Interskriptum

Chemiker ade

Siemens sei, so ging ein Scherz, als bei Siemens die Rücklagen einmal höher waren als der Wert aller Aktien, Siemens also sei eine Sparkasse mit angeschlossener Elektroabteilung. Geht es der Chemie bald genau so? Chemieunternehmen ohne einen Chemiker an und in der Spitze? Warum nicht, die Zeiten ändern sich. Die erste Zäsur bei der beispielgebenden BASF kennzeichnete Jürgen Strube als Vorstandsvorsitzender. Ausgerechnet in die Amtszeit des Juristen fällt der große Vitamin-Kartell-Skandal, der die BASF Strafzahlungen jenseits der Milliardengrenze kosten sollte. Und in dessen Verlauf, so unken manche kenntnisreich, Knoll, die Pharma der BASF, wenig nachhaltig an Abbott ging, um die BASF-Bilanzen nicht gar zu garstig ausfallen zu lassen.

Auf Jürgen S. folgte Jürgen H. Der war wieder ein in der Wolle gefärbter Chemiker, hatte aber stets die Finanzen im Blick und wollte auch als Chemiker immer “unbedingt die Kapitalkosten verdienen”. Seit dem Jahr 2011 nun Kurt Bock, ein Betriebswirtschaftler und ein bei BASF und Bosch groß gewordener Dr. rer. pol.

Dass BASF keine Ludwigshafener Bank mit angeschlossener Feinchemikalienproduktion und Öl- und Gasdis

Journal