Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Kekulé und die makromolekulare Chemie

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2015, S. 999-1001, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Im Jahr 1858 postulierten unabhängig voneinander August Kekulé (1829 — 1896) und Archibald Scott Couper (1831 — 1892), dass Kohlenstoff vierwertig ist und C-Atome sich miteinander zu Ketten und Ringen verbinden.13 Kekulé (Abbildung 1) nahm weiterhin an, dass sich mehrere Kohlenstoffatome auch so miteinander verknüpfen lassen, dass die Bindung abwechselnd durch je eine oder zwei Valenzen erfolgt. Ergebnis war die aus sechs Kohlenstoffatomen bestehende, geschlossene Kette des symmetrischen Benzolrings (Abbildung 2).4 Heute nahezu vergessen ist aber, dass Kekulé auch voraussagte, dass lange Ketten und Netze aus Kohlenstoffatomen möglich sind.

Als August Kekulé am 18. Oktober 1877 sein Rektorat an der Universität Bonn antrat, hielt er seine berühmte Rede “Die wissenschaftlichen Ziele und Leistungen der Chemie”.5 Er sprach über den Stand der Atomtheorie, über die Wertigkeit der Atome und über die “Verkettung der Atome zu Molekeln”. Kekulé erwähnte dabei noch nicht die makromolekulare Chemie, die erst im 20. Jahrhundert als neuer Zweig der Chemie entstand und sich seitdem mit hochmolekularen — vorwiegend, aber nicht ausschließlich —

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