Meldung
Korrespondenz
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Sind wir zu atheistisch?
In ihrem Beitrag „Die lebendige Chemie“ [Nachr. Chem. 2016, 64, 1213] hat die GDCh-Präsidentin Thisbe Lindhorst mit wenigen Worten ein wunderbares Bild in meinen Kopf gezaubert: „Welche Chemie führt Gutes im Schilde, die nicht auch auf unsere Fähigkeit zu fühlen baut und auf die Ehrfurcht vor der Schöpfung?“ Wer solche Worte versteht, dem braucht man nicht mehr mit Dingen wie „Wissenschaftsethik“ oder Initiativen wie „Chemie und Gesellschaft“ mühsam erklären, warum ein Dialog über die Grenzen unserer Disziplin hinaus lohnt.
Umso verwunderlicher für mich, dass der Ausdruck „lebendige Chemie“ von der Redaktion im Januar aus dem Leitartikel der Blauen Blätter als „zu pastoral und zu religiös konnotiert“ gestrichen wurde. Haben wir etwa in den vergangenen 100 Jahren als wissenschaftliche Gemeinde diesen Blickwinkel verlernt? Was hat Heisenberg einmal gesagt: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ Sind wir etwa (noch) zu atheistisch, dass wir das nicht sehen (wollen)?
Aber halt! Was steht denn in der Präambel unserer GDCh-Satzung? Wir wollen uns doch ganz bewuss
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