Interskriptum: Das Richtige im Falschen

Das Richtige im Falschen

Im Februar-Interskriptum klagte ich noch, dass beinahe jegliches Getier und Gewächs irgendwann den Titel „Zeug des Jahres“ erhält, während die unbelebte Natur kaum zum Zuge kommt. Doch nun verhilft die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG), eigener Aussage zufolge der größte europäische Geo-Sammler-Verein, dem Magnetit zu seinem Recht – nämlich als Mineral des Jahres 2018.

Die Entscheidung für Magnetit war wohl zwangsläufig, denn – so verkündet die VFMG mit Mut zum Pathos – er „steht durch die Eigenschaft Magnetismus für die Bestimmung der Richtung und soll als Mineral des Jahres darauf hinweisen, dass der Mensch, vor allem in der heutigen Zeit, eine Orientierung braucht.“ Wohlan, so weise uns nun der Magnetit den rechten Weg in der heutigen Zeit, denn es gibt keinen falschen Magnetismus im richtigen.

Verdient hat Magnetit seinen Titel also auf jeden Fall, doch andernorts sind Titel aus der Mode. Die Kollegen vom Chemanager etwa beenden die bisher geübte Praxis, Interviewpartner, Autorinnen und Redakteure mit ihrem unter großen Mühen herbeidissertierten Dr. zu betiteln. Die Blauen Blätter halten das schon lange s

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