Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Gestaltete Größe

Nachrichten aus der Chemie, Juni 2011, S. 606-612, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

“Gibt es einen Wettkampf unter Chemikern, wer das größte Molekül bauen kann?” So wurde ich nach unserer Publikation1 zum größten jemals synthetisierten Molekül von Journalisten gefragt. Und: “Wozu sollte man an einem einzigen Makromolekül 170 000 chemische Transformation durchführen und damit einen Molmassenzuwachs von durchschnittlich 100 Millionen Dalton erzielen, bei gleichzeitig nahezu vollständiger Strukturkontrolle?” Die Antworten auf diese Fragen lauten: Nein, es gibt keinen Wettbewerb. Der Sinn solcher ungewöhnlichen Synthesen liegt in der Entwicklung von Synthese- und Analysemethoden, der Erzeugung von Größe und ihrer geschickten Verflechtung mit Gestaltgebung und hoffentlich auch im Entdecken neuartiger Funktion.

Wie groß ist groß?

Zunächst ist zu klären, was “groß” eigentlich bedeutet. Bezieht sich Größe auf die räumliche Ausdehnung oder auf die Molmasse? Auch ist groß immer relativ: Fetters synthetisierte vor Jahren ein phantastisches Polystyrol mit einer Molmasse von 44 Mio. g·mol—1 (Mw = 44 MDa).2 Dieses Polymer hatte für Jahrzehnte die höchste jemals erreichte Molmasse bei gleichzeitig definierter molekularer Struktur. Es i

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