Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

Interskriptum

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2016, Seite 1198, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Zukünftiges vergegenwärtigen und andersherum

„Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“. In die Welt gebracht haben soll dieses schöne Bonmot einer der üblichen des Sprachwitzes Verdächtigen: Mark Twain, Winston Churchill, Kurt Tucholsky, vielleicht sogar Karl Valentin. Die Zukunft war auf jeden Fall schon in der Vergangenheit schwer in Mode. Wissen ist Macht, Wissen über die Zukunft wäre Allmacht. Und so entstanden ganze Geschäftsmodelle rund um die Vorhersage der Zukunft. Zum Beispiel die Demoskopie oder die Astrologie, denn die Sterne lügen bekanntlich nicht. Für die Astrologen würde ich die Hand allerdings nicht ins Feuer legen (und für die Demoskopen auch nicht mehr).

Die Antike kannte für die Zukunftsvorhersage das Ritual der Eingeweideschau, der moderne westliche Mensch bevorzugt die Expertenrunde. Die verkündet ihre Einsichten zwar auch großteils aus dem Bauch heraus, im Gegensatz zu den Opfertieren der Antike bleiben die Experten aber selbst bei heftigen Diskussionen in der Regel unversehrt. Da ist er also, der zivilisatorische Fortschritt.

Trotzdem bleibt die Vorhersage der Zukunft ein schwieriges Geschäft. Das zeigte die V

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