und bleibt eine falsche Übersetzung.
Bei Reverenz ist es einfacher, reverence und Reverenz meinen immer dasselbe, also wenigstens: Ehrfurcht, -erbietung. Alles andere macht keinen Sinn. Macht keinen Sinn? Leider auch falsch: “to make sense” gibt es im korrekten Deutschen nur als “Sinn haben” oder so ähnlich. Man mache sich den Unterschied an dem Satz “Wir haben ein Kind” klar.
Über Silikon, Silizium, silicone und silicon denken wir jetzt nicht weiter nach. Silikon-Computerchips sind eher für die Tagespresse.
Aber warum die Ultraviolett/Visible-Spektroskopie UV/Vis abgekürzt wird (und nicht UV/VIS oder wie auch immer), lohnt eine Überlegung. Dabei stellt sich heraus, dass “Ultraviolett” als Klammerkürzung, wir kennen das vom Lkw, eigentlich Uv abgekürzt werden sollte. Aber das ist nicht mehr rückholbar falsch: UV. Als Teil von Visible ist Vis eine Abbrechkürzung, die schreibt sich genau so wie das Wort anfängt: Vis. In Kombination also: UV/Vis. Dabei verlangen die drei Meister der korrekt schreibenden Chemiker, Hans Ebel, Klaus Bliefert und Walter Greulich, entgegen der DIN 2340 wie bei Abb. keinen Punkt nach dem Vis, aber UV/Vis sollte schon sein.
Eine gewagte Kombination von Kürzungen ist die GDCh. GD ist Initial-, Ch ist Abbrech.
Warum das alles und noch viel mehr? Nun, viele Wege führen zum Ziel des Schreibens, das immer heißt: Verständlichkeit. Dummerweise gibt es jenseits von Duden und Wahrig in der Sprache, im Gegensatz zu einigen Aussagen der Naturwissenschaften, kein absolutes Richtig oder Falsch. Es gibt nur einen besser oder schlechter verständlichen Text. Für Diskussionen ein weiter Raum. Mit vielen Wegen. Wichtig für jeden Autor ist: “Er sagt es angenehm, was erstens, zweitens und drittens käm.” Damit zeigt Wilhelm Buschs Hieronymus den Weg.
Wer das Busch-Originalzitat sucht, kommt leicht auf eine Internet-Seite, die von der GDCh-Firewall gesperrt wird. Der Reason for restriction: Forbidden Category “Violence/Hate/ Racism”. So hart können Firewalls sein.
Hätten Sie's gewusst? Ernst Guggolz

Artikel

Fürs Laboratorium

Analytik/Labortechnik Invia Raman-Mikroskope sind mit mehreren Lasern ausgestattet. Dabei stellt die Software die benötigten Wellenlängen automatisch ein. Die Synchroscan-Funktion der Geräte verhindert Artefakte während einer Messung über den vollständigen Raman- und Photolumineszenz-Messbereich....

Journal

<h2>Ehrungen</h2>
Gabriela Catanoiu, Dr., Inst. Für Physikal. Chemie der Univ. Stuttgart: Förderpreis der GDCh-Fachgruppe Waschmittelchemie 2011 für ihre Dissertation “Novel Phosphine Oxide Complexes and Inositol Derivatives as Amphitropic Liquid Crystals and Surfactants”.
Leticia Gonzαlez, Prof. Dr., Inst. für Physikal. Chemie der Univ. Jena: Dirac-Medaille für herausragende Wissenschaftler unter 40 Jahren der World Association of Theoretical and Computational Chemists für ihre Beiträge zur Kontrolle chem. Reaktionen mittels Quantenreaktionsdynamik in Kombination mit quantenchem. Methoden für elektronisch angeregte Zustände.
Kai-Uwe Hinrichs, Prof. Dr., Org. Geochemie der Univ. Bremen: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2011.
Dieter Klamann, Prof. Dr., früher Leiter des Hauptbereichs Forschung, Entwicklung, Anwendungs- und Produktionstechnik und des Forschungszentrums von Esso sowie apl. Prof. an der TU Berlin und Prof. an der Univ. Hamburg: Eisernes Doktordiplom der TU Wien.
Frank-Michael Matysik, Prof. Dr., Inst. für Analyt. Chemie, Chemo- und Biosensorik der Univ. Regensburg: Heyrovsky-Ilkovic-Nernst-Vorlesung der GDCh sowie der tschechischen und slowakischen chemischen Gesellschaft.
Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h.  c. mult., Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und Inst. für Org. Chemie der TU Berlin: ordentl. Mitgl. der Europ. Akad. der Wiss. und Künste, Salzburg.
Konrad Seppelt, Prof. Dr., Berlin, Inst. für Chemie der FU Berlin: Anthony-J.-Arduengo-Vorlesung der Univ. Alabama, Tuscaloosa, AL/USA, und Neil Bartlett Memorial Lecture der Univ. Berkeley, CA/USA.


<h2>Karriere</h2>
Hochschule und Forschungsinstitute
Frank Endres, Prof. Dr., TU Clausthal, erhielt einen Ruf auf eine W3-Professur für Physikal. Chemie an der Univ. Leipzig.
Michael Gelinsky, Dr., Gruppenleiter am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien und Inst. für Werkstoffwiss. der TU Dresden, hat den Ruf der Medizinischen Fakultät dieser Univ. auf die neu eingerichtete Professur für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung angenommen und wurde zum Leiter des gleichnamigen Zentrums — einer zentralen wissenschaftl. Einrichtung am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus — berufen. Er studierte Chemie an der Univ. Freiburg und promovierte 2001 bei Heinrich Vahrenkamp zu einem Thema der bioanorg. Chemie. Seine Forschungsinteressensind Biomaterialien, Biomineralisation, Tissue Engineering und regenerative Medizin.
Jean-François Lutz, Dr. habil., Gruppenleiter der Forschungsgruppe Nanotechnology for Life Science des Fraunhofer-Inst. für Angew. Polymerforschung, Golm, hat den Ruf auf eine CNRS-Stelle als Directeur de Recherche am Inst. Charles Sadron, Straßburg, zum 1. November 2010 angenommen. Er studierte Chemie an der Univ. Pierre et Marie Curie in Paris und promovierte im Jahr 2000 bei Bernard Boutevin an der Univ. Montpellier II. Anschließend war er zwei Jahre Postdoc an der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, PA/USA, in der Arbeitsgruppe von Kris Matyjaszewski. Danach arbeitete er als Nachwuchsgruppenleiter am Fraunhofer-Inst. für Angew. Polymerforschung in Potsdam-Golm. Er habilitierte sich im Jahr 2009 an der Univ. Potsdam (Mentor: André Laschewsky). Seine Forschungsinteressen sind: Synthese von sequenzdefinierten synthet. Polymeren, Synthese von schaltbaren Polymeren und die Anwendung von Polymeren in Wasser.
Sven Schneider, Junior Fellow an der TU München, hat zum 1. Oktober 2010 eine W2-Professur für Anorg. Chemie an der Univ. Erlangen-Nürnberg (Nachf. Ulrich Zenneck) angetreten. Sven Schneider studierte Chemie an der TU Darmstadt und Univ. of Bristol. Er promovierte 2003 bei Alexander C. Filippou an der HU Berlin zur Koordinationschemie von Chrom(IV)komplexen (ausgezeichnet mit dem Fischer-Nernst-Preis). Von 2003 bis 2006 arbeitete er als Postdoctoral Associate an der Northwestern Univ., Evanston, IL/USA, bei Tobin J. Marks an der Gasphasenabscheidung von Kupferchalcogeniden. Als Emmy-Noether-Nachwuchgruppenleiter an der TU München (2006 bis 2010) fertigte er 2010 seine Habilitationsschrift bei Wolfgang A. Herrmann an. Zu seinen Forschungsinteressen gehören bifunktionelle Ansätze zur Aktivierung kleiner Moleküle, homogene Katalyse, chem. Wasserstoffspeicherung und die Synthese anorg. Polymere.
Wirtschaft, Behörden und Verbände
Florian Ausfelder, Dr., stellv. Geschäftsführer der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, ist neuer Geschäftsführer dieser Ges. (Nachf. Andreas Förster). Florian Ausfelder studierte Chemie an den Univ. Karlsruhe (TH) und Edinburgh. Im Anschluss an seine Promotion zu einem Thema der Reaktionsdynamik arbeitete er zwei Jahre als Postdoc an der Stanford Univ., bevor er als Marie-Curie-Fellow an die Univ. Complutense, Madrid wechselte. Seit 2007 ist Ausfelder als Referent in der Forschungs- und Projektkoordination der Dechema tätig.
Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien, ist neuer Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg (Nachf. Gerd Schäferkord).
Almuth Poetz, Geschäftsführerin der Alessa Chemie, Frankfurt, hat seit 1. Januar das Amt der Schatzmeisterin der Dechema, Frankfurt übernommen (Nachf. Heinz-Joachim Wagner). Für eine Amtszeit von drei Jahren wurden neu in den Dechema-Vorstand gewählt: Walter Leitner, Prof. Dr., Inh. des Lehrstuhls für Techn. Chemie an der RWTH Aachen, Christine Lang, Prof. Dr., Geschäftsführerin von Organobalance, Berlin, und Oscar-Werner Reif, Dr., Mitgl. des Vorstandes von Stedim Sartorius Biotech, Göttingen.
Werner Wenning, früher Vors. des Vorstands von Bayer, Leverkusen, wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden von Eon gewählt.


<h2>— — — Neue Liebig-Stipendiaten</h2>
Im Jahr 2010 haben ein Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie erhalten:
<list list-type="order">
<list-item>
</list-item></list>· Florian Beuerle, Dr., Inst. Org. Chemie der Univ. Würzburg

<list-item>
· Jan Deska, Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Köln
</list-item>
<list-item>
· Tanja Gulder, Dr., Inst. für Org. Chemie der RWTH Aachen
</list-item>
<list-item>
· Tobias Gulder, Dr., Inst. für Org. Chemie und Biochemie der Univ. Bonn
</list-item>
<list-item>
· Christian Kleeberg, Dr., Inst. für Anorg. und Analyt. Chemie der TU Braunschweig
</list-item>
<list-item>
· Elsa Sαnchez Garcia, Dr., Theoret. Chemie, MPI für Kohlenforschung, Mülheim
</list-item>
<list-item>
· Sabine Schneider, Dr., Dept. Chemie der TU München
</list-item>
<list-item>
· Sebastian Seiffert, Dr., Soft Matter and Functional Materials, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
</list-item>
<list-item>
· Philipp Selig, Dr., Inst. für Org. Chemie der RWTH Aachen
</list-item>
<list-item>
· Jan Streuff, Dr., Inst. für Org. Chemie und Biochemie der Univ. Freiburg
</list-item>

Das Liebig-Stipendium 
fördert hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Chemie- und Biochemiebereich, die eine Hochschullehrerlaufbahn anstreben. Die Ausstattung soll den Aufbau einer eigenen Nachwuchsgruppe ermöglichen und setzt sich folgendermaßen zusammen: monatliches Stipendium von 2800 Euro zur Finanzierung des eigenen Lebensunterhaltes, ein Budget für Literatur, PC und Reisekosten von 3000 Euro pro Jahr sowie eine Starthilfe von 50 000 Euro für Sachmittel (nur in Deutschland). Außerdem wird ein wissenschaftlicher Mitarbeiter durch ein Doktorandenstipendium finanziert. Das Liebig-Stipendium wird zunächst für drei Jahre gewährt, eine Verlängerung um weitere zwei Jahre ist auf Antrag möglich. Weitere Informationen unter: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vci.de/fonds" target="_blank">www.vci.de/fonds</a></ext-link>.


— — — Am 5. November 1927 wurde Armin Weiß in Stefling, einem kleinen Ort in der Nähe von Regensburg, geboren. Von 1945 bis 1947 studierte er Pharmazie und Chemie an der Universität Regensburg und setzte das Studium an der Technischen Universität Darmstadt fort. 1953 schloss er dort seine Dissertation zum Thema “Reaktionen im Inneren von Schichtkristallen” ab. Mit seiner Arbeit “Cyanide der Übergangselemente” habilitierte er sich im Jahr 1955.
Von 1961 bis 1965 bekleidete er eine außerordentliche Professur für anorganische Chemie an der Universität Heidelberg. Anschließend folgte er einem Ruf an die Universität München, wo er bis ins Jahr 1996 als Ordinarius tätig war.
In den 1950er Jahren veröffentlichte Armin Weiß mehrere Arbeiten über Chalkogenide, Silicide, Germanide, Cyanide, Quecksilberverbindungen und Thiosalze. Sein Interesse galt auch der Komplexchemie. Von ihm stammen mehrere Veröffentlichungen über oktaedrische Komplexe des Siliciums. Über 120 Veröffentlichungen — etwa ein Drittel seiner gesamten Publikationen1) — befassen sich mit den Eigenschaften, chemischen Reaktionen und der Anwendung von Tonmineralen. Dabei galt sein Hauptinteresse der Untersuchung des Ionenaustauschs und der chemischen Reaktionen im Innern von Schichtverbindungen.
Die Modifizierung der Oberflächen von Tonmineralen durch zweikernige Eisenkomplexe beschrieb er als einfache enzymatische Modelle.
Parallel zu diesen Studien untersuchte er die Reaktionen von Titanaten, Phosphaten, Vanadaten, Uranglimmern, Eisenoxochloriden und quadratisch planaren Komplexen von Erdalkaliionen. Zudem studierte er die Quellung kettenförmiger Verbindungen wie Polyphosphaten, Polyvanadaten, Quecksilberamidosulfaten, Alginsäure, Pektinsäure und Desoxyribonucleinsäure.
Ein Meilenstein war 1961 seine Entdeckung der Interkalation von Harnstoff in Kaolinit. 1969 beschrieb Armin Weiß die Einlagerung organischer Verbindungen in Titandioxid und eröffnete ein neues Forschungsgebiet. Zahlreiche Interkalationsverbindungen wurden erstmals durch Armin Weiß und seine Mitarbeiter beschrieben. Die Zahl bekannter Interkalationsverbindungen wuchs seitdem stetig.
Heute umfassen diese Materialien einen eigenständigen Forschungszweig der Festkörperchemie.
Faszinierend war Armin Weiß' Studie zur Silikose. Er analysierte die sich im Verlauf der Krankheit in der menschlichen Lunge anreichernden Siliciumkomplexe. Dabei isolierte er ein toxisches Eisenpolyphosphatsilicat, das innerhalb der Lungenbläs-schen wächst und diese zerstört.
Nicht weniger bedeutend waren seine Beiträge zur Kolloidchemie, insbesondere zum thixotropen Verhalten von Tonmineraldispersionen. Das gegenwärtige Verständnis von keramischen Prozessen basiert auf Prinzipien der Kolloidchemie von Tonmineraldispersionen, die erstmals von Ulrich Hoffmann und Armin Weiß erkannt worden waren.
Armin Weiß war einer der beiden Herausgeber der Zeitschrift Colloid &amp; Polymer Sciences (früher Kolloid-Zeitschrift, Zeitschrift für Polymere) und Progress in Colloid &amp; Polymer Sciences von 1966 bis 1996. Von 1967 bis 1987 war er Präsident der Kolloid-Gesellschaft. Im Jahr 1998 erhielt er den Thomas-Graham-Preis der Kolloid-Gesellschaft für seine außerordentlichen Verdienste in der Kolloidchemie, seine Förderung der internationalen Zusammenarbeit in dieser Disziplin und für seine Förderung interdisziplinärer Forschung. 1981 erhielt Armin Weiß den Liebig-Preis der GDCh und wurde 1985 mit dem Ehrendoktortitel der Lorand-Eötvös-Universität in Budapest geehrt.
Der Schutz der Umwelt war für Armin Weiß ein besonderes Anliegen. Er machte stets klar, dass ein Wissenschaftler für die Gesellschaft verantwortlich ist und sein Wissen dem Wohl der Menschen unterzuordnen hat. Diesem Grundsatz galt auch sein großes Engagement in der Anti-Atomkraft-Bewegung. Von 1986 bis 1990 war er Abgeordneter der Grünen im Bayrischen Landtag. Sein Einsatz trug wesentlich dazu bei, dass der Bau der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf gestoppt wurde.
Armin Weiß lebte immer in einer Atmosphäre des “geordneten Chaos”. Er mochte es nicht, Briefe zu schreiben oder zu beantworten, aber er genoss intensive Diskussionen zu allen Facetten von Wissenschaft und dem täglichen Leben. Eine lange Ära wissenschaftlicher Arbeit wurde von einigen Jahren der politischen Aktivität abgelöst, die ihm auch viele Sorgen und Feindschaften einbrachte. Vielleicht war es dieser Abschnitt seines Lebens, der in den vergangenen Jahren zu Antriebslosigkeit führte und ihn zuhause ein zurückgezogenes Leben führen ließ. Er starb am 7. Dezember 2010 in München.
Gerhard Lagaly, Klaus Beneke, Kiel
1) Vollständige Publikationsliste : K. Beneke, G. Lagaly: Armin Weiss on the occasion of his 75th birthday, in: ECGA Newsletter No.5, July 2002, pp 27—53, siehe auch:
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-kiel.de/anorg/lagaly/group/klausSchiver/Weiss.pdf" target="_blank">www.uni-kiel.de/anorg/lagaly/group/klausSchiver/Weiss.pdf</a></ext-link>

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