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Am 15. Februar 2016 verstarb unerwartet Prof. Dr. Hans Schick. Er wurde mitten aus seiner Arbeit gerissen.<div><img src="https://media.graphcms.com/C5XcgqDwRWGFC4xy3Rcy">

</div>Hans Schick wurde am 1. März 1937 in Neu-Buslar in Pommern als zweites von neun Kindern geboren. Die Schule besuchte er in Pommern und nach der Flucht 1945 auf der Insel Poel und in Rostock, wo er 1955 das Abitur ablegte. Nach dem Chemiestudium und der Promotion in Jena bei Kurt Ponsold zum Thema Steroide wechselte er im Jahr 1965 zu Alfred Rieche nach Berlin, um im Institut für organische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin weiter an der Synthese von Steroidhormonen zu forschen.Aus dieser Zeit stammen Untersuchungen zur Synthese von 2-Alkylcyclopentan-1,3-dionen, die in einer einfachen Synthese von 2-Methylcyclopentan-1,3-dion gipfelten. Dieser Baustein war für die ökonomische Entwicklung der Totalsynthese von Steroiden wichtig; sowohl der VEB Jenapharm als auch die Schering AG, die eine Lizenz auf das Verfahren nahm, nutzen diesen Baustein, um neue Kontrazeptiva industriell herzustellen. Aus den Arbeiten zur Totalsynthese von Steroiden resultierte im Jahre 1973 die Promotion B zum Dr. sc. nat.Schwerpunkt seines Arbeitskreises war Mitte der 1970er bis Ende der 1980er Jahre die Totalsynthese von Prostaglandinen, wobei er eng mit Jenapharm zusammenarbeitete. Durch diese Arbeiten entstand eine Synthese für ein veterinärmedizinisch genutztes Prostaglandinderivat, das ab 1985 in Jena produziert wurde.Im Jahre 1979 ernannte die Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) Hans Schick zum Professor, von 1982 bis zu ihrer Auflösung 1991 war Schick Mitglied der AdW. Anfang 1979 wurde er stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Organische Chemie (ZIOC). Ab 1987 war er dessen Direktor, bis Ende 1991 alle Akademieinstitute wegen des Einigungsvertrags geschlossen wurden. Trotz des immensen administrativen Aufwands als (stellvertretender) Institutsdirektor hatte für Hans Schick die Wissenschaft immer Priorität.Nach Schließung des ZIOC leitete er bis Ende 1993 die Forschungsgruppe Medizinische Wirkstoffe im Zentrum für Selektive Organische Synthese. Nachdem das Institut für Angewandte Chemie gegründet worden war, leitete Schick bis zur Teilschließung aus finanzpolitischen Gründen im Sommer 1997 die Abteilung Organische Synthese. In dieser Zeit interessierten ihn besonders die Nutzung von Enzymen für regio- und stereoselektive Transformationen und die Anwendung metallorganischer Reagenzien sowie deren elektrochemische Erzeugung.In der schweren Zeit nach der Teilschließung haben Hans Schick und seine Ehefrau Christine Wedler – zunächst gefördert durch die Europäische Union – eine neue wirtschaftliche und wissenschaftliche Existenz aufgebaut. Dies führte im Jahr 2000 zur Gründung der privaten Forschungsfirma Angewandte Synthesechemie Adlershof (Asca), deren Forschungsleiter und Geschäftsführer Schick bis zu seinem Tode blieb. Diese Firma mit 30 Mitarbeitern entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer anerkannten Contract Research Organization in der organischen Synthese, vor allem für Unternehmen der forschenden pharmazeutischen Industrie.Einen Ausgleich fand Hans Schick in seinem Garten und in der Ornithologie, für die er sich schon seit Kindertagen interessierte. Seine Kollegen und Mitarbeiter verlieren einen aufrechten, geradlinigen Menschen mit höchsten Ansprüche an sich und seine Mitarbeiter.Sigfrid Schwarz (Jena), Gerd Schubert (Jena), Bruno Schönecker (Jena), Fritz Theil (Berlin)

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Hans Schick (1937 – 2016)

Am 15. Februar 2016 verstarb unerwartet Prof. Dr. Hans Schick. Er wurde mitten aus seiner Arbeit gerissen. Hans Schick wurde am 1. März 1937 in Neu-Buslar in Pommern als zweites von neun Kindern geboren. Die Schule besuchte er in Pommern und nach der Flucht 1945 auf der Insel Poel und in Rostock...

Fleischersatz – unfreiwilligDer Beitrag „Mykoprotein als Fleischersatz“ [Nachr. Chem. 2016, 64, 403] hat mich an meine Kindheit erinnert. Kriegsbedingt (Jahrgang 1945) bin ich als Sachse in Bayern geboren und habe in der Nachkriegszeit sehr viele sehr merkwürdige Dinge zu essen bekommen, an die meisten erinnere ich mich aber nicht mehr.Zwei Ausnahmen gibt es: Das eine war die nicht nur in der Nachkriegszeit übliche Lebertranfolter, das andere ist nur ein Begriff, den meine (älteren) Geschwister gelegentlich und mit verachtendem Unterton gebrauchten: Aga-Paste. Wie mein Bruder mir auf Nachfrage erzählt, handelte es sich um dunkelblaue Einpfundbecher mit dem weißen Aufdruck „Aga-Hefepaste“. Bei Google findet man unter diesem Suchbegriff viele Produkte, unter anderem Aspartylglucosaminidase von Maus und Ratte. Ich hoffe, während meiner irdischen Verweilzeit reichen die Fleischvorräte noch und der Rattenkelch geht an mir vorüber. Da ich vor der Emeritierung vor allem Verpackungsingenieure ausgebildet habe, bezieht sich meine Hoffnung auch auf deren Arbeitswelt: Wer mag sowas einwickeln?Wolfgang Sobek, Leipzig<a href="mailto:sobek@prof-sobek-materials.com">sobek@prof-sobek-materials.com</a>Erleuchtung beim PhosphorWie jedes Jahr hatte ich auch jetzt mein Vergnügen an der Missverständnis-Sammlung „April, April“ [Nachr. Chem. 2016, 64, 450]. Bei einem Fund scheint mir aber alles in Ordnung zu sein: Phosphore (engl. phosphors) sind Leuchtstoffe; letzterer Name ist allerdings vorzuziehen. Im Gegensatz zum Element Phosphor (engl. phosphorus) phosphoreszieren sie.Tatsächlich gab es die Bologneser Leuchtsteine auf Sulfidbasis (genannt „Phosphore“ = Lichtträger) schon vor der Entdeckung des weißen Phosphors; der Alchemist Hennig Brand, der Entdecker des Phosphors, hatte den Namen wegen der Chemolumineszenz übernommen.Rüdiger Lenz, Frankfurt<a href="mailto:Ruediger.Lenz@celanese.com">Ruediger.Lenz@celanese.com</a>Die „Korrespondenz“ veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<figure><img src="https://media.graphcms.com/rqHIuLwiQ1SxJVTz6jBZ"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>

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Hans Schick (1937 – 2016)

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