Blickpunkt


<p>Im vierten Quartal des Jahres 2013 zeigte sich die Gesamtzahl an Transaktionen in der chemischen Industrie verglichen mit dem Vorjahresquartal auf höherem Niveau (221 zu 213, Abbildung 1). Auch der seit dem letzten Quartal des Jahres 2012 zu beobachtende Abwärtstrend scheint im Schlussquartal 2013 beendet zu sein. Dennoch bleibt beim Rückblick auf die jüngere Vergangenheit das Jahr 2010 weiter unerreicht, wenn es um die Transaktionsdynamik in der chemischen Industrie geht.</p>
<p>Der quartalsweise Verlauf des Gesamtwerts der Transaktionen mit einem Einzelwert von mindestens 50 Mio. US-Dollar zeigt im Jahr 2013 nach einem schwachen Jahr 2012 ähnliche Werte wie in den Jahren 2010/11 (Abbildung 2).</p>
<p>Bei der regionalen Verteilung der Deals (gemessen an der Zahl) führt Asien/Ozeanien weiterhin, wenngleich im letzten Quartal 2013 der prozentuale Anteil zugunsten von Europa und Nordamerika zurückging (Abbildung 3).</p>


<h2>Megadeals auf dem Vormarsch</h2>
<p>Bei der Entwicklung größerer Deals ist — wie bei den kleineren — eine Belebung im vierten Quartal des letzten Jahres zu beobachten. Während es in den ersten drei Quartalen 2013 nur wenige Megadeals (also Transaktionen mit einem Gesamtwert von mehr als 1 Mrd. US-Dollar) gab, stieg ihre Zahl im letzten Quartal wieder. Diese folgte damit dem allgemeinen Trend zu einer Belebung der Dealaktivität.</p>
<p>Im vierten Quartal machten vor allem zwei Megadeals von sich reden: Zum einen war dies die angekündigte Akquisition des luxemburgischen Elektronikchemie-Unternehmens AZ Electronic Materials durch die deutsche Merck für einen Kaufpreis von 2,6 Mrd. US-Dollar [<i>Nachr. Chem.</i> 2014, <i>62</i>, 9]. Zum anderen übernahm das belgische Spezialchemieunternehmen Solvay den US-amerikanischen Öl- und Gaschemikalienanbieter Chemlogics für einen Kaufpreis von 1,35 Mio. US-Dollar [<i>Nachr. Chem.</i> 2013, <i>61</i>, 1093]. Bei beiden Transaktionen lag der jeweilige Kaufpreis mehr als zehnfach über dem operativen Gewinn (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization, Ebitda) des Zielunternehmens. Dies spiegelt vor allem den Spezialitätencharakter der gekauften Unternehmen wider.</p>


<h2>Verkäufermarkt</h2>
<p>Generell scheint das bei Transaktionen beobachtete Bewertungsniveau von Chemieunternehmen im Jahr 2013 oberhalb des historischen Durchschnitts zu liegen. Dieser beträgt etwa das Sieben- bis Achtfache des Ebitda, ist allerdings stark abhängig von den jeweiligen Subsegmenten der chemischen Industrie. Gründe für das hohe Bewertungsniveau dürften in der Verfügbarkeit von Investitionskapital, dem hohen Anlagedruck bei Finanzinvestoren, in niedrigen Zinsen und einem Mangel an alternativen Anlageangeboten liegen.</p>
<p>Die Bewertung von Chemieunternehmen an der Börse folgte ebenso dem Trend zu steigenden Kursen im Jahr 2013 — mit Ausnahme weniger Subsegmente wie den Düngemitteln sowie Elastomeren und Gummi. Die Börsenbewertungen dürften sich auch in den Transaktionspreisen wiederfinden.</p>
<p>Wenn die Gesamtkonjunktur intakt ist und das Geschäft der Chemieunternehmen überwiegend solide läuft, ist die Nachfrage nach attraktiven Unternehmen groß. Als Konsequenz führt dies häufig zu aus Verkäufersicht attraktiv erscheinenden Preisniveaus.</p>


<h2>Ausblick mit Fokus auf deutschen Unternehmen</h2>
<p>Eine anziehende Konjunktur, steigende Aktienkurse und ein wachsender Investitionsdruck bei Großkonzernen und Finanzinvestoren werden die Transaktionsaktivität auch in der chemischen Industrie deutlich beleben. Unternehmensverkäufe und Übernahmen deutscher Firmen werden sich jedoch primär im mittleren Größenbereich abspielen und in aller Regel grenzüberschreitenden Charakter aufweisen.</p>
<p>Das Marktgeschehen wird auch in diesem Jahr vor allem von ausländischen Firmen und Investoren geprägt, die hierzulande auf Einkaufstour gehen. Beispiel aus dem vierten Quartal des vergangenen Jahres ist die Übernahme sämtlicher Geschäftsanteile an der Rüsselsheimer CTP Chemicals and Technologies for Polymers (CTP) und 50 % der Geschäftsanteile an der CTP Advanced Materials (CTP AM) durch das thailändische Großunternehmen Aditya Birla. Diese strategische Akquisition stärkt Birlas Position im Epoxidharz- sowie Härtergeschäft und erweitert dessen Kundenservice in Europa.</p>
<p>Fragmentierte Subsegmente wie die Masterbatch-Industrie, Colorants, Feinchemikalien und die Kunststoffverarbeitung dürften noch stärker ins Fadenkreuz ausländischer Konzerne und vor allem von Finanzinvestoren rücken. Auch Abspaltungen von Randbereichen großer Konzerne, wie der von Lanxess angekündigte Verkauf der Vulkanisationsbeschleuniger und der Antioxidantien, tragen neben zahlreichen sich für den Verkauf vorbereitenden mittelständischen Chemieunternehmen zu einer Belebung der Aktivität auf der Angebotsseite bei.</p>
<p>Deutsche Unternehmen werden sich im Ausland ebenfalls mit Zukäufen in Szene setzen. Allerdings werden sie hierbei aufgrund einer geringeren Risikobereitschaft vergleichsweise zurückhaltender sein.</p>
<p>Eine Triebfeder für eine Internationalisierung von Chemieunternehmen kann der Zugang zu günstigen Rohstoffen wie Schiefergas sein oder der Zugang zu stark wachsenden Märkten wie Südamerika und nach wie vor Asien. Infolge der spezifischen Struktur der deutschen Volkswirtschaft lässt sich der Ausverkauf mittelgroßer deutscher Unternehmen an ausländische Strategen kaum mehr aufhalten. Im Ergebnis finden Fusionen und Übernahmen deutscher Firmen immer mehr auf internationaler Ebene statt ab. In der chemischen Industrie ist bereits der überwiegende Anteil aller Transaktionen, bei denen deutsche Unternehmen involviert sind, grenzüberschreitend — diese Tendenz dürfte bleiben.</p>
<p>Bernd Schneider ist Chemiker und Kaufmann und verantwortet den Bereich Chemie bei der globalen Investmentbank Lincoln International in Frankfurt. Die Bank ist fokussiert auf die Beratung des Verkäufers bei grenzüberschreitenden Transaktionen. <a href="mailto:b.schneider@lincolninternational.de">b.schneider@lincolninternational.de</a></p>


<h2>Einspruch gegen eigenes Patent?</h2>
<p>Frage 73:</p>
<p>Ich habe eine Rückfrage zum letzten Beitrag [<i>Nachr. Chem</i>. 2014, <i>62</i>, 156]: Bei uns ist kurz nach unserer Patenterteilung eine neue Literaturstelle aus dem parallelen US-Patentprüfungsverfahren aufgetaucht. Diese Literaturstelle zeigt bereits unsere Substanz, die wir zu schützen versucht hatten, nicht aber unser neues Herstellungsverfahren. Wenn ich Sie recht verstanden habe, dann wären zwar die Ansprüche auf das Verfahren aufrechtzuerhalten, nicht jedoch die Ansprüche auf die Substanz. Was kann ich nun tun? Soll ich die Sache auf sich beruhen lassen oder gegen mein eigenes Patent Einspruch einlegen?</p>
<p><b>Antwort:</b></p>
<p>Wenn ich Sie richtig verstehe, dann haben Sie ein Patent für eine Substanz und deren Herstellungsverfahren angemeldet. Nach der Patenterteilung haben Sie bemerkt, dass es eine Publikation gibt, die Ihre Substanz bereits beschreibt, nicht jedoch Ihr Herstellungsverfahren. Die Vorpublikation nimmt daher Ihre Substanzansprüche vorweg, nicht jedoch Ihre Verfahrensansprüche.</p>
<p>Bei einer derartigen Konstellation können Sie in sehr schwierige Situationen kommen: Wenn Sie beispielsweise gegen jemanden vorgehen wollen, der das von Ihnen geschützte Verfahren nutzt, dann würde dieser voraussichtlich unvermeidlich gegen das Patent mit einer Nichtigkeitsklage vorgehen. Diese wäre zumindest teilweise begründet, weil, wie Sie selbst feststellen, die Substanzansprüche nichtig sind. Damit wären sie auf jeden Fall mit Kosten belastet. Darüber hinaus hätten Sie das Risiko, dass im Rahmen des Nichtigkeitsverfahrens auch Ihre Verfahrensansprüche nichtig erklärt werden könnten: Wenn der Gegner erst einmal anfängt zu suchen, findet er vielleicht noch mehr Material, welches dann auch die Verfahrensansprüche fraglich erscheinen lässt. Es ist aus diesem Grunde sinnvoll, auf die Substanzansprüche zu verzichten, um derartige Probleme bereits im Keim zu ersticken, zumal wenn die betreffende Publikation durch Studium der parallelen Prüfungsverfahren leicht auffindbar ist.</p>
<p>Ein Einspruch des Patentinhabers gegen das eigene Patent ist aus verfahrensrechtlichen Gründen nicht möglich. Das deutsche und auch das europäische Patenrecht kennen allerdings die “Selbstbeschränkung” des Patents. Sie brauchen daher nur einen Antrag auf eine derartige Beschränkung zu stellen, um Ihr Patent selbst in eine rechtsbeständige Form zu bringen. Sie müssen allerdings darauf achten, dass die neuen Ansprüche den Schutzbereich des Patents nicht erweitern. Das sollte aber auch seitens des Amtes überprüft und gegebenenfalls beanstandet werden. Mit einem derartigen Antrag auf Selbstbeschränkung entgehen Sie auf einfache Weise den oben genannten Risiken einer Nichtigkeitsklage.</p>
<p>Fragen für Thomas Seuß an: nachrichten@ <a href="https://gdch.de" target="_blank">gdch.de</a>. Info zur kostenfreien Beratung unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/rechtsberatung" target="_blank">www.gdch.de/rechtsberatung</a></ext-link></p>


<h2>Klavierstuhl-Geometrie</h2>
<p>Als <b>Klavierstuhl-Geometrie</b> wird oftmals die Gestalt von Halbsandwich-Komplexen bezeichnet. Dabei werden der cyclische Polyhapto-Ligand (z. B. γ5-Cyclopentadienyl, γ6-Benzol) als Sitz und die übrigen Liganden am Zentralmetall als Stuhlbeine betrachtet. Der Prototyp eines Komplexes mit derartiger Struktur ist das (γ6-Benzol)tricarbonylchrom. Allerdings spricht man bei Komplexen mit weniger als drei weiteren Liganden auch von Klavierstuhl-Geometrie. Bei Komplexen mit nur einem weiteren Liganden wird oft von Melkschemel-Geometrie gesprochen. Mehr zu ungewöhnlichen Stichwörtern in diesen <i>Nachrichten</i> auf S. 436.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.roempp.com" target="_blank">www.roempp.com</a></ext-link></p>



Artikel

Hohe Nachfrage nach Unternehmen

Im vierten Quartal des Jahres 2013 zeigte sich die Gesamtzahl an Transaktionen in der chemischen Industrie verglichen mit dem Vorjahresquartal auf höherem Niveau (221 zu 213, Abbildung 1). Auch der seit dem letzten Quartal des Jahres 2012 zu beobachtende Abwärtstrend scheint im Schlussquartal 201...


<p>Die Preise der Basismetalle wie Kupfer, Nickel oder Aluminium sind im vergangenen Jahrzehnt stark gestiegen, auch wenn sie in den beiden letzten Jahren wieder etwas fielen (Abbildung 1). Der Handel und die Preisfixierung erfolgt an der London Metal Exchange (LME) nach festen Regeln. Bei Kupfer beziehen sich alle Preise immer auf Kupferkathoden hoher Qualität. Diese Preise sind dann die Referenzpreise für alle Kupferprodukte und kupferhaltigen Recyclingmaterialien.</p>


<h2>Ursachen für den Preisanstieg</h2>
<p>Bei starken Preissteigerungen innerhalb kurzer Zeit liegt bei allen börslich gehandelten Stoffen die Vermutung “Spekulation” nahe,<sup>1</sup> aber bei Kupfer beruhen sie auf einer sprunghaft gestiegenen Nachfrage — fast ausschließlich verursacht durch die rasante Entwicklung in China (Abbildung 2). Während im Jahr 2000 die Produktion und der Bedarf an Kupferkathoden in China 1,35 Mio. t (etwa 10 % der Weltproduktion) betrugen, stiegen sie innerhalb von zwölf Jahren auf fast das Sechsfache (7,7 Mio. t, 40 % der Weltproduktion). Dies entspricht der Produktion von etwa 20 bis 30 neuen Minen. Es dauert etwa 6 bis 20 Jahre, eine neue Mine zu erschließen, und auch viele Jahre, eine vorhandene zu erweitern.<sup>2</sup></p>
<p>China muss den Vorstoff — das Erzkonzentrat mit etwa 30 % Kupfergehalt — überwiegend von Minen aus aller Welt importieren.<sup>3</sup> Da Minen kurzfristig kaum mehr als vorher produzieren können, steigt der Kupferpreis. Auch bei erhöhter Nachfrage werden Kupfer-Produktion und -Verbrauch — von stichtagbedingten Schwankungen und Lagerbeständen bei der LME abgesehen — in etwa gleich sein, da ja nicht mehr genutzt werden kann als da ist. Der erhöhte Bedarf wird daher nur auf den Preis wirken und nicht auf das Gleichgewicht zwischen Produktion und Bedarf. Hinzu kommen starke Schwankungen in einer angespannten Nachfragesituation, da schon der Ausfall einer Mine oder ein Streik — selbst bei relativ kleinen Mengen — die Situation verschärft.</p>
<p>Es gibt auch Spekulanten, die sich an einem steigenden und insbesondere volatilen Kupferpreis erfreuen. Dies führt zu kurzfristigen Ausschlägen, aber mittel- und langfristig spiegelt der Preis Angebot und Nachfrage wider.</p>


<h2>Sicherungsgeschäfte</h2>
<p>Unternehmen müssen die Metalle finanzieren, bevor sie als Produkte an die Kunden gehen. Die für die Kupferbestände und die Zahlungsziele der Kunden zu finanzierenden Summen haben sich im letzten Jahrzehnt fast verfünffacht. Während die Finanzierung früher nur die hierfür zuständigen Abteilungen eines Unternehmens beschäftigte, ist sie heute auch für die produzierenden Abteilungen ein Optimierungsthema. Manchmal ist es besser, ein Verfahren zu wählen, das höhere Betriebskosten verursacht, aber dafür eine geringere Finanzierung des Working Capitals erfordert.</p>
<p>Die volatilen Preise verändern sich heutzutage teilweise in wenigen Tagen so stark wie vor zwölf Jahren in einem ganzen Jahr. Dies bedeutet für die Kupferproduzenten und deren Kunden, dass sich nach einem Vertragsabschluss — aber vor der Lieferung — die Preise ändern können. Gegen diese Unsicherheit kann sich jedes Unternehmen an einer Metallbörse wie der LME den Kurs absichern.<sup>4</sup></p>
<p>Ein Beispiel für dieses Hedging liefert ein Kabelunternehmen: Es kämpft um einen Auftrag für ein Projekt, das in 18 Monaten zur Lieferung führt. Um einen festen Preis ohne Kursrisiko für das enthaltene Kupfer abgeben zu können, muss sich das Unternehmen den Kupferpreis nach Zuschlag für 18 Monate sichern. Zudem gibt es viele Vorlieferanten wie Kathoden- und Gießwalzdrahtproduzenten sowie Drahtziehereien, die zu anderen Zeiten Kupfer an das Kabelwerk liefern müssen. Also sichern auch die Vorlieferanten ab: dasselbe Kupfer, zu anderen Zeiten und wegen des Abfalls manchmal auch in anderen Mengen. Dadurch wird ein Vielfaches der Jahresproduktion an Kupfer an der Börse gehandelt. Hinzu kommt, dass Unternehmen je nach Riskoeinschätzung auch die eigenen Bestände hedgen.</p>
<p>Da bei der Risikoabsicherung durch Hedging fast immer gleichzeitig ein Kauf- und ein Verkaufskontrakt geschlossen werden, führt dies im allgemeinen nicht zu einer Bewegung von physischem Kupfer. Das jährliche Hedging-Volumen hat also kaum etwas mit der physischen Jahresproduktion von Kupfer zu tun. Hinzu kommt, dass oft Termine nicht eingehalten werden. Dann muss die “Position gerollt” werden: Die alten Verträge werden glatt gestellt und es wird ein neuer abgeschlossen — immer für dasselbe Kupfer. Nur etwa 1 % des gesamten Umfangs der Verträge an der LME werden daher durch die Lieferung von physischem Kupfer aus LME-Beständen erfüllt, die restlichen 99 % entstehen aus der Preissicherung durch eine finanzielle Transaktion mit gleichzeitigem Kauf und Verkauf.</p>
<p>Aufgrund der steigenden Kupferpreise und größeren Schwankungen hat in den letzten Jahren das Hedging-Volumen zugenommen, da die Kurssicherung wichtiger ist als früher, als die Preise fast konstant waren.<sup>5</sup> Weil ihnen die Kurssicherung fehlte, haben einzelne Unternehmen während der Phase des starken Preisanstiegs innerhalb eines Jahr bis zu mehrere 100 Mio. Euro verloren. Die Unternehmen hatten den Kunden feste Preise gegeben, aber der Kupferpreis, zu dem sie kaufen mussten, war gestiegen. Hedging ist in den Metallmärkten eine wichtige Risikominimierung, die allerdings die Menge des gehandelten Kupfers scheinbar erhöht.</p>
<p>Bernd E. Langner, habilitierter Chemiker, war Mitglied des Vorstands der Aurubis und des Deutschen Kupferinstituts. <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.understandig-copper.com" target="_blank">www.understandig-copper.com</a></ext-link></p>


<h2>Mehr Forschung in Peking</h2>
<p>Bayer Healthcare erweitert sein Forschungs- und Entwicklungszentrum China um eine Partnerschaft mit der Peking-Universität. Die Partner nutzen vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung bei der Entwicklung neuer Arzneimittel in der Kardiologie, Onkologie, Hämatologie und Gynäkologie. Zudem finanziert Bayer in China eine Stiftungsprofessur und vergibt “Bayer Investigator Awards” für wissenschaftliche Exzellenz.</p>


<h2>Neuer Pflanzenschutz</h2>
<p>Chinas Landwirtschaft verfügt zur Ernährung seiner Menschen — etwa 20 % der Weltbevölkerung — über 9 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde. Darauf setzt das Land nahezu 40 % der weltweit ausgebrachten Pflanzenschutzmittel ein — 2,5 mal mehr als der globale Durchschnitt. China will deshalb verstärkt ökologisch verträgliche Methoden des Pflanzenschutzes entwickeln und anwenden.</p>


<h2>Proteomanalytik</h2>
<p>China strebt eine Führungsrolle bei Proteomanalysen an. Fuchu He, Präsident der Chinese Academy of Military Medical Sciences und Direktor des China Human Proteome Project, sagt, dass chinesische Labors bereits die Proteome aller bedeutenden menschlichen Krankheiten analysieren. Im “Phoenix-Projekt” mit Investitionen von mehreren Milliarden Yuan (mehreren hundert Millionen Euro) gibt es ab dem Jahr 2015 Gerätecluster für die roboterunterstützte Reinigung von Proteinen, für Massenspektrometrie, NMR, Elektronenmikroskopie und Bioinformatik. 30 bis 50 chinesische Arbeitsgruppen sollen damit Proteome menschlicher Organe und ihrer Krankheiten analysieren.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.window-to-china.eu" target="_blank">www.window-to-china.eu</a></ext-link></p>


<h2>Geruchsrezeptoren hemmen</h2>
<p>Der japanische Konsumgüter-Hersteller Kao Corporation hat eine Methode zur Formulierung von Deodorants entwickelt: Zuerst ermittelte er unter den etwa 400 olfaktorischen Rezeptoren des Menschen fünf, welche die stark riechende Verbindung Capronsäure aktiviert. Dann suchten die Forscher Verbindungen, die diese Aktivierung unterbinden. Die gefundenen Riechstoffe wie Florhydral, Bourgeoneal oder Isocyclocitral hemmten die meisten Rezeptoren um mindestens 25 %, einige um mehr als 50 %.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.window-to-japan.eu" target="_blank">www.window-to-japan.eu</a></ext-link></p>


<h2>Neue Grenzwerte für PAK</h2>
<p>Ein neuer Eintrag im Anhang der Reach-Verordnung legt fest: Gummi- und kunststoffhaltige Erzeugnisse, etwa Schuhe und Werkzeuggriffe, dürfen maximal 1 mg·kg—1 polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten, Spielzeug und Babyartikel nur 0,5 mg·kg—1. Dies gilt für Erzeugnisse, die nach dem 27. Dezember 2015 in Verkehr gelangen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/24zzm" target="_blank">http://delivr.com/24zzm</a></ext-link></p>


<h2>Forschungszentrum für Elektronikmaterialien in Südkorea</h2>
<p>Die BASF gründet mit der Sungkyunkwan-Universität in Suwon, Südkorea, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Elektronikmaterialien. 40 Wissenschaftler und technische Mitarbeiter entwickeln in dem Institut, das 30 km von Seoul entfernt liegt, Prozesschemikalien, anorganische Materialien und Formulierungen für Halbleiter, Bildschirme, organische Elektronik, LEDs und Photovoltaik. Seit 1996 besteht eine Partnerschaft zwischen der Universität und dem Elektronikkonzern Samsung, der die Universität auch finanziell unterstützt.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.skku.edu/eng/" target="_blank">www.skku.edu/eng/</a></ext-link></p>


<h2>Pharmatransaktionen</h2>
<p>Die großen Pharmakonzerne bleiben hinter dem Wachstum des Gesamtmarkts zurück: Die 16 umsatzstärksten Pharmaunternehmen der Welt müssten bis zum Jahr 2015 ein Umsatzplus von insgesamt 100 Mrd. US-Dollar erwirtschaften, um dranzubleiben. Das finanzielle Potenzial für Transaktionen wie Unternehmenskäufe oder -kooperationen (Mergers and Acquisitions, M+A) stieg bei Pharma im Jahr 2013 um fast 100 Mrd. US-Dollar (15 %). Die Branche könnte mit Akquisitionen Wachstum generieren, schlussfolgerte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst &amp; Young (EY). Die Analysten stellten zudem fest, dass die finanziellen Polster der großen Biotechunternehmen wie Amgen, die Darmstädter Merck und Novo Nordisk sowie Specialty-Pharma inklusive der Generikahersteller stärker wachsen als die der großen Pharmakonzerne. Sie verfügten vor fünf Jahren über 85 % der gesamten “Kriegskasse” der Branche für Übernahmen, im Jahr 2013 nur noch über 70 %. Die Kassen füllen sich aufgrund der steigenden Marktkapitalisierung, die bei den kleineren Pharmaunternehmen kräftiger zunimmt und sie zugleich zu teureren Übernahmekandidaten macht. Unterm Strich erwartet EY in diesem Jahr erhöhte Aktivitäten auf dem M+A-Markt der Pharmaindustrie — auch, weil einige Konzerne vermehrt Geschäfte abstoßen könnten, um profitabler zu agieren.</p>


<h2>Air Liquide und Thyssenkrupp</h2>
<p>Air Liquide liefert künftig an die Stahlwerke von Thyssenkrupp in Duisburg insgesamt 4600 Tonnen Sauerstoff, Stickstoff und Argon täglich. Die Gase laufen über das 500-km-Pipelinenetz, das bereits Kunden der Stahl-, der chemischen und petrochemischen Industrie im Rhein-Ruhr-Gebiet versorgt.</p>


<h2>Megadeal in Pharmabranche</h2>
<p>Das irische Arzneimittelunternehmen Actavis will für 25 Mrd. US-Dollar den US-amerikanischen Konkurrenten Forest Laboratories übernehmen. Actavis entstand im Jahr 2012 aus der Fusion der damals in der Schweiz beheimateten Actavis mit dem US-amerikanischen Generikahersteller Watson Pharmaceuticals. Er zahlte knapp 4,3 Mrd. Euro dafür und nannte sich nun Actavis. Mit der Übernahme des irischen Originalpräparateherstellers Warner-Chilcott im Jahr 2013 für 5 Mrd. US-Dollar verlegte der neue Konzern den Firmensitz nach Irland, da der Steuersatz von 12,5 % dort vergleichsweise niedrig ist. Forest Labs erwarb kürzlich den Wettbewerber Aptalis für 2,9 Mrd. US-Dollar. Aus Actavis und Forest entstünde ein etwa 15 Mrd. US-Dollar umsatzstarkes Unternehmen.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt</p>



<ul>
<li>
<sup>1 </sup>

 
R. Jakobi, 
<source>Nachr. Chem. 
(2014), 
62, 
51.
</li>
<li>
<sup>2 </sup>

 
B. E. Langner, 
<source>Nachr. Chem. 
(2013), 
61, 
1212.
</li>
<li>
<sup>3 </sup>


B. E. Langner, 
<source>Understanding Copper — Technologies, Markets, Business, 2011, <publisher-loc>Winsen</publisher-loc>, S. 205.
</li>
<li>
<sup>4 </sup>

<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.lme.com/en-gb/trading/risk-management/what-is-hedging/" target="_blank">www.lme.com/en-gb/trading/risk-management/what-is-hedging/</a></ext-link>.
</li>
<li>
<sup>5 </sup>

International Copper Studie Group (ICSG), Factbook 2012, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.icsg.org" target="_blank">www.icsg.org</a></ext-link>.
</li>
</ul>


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