Interskriptum
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Wer oben lebt, den liebt die Statistik
Irgendwie wird diese Kolumne schlussendlich auch dieses Mal etwas mit Chemie zu tun haben. Aber das Thema heute ist zunächst aus der Abteilung Kommunikation der Universität Bern von lic. phil. Nathalie Matter eine schwer IgNobel-Preis-verdächtige Mitteilung, die es sogar ganz ernsthaft in die Süddeutsche Zeitung geschafft hat: Matter berichtet in einem höchst umständlichen Satz von einer Untersuchung des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin, nach der “Menschen im untersten Stock ein deutlich höheres Risiko haben, an Herzkreislauf- oder Lungenerkrankungen zu sterben, als ihre Nachbarn, die im vierten oder höheren Stock wohnen”. Soweit der Befund. Da beide Todesursachen mit “gesundheitsrelevantem Verhalten” — vulgo Rauchen, Essen und Bewegung — verbunden sind, vermuten die Autoren, dass die Unterschiede in der Lebenserwartung mit dem “sozialökonomischen Status” zusammenhängen.
Betrachtet man aber nun — zusammen mit Matter — eine völlig andere Todesursache, den Suizid, so starben in der Beobachtungszeit von 2001 bis 2008 die Bewohner der oberen Stockwerke “deutlich häufiger durch Sprünge aus großer Höhe” als die
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