Industrie & Technik

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<p>Der Umsatz von Henkel lag im Jahr 2015 mit 18 Mrd. Euro um 10 % über Vorjahr. 4 Prozentpunkte davon sind auf Währungseinflüsse zurückzuführen, 3 Prozentpunkte auf Akquisitionen und Divestments. So wuchs der Umsatz organisch um 3 %. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie stieg von 4,38 Euro auf 4,88 Euro; die Dividende erhöhte sich von 1,31 auf 1,47 Euro.</p><p>Henkel beschäftigte mit nahezu 50 000 Mitarbeitern fast so viele wie im Jahr zuvor, 6 % davon in Forschungs und Entwicklung (F+E, Grafik). Der Anteil von Mitarbeitern aus Wachstumsmärkten wie Osteuropa und Asien betrug 55 %; der Anteil von Frauen in Führungspositionen lag bei 33 %.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/vHgvuwrPSr66sYfo3pUA"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Verteilung der fast 50 000 Henkel-Beschäftigten nach Regionen, Unternehmensbereichen und Art der Tätigkeit.</figcaption></figure>
<h2>Unternehmensbereiche</h2><p>Die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftete der Unternehmensbereich Adhesive Technologies mit den Marken Loctite und Teroson (+2 %). Die andere Hälfte teilen sich Laundry &amp; Home Care (Persil und Pril, +5 %) sowie Beauty Care (Schwarzkopf und Syoss, +2 %).</p><p>Das Investitionsvolumen ohne Akquisitionen betrug 625 Mio. Euro. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 514 Mio. Euro nach 452 Mio. Euro im Jahr 2014. Die Gelder gingen zu 47 % an Adhesive Technologies und zu 38 % an Laundry &amp; Home Care. Etwa zwei Drittel dienten Erweiterungen und Rationalisierungsmaßnahmen.</p><p>Laundry &amp; Home Care wuchs vor allem in Osteuropa, Lateinamerika und Asien (ohne Japan). Beauty Care legte ebenfalls in Asien zu, was auf China zurückgeht. Lateinamerika erzielte ein zweistelliges Umsatzplus. In Westeuropa blieb der Umsatz unter dem Wert des Vorjahrs. Adhesive Technologies wuchs insbesondere in Lateinamerika, Afrika/Nahost und Osteuropa.</p><p>Zusammen setzten die stärksten Henkel-Marken – Persil, Schwarzkopf und Loctite – etwa 6 Mrd. Euro um. Der Anteil der zehn Top-Marken stieg von 59 auf 61 %. Zudem gingen im Konsumentengeschäft (Laundry &amp; Home Care und Beauty Care) mehr als 45 % des Umsatzes auf Produkte zurück, die weniger als drei Jahre am Markt sind. Bei Adhesive Technologies lag der Umsatzanteil von Produkten, die das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren eingeführt hatte, bei 30 %.</p><h2>Zukunft</h2><p>Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Henkel ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 % für jeden Unternehmensbereich. Der Anteil der Verkäufe in Wachstumsmärkte wird steigen. Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie erwartet Henkel einen Anstieg zwischen 8 und 11 %. MB</p><h2>Kasper Rorsted, Vorsitzender des Henkel-Vorstands</h2><p>Über Digitalisierung: Wir sehen Digitalisierung als wesentliche Voraussetzung für unseren künftigen Geschäftserfolg, und wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr Fortschritte bei der Digitalisierung unserer Geschäfte und Prozesse erzielt. Ein gutes Beispiel dafür ist die fortlaufende Standardisierung und Integration unserer SAP-Plattformen. Des Weiteren haben wir die interne, digitale Vernetzung unserer Mitarbeiter verbessert sowie digitale Aktivitäten ausgebaut, die auf unsere Kunden und Märkte ausgerichtet sind.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/eh8KkpnlR06Sck80jXfT">

</div><p></p><p>Zur Strategie: Wir haben hervorragende finanzielle Ergebnisse erzielt, unsere Strategie erfolgreich umgesetzt und damit eine ausgezeichnete Grundlage für unsere Zukunft geschaffen. Nach drei von vier Jahren unseres laufenden Strategiezyklus sind wir auf gutem Weg, unsere wesentlichen Ziele bis Ende 2016 zu erreichen. Nach einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des bereinigten Ergebnisses je Vorzugsaktie von 9,7 Prozent im Zeitraum 2013 bis 2015 sind wir fest entschlossen, das Ziel von durchschnittlich 10 Prozent Wachstum pro Jahr im aktuellen Strategiezyklus zu erreichen. Foto: Henkel</p>

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Henkel: Mehr fürs Kleben und Reinigen

undefined Der Umsatz von Henkel lag im Jahr 2015 mit 18 Mrd. Euro um 10 % über Vorjahr. 4 Prozentpunkte davon sind auf Währungseinflüsse zurückzuführen, 3 Prozentpunkte auf Akquisitionen und Divestments. So wuchs der Umsatz organisch um 3 %. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie stieg von 4,38...

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<p>Im Jahr 2015 wuchs die gesamte Wirtschaft in Österreich nur wenig, das Bruttoinlandsprodukt dürfte gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,8 % gestiegen sein. Das Wachstum lag damit das vierte Jahr in Folge unter 1 %. Die Schwäche der Weltwirtschaft dämpfte den Außenhandel, und die Investitionen zogen erst im Jahresverlauf an. Der private Konsum nahm aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und einer schwachen Einkommensentwicklung gegenüber dem Vorjahr kaum zu.</p><p>Trotz der geringen Grunddynamik der Konjunktur dürfte die gesamte österreichische Wirtschaft in den kommenden Jahren kräftiger wachsen als zuvor, da die heimische Nachfrage anziehen sollte. Die Steuerreform vom Jahresanfang entlastet private Haushalte, die dann mehr konsumieren. Gegenfinanzierungsmaßnahmen schwächen diesen Effekt allerdings.</p><h2>Chemie stagniert</h2><p>Die österreichische Chemie befand sich wie die Gesamtwirtschaft im Jahr 2015 das vierte Jahr in Folge in einer umsatzmäßigen Seitwärtsbewegung. Das heißt, die Umsätze der chemischen Industrie lagen im Jahr 2015 etwa auf dem Niveau des Jahres 2011 (Grafik).</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/ZOofMa0NRc6xLy9RpvjD"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die quartalsweise abgesetzte Produktion der österreichischen chemischen Industrie seit dem Jahr 2011 (links) und die entsprechenden Beschäftigtenzahlen. Extra aufgeführt sind jeweils die Höchst- und Tiefstwerte.</figcaption></figure>
<p>Das erste Quartal des Jahres 2015 hatte schwach begonnen; das zweite ließ auf einen leichten Aufschwung hoffen. Die Hoffnungen darauf verflogen aber in den Folgequartalen. Für das gesamte Jahr 2015 sind daher Minuswerte beim Umsatz zu erwarten. Teilweise beruhen sie auf dem Preisdruck, hervorgerufen durch den niedrigen Ölpreis, aber auch die mengenmäßige Nachfrage ließ in einigen Chemiebranchen nach.</p><p>Bei Kunststoffrohstoffen erhöhten sich die Preise wegen knapper Rohstoffe aufgrund von Force-Majeure-Fällen bei den Rohstoffproduzenten. Ein Force Majeure setzt höhere Gewalt voraus, also ein Ereignis, das von außen kommt und in keinem betrieblichen Zusammenhang steht. Die Verarbeiter mussten jeden Preis akzeptieren, um den Lieferverpflichtungen gegenüber ihren Kunden nachzukommen.</p><p>Grund- und Agrochemikalien, Kunststoffrohstoffe sowie Seifen-, Wasch-, Putz- und Pflegemittel büßten beim Produktionswert ein. Die Branchenschwergewichte Pharmazeutika, Kunststoffwaren und Chemiefasern glichen dies aus.</p><h2>EU-Handel wie gewohnt</h2><p>Der Export hielt sich etwas besser als die Inlandsnachfrage. Der Intra-EU-Handel lief bei den meisten Ländern wie gewohnt. Von den hier wichtigeren Handelspartnern ließ nur Frankreich in der Nachfrage nach. Stark zurück ging allerdings der Handel mit Nicht-EU-Staaten, beim Geschäft mit Russland um mehr als 30 %. Das Land war im Jahr 2014 das viertwichtigste Ausfuhrziel und ist jetzt weit zurückgefallen. Zuwächse im Handel mit den USA und China kompensierten diese Ausfälle.</p><p>Handelspartner mit mehr als 500 Mio. Euro Ausfuhrwert waren im Jahr 2015 nach Anteil der Gesamtausfuhren:</p><p><list list-type="simple"><list-item></list-item></list></p><p>Deutschland: 22,4 %</p><list-item><p>Schweiz: 9,3 %</p></list-item><list-item><p>USA: 6,3 %</p></list-item><list-item><p>Italien: 5,3 %</p></list-item><list-item><p>Frankreich: 4,2 %</p></list-item><list-item><p>Polen: 4,1 %</p></list-item><list-item><p>Tschechien: 4,1 %</p></list-item><p></p><h2>Investitionen und Mitarbeiter</h2><p>Die gedämpfte Konjunktur reduzierte die Investitionsbereitschaft. Die Unternehmen investierten im Jahr 2015 etwa ein Fünftel weniger als 2014. Für das Jahr 2016 prognostiziert die Branche wieder einen Anstieg, allerdings wird dieser nur moderat ausfallen.</p><p>Österreichs chemische Industrie beschäftigt etwa 43 500 Mitarbeiter. Deren Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr trotz gedämpfter Konjunktur nur um 0,4 % zurückgegangen. Die Firmen halten den Mitarbeiterstand, weil sie grundsätzlich positiv gestimmt sind und auf einen Aufschwung hoffen. Nach vier Jahren Stagnation müsste der eigentlich auch bald kommen.</p><p>Johann Pummer ist promovierter Jurist und stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands der chemischen Industrie Österreichs.</p>

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