Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

Interskriptum

Nachrichten aus der Chemie, März 2016, Seite 366, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Ihro Exzellenz belieben zu scherzen

Meine Lieblingsstatistik – vom ersten Moment an und bis zum heutigen Tag – lief mir Ende der 1990er Jahre über den Weg. In meinem ersten Semester als Chemiestudent blätterte ich in einem dieser Kostenlos-Magazine, die an den Unis ubiquitär so herumliegen, und sinngemäß stand da: 98 Prozent der deutschen Professoren halten ihre Arbeit für besser als die des Durchschnitts.

Heute ist diese Statistik natürlich veraltet; sie spiegelt das Denken des vergangenen Jahrtausends. Besser zu sein als der Durchschnitt, das würde heute sicher kein Professor und keine Professorin mehr von sich behaupten. Heute ist man exzellent.

Ob die im Jahr 2005 gestartete Exzellenzinitiative tatsächlich die Ära des Überdurchschittlichen beendet und die Herrschaft des Vortrefflichen – excellentia! – eingeläutet hat, diese Frage hat eine internationale Expertenkommission gerade evaluiert. Mit durchaus überraschenden Ergebnissen [s. diese Nachrichten S. 365]: Unerwartet deutlich kritisiert die Kommission die erste Förderlinie der Exzellenzinitiative, die „Zukunftskonzepte“ – umgangssprachlich Leuchtturm- oder Exzellenz-Unis – und empfiehlt, diese bei eine

Journal

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.