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Nachrichten aus der Chemie, Mai 2016, Seite 558, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Fleischersatz – unfreiwillig

Der Beitrag „Mykoprotein als Fleischersatz“ [Nachr. Chem. 2016, 64, 403] hat mich an meine Kindheit erinnert. Kriegsbedingt (Jahrgang 1945) bin ich als Sachse in Bayern geboren und habe in der Nachkriegszeit sehr viele sehr merkwürdige Dinge zu essen bekommen, an die meisten erinnere ich mich aber nicht mehr.

Zwei Ausnahmen gibt es: Das eine war die nicht nur in der Nachkriegszeit übliche Lebertranfolter, das andere ist nur ein Begriff, den meine (älteren) Geschwister gelegentlich und mit verachtendem Unterton gebrauchten: Aga-Paste. Wie mein Bruder mir auf Nachfrage erzählt, handelte es sich um dunkelblaue Einpfundbecher mit dem weißen Aufdruck „Aga-Hefepaste“. Bei Google findet man unter diesem Suchbegriff viele Produkte, unter anderem Aspartylglucosaminidase von Maus und Ratte. Ich hoffe, während meiner irdischen Verweilzeit reichen die Fleischvorräte noch und der Rattenkelch geht an mir vorüber. Da ich vor der Emeritierung vor allem Verpackungsingenieure ausgebildet habe, bezieht sich meine Hoffnung auch auf deren Arbeitswelt: Wer mag sowas einwickeln?

Wolfgang Sobek, Leipzig

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