Gesellschaft Deutscher Chemiker

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”Im Großen und Ganzen ein Grund zum Feiern“

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2010, S. 1008-1011, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Nachrichten aus der Chemie: Herr Ringsdorf, Herr Kuschel, zu Ihrem Artikel ”Der zerrissene Mensch und unser geteiltes Gedächtnis“ erhielten Sie einiges an Feedback. Sind Sie überrascht, wie stark die West-Ost-Frage an unseren Universitäten 20 Jahre nach der Vereinigung noch immer diskutiert wird?

Helmut Ringsdorf: Nein, nicht sehr: Für uns alten Hochschullehrer ist das Erinnern an die Nachkriegs- und Wendezeit noch nicht Erinnerung geworden. Für die jungen Hochschullehrer hat allerdings das östliche Universitätsleben von heute mit dem von gestern nicht mehr viel zu tun.

Frank Kuschel: Es ist eine Generationenfrage. Ich beobachte das z. B. in der Fraunhofer-Gesellschaft. Ob Ost oder West — unter den jüngeren wissenschaftlichen Mitarbeitern spielt das fast keine Rolle mehr. Natürlich fragt man sich gegenseitig, wo man herkommt, und das mag vielleicht auch kleine Ressentiments produzieren. Aber Vorbehalte und Aversionen sind, wenn überhaupt, eher unter den Älteren spürbar.

Nachrichten: 20 Jahre Einheit sind also für die Wissenschaft ein Grund zum Feiern?

Ringsdorf: Ganz sicher. Die ostdeutsche Hochschullandschaft ist heutzutage wirklich eine blühende L

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