Meinungsbeitrag
Interskriptum: Wenn's einfach wäre, wär's ja leicht
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Wenn‘s einfach wäre, wär‘s ja leicht
Es ist ein schwerer Schlag für die Zunft der Wissenschaftserklärer und -kommunikatorinnen: Psychologen von der Universität Münster haben herausgefunden – und das Ganze auch noch in der Fachzeitschrift Public Understanding of Science veröffentlicht –, dass Menschen nach Lektüre gut verständlicher und leicht lesbarer wissenschaftlicher Texte ihr Wissen über das behandelte Thema überschätzen.
Und nun? Heißt das jetzt – Gott bewahre! –: Bandwurmsätze mit 40 Wörtern, Nominalstil und Fachjargon forever? Soll die Wissenschaftlerin oder der Wissenschaftsjournalist den Leser vielleicht gar vorsätzlich verwirren, damit sich der ja nicht einbildet, er hätte die Komplexität des beschriebenen Themas durchdrungen? Ruhig Blut, denn das beschriebene Phänomen ist beileibe nichts Neues und kommt auch nicht überraschend. Tatsächlich ist „etwas Verstehen“ häufig eine Illusion. Vor ein paar Jahren hat das die Nobelpreisträgerin Ada Yonath im Interview mit den Nachrichten [Nachr. Chem. 2010, 58, 1121] schön beschrieben – nämlich am Beispiel, woran sich der Unterschied zwischen einem Fünftsemesterstudenten und einem Professor erkennen lässt. Yonath si
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