Kobalt im Blut

Mit Drei-Tage-Bart, komplexer Arbeitsethik, unorthodoxen Umgangsformen im Patientengespräch und einem unerschöpflichen Vorrat an zynischen Bemerkungen ist Dr. Gregory House aus der nach ihm benannten Fernsehserie vielleicht nicht gerade der Mensch, den Sie sich als Hausarzt aussuchen würden. Eines müssen wir aber dem fiktionalen Mediziner, den der britische Schauspieler Hugh Laurie verkörpert, zugute halten: Er findet die richtige Diagnose in ungewöhnlichen Fällen. Er löst Probleme, von denen die meisten praktizierenden Ärzte noch nie gehört haben.

Indem die Serie seltene Krankheitsbilder bekannt macht, kann sie sogar Patienten im wirklichen Leben helfen und ihnen eine qualvolle Odyssee durch die Warteräume zahlloser Ärzte ersparen. Der Marburger Kardiologe Jürgen Schäfer erinnerte sich zum Beispiel an eine House-Folge, als er einen Patienten mit einem ganzen Katalog von scheinbar zusammenhanglosen Symptomen von Sodbrennen bis Herzschwäche sah. Die Diagnose von House traf auch für diesen Fall zu, es handelte sich um eine Kobaltvergiftung.

Die Keramikhüftprothese des Patienten war zerbrochen und wurde durch ein neues Gelenk ersetzt, das Kunststoff und Kobalt enthie

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