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<h2>Steine in den Weg</h2>
Den Pro- und Contra-Artikel zu Fracking [Nachr. Chem, 2015, 63, 26] fand ich recht interessant, wobei mir das Contra doch mit besseren Argumenten aufwartet. Allein schon der Hinweis auf die Bohrlochintegrität zeigt tiefe Einblicke in die Materie.
Wenn, wie im Pro-Artikel ausgesagt, die Kontaminationen aus Unfällen und Unachtsamkeiten resultieren, stellt sich die Frage, wie man dies sicher verhindern will. Wie der andere belegt, ist dies nicht möglich, da immer mit dem menschlichen Faktor gerechnet werden muss. Zudem ist ja, wie die Erfahrungen zeigen, gerade das Bohrloch besonders kritisch.
Das Argument, dass das Deckengebirge Jahrmillionen gehalten hätte, ist nicht plausibel. Schließlich bringt Fracking ja gezielt eine Störung hinein, womit der lang andauernde Status verändert wird. Diese Störungen können sich fortsetzen. Ebenso ist ein Deckengebirge auch von Klüften und Rissen durchzogen, die sich zwar auch wieder schließen. Nichts desto trotz ist immer Bewegung drin.
Salzgestein soll hermetisch dicht sein? Da reicht ein Wort, um dies zu entkräften: “Asse”. Salz ist nun einmal wasserlöslich.
Bevor man viel Geld im Fracking versenkt, täte die Gasindustrie besser daran, in die Zukunft zu investieren, anstatt in ein paar Jahrzehnten genauso zu jammern, wie heute RWE, Vattenfall, Eon und ENBW, denn die Zukunft gehört Biogas und der Konversation von Energie in Gas, entweder direkt über Katalyse oder durch Strom. Die Vorteile neben der Speicherung von Energie sind, dass kein zusätzliches CO2 freigesetzt und Fracking überflüssig wird. Fracking verlängert nur die Todeszuckungen der Erdgasindustrie.
Ich werde jedenfalls Frackern alle Steine, die mir zur Verfügung stehen, in den Weg legen, sowohl aus Gründen des Umweltschutzes, aber auch, weil es eine Sackgasse ist und man das Geschäft besser auf reale Perspektiven konzentriert.
Ulrich Scharfenort, Duisburg-Rheinhausen
<a href="mailto:ulrics@gmx.de">ulrics@gmx.de</a>


<h2>Was wird mit der Trennung?</h2>
Den Artikel von Heinz Langhals [Nachr. Chem. 2015, 63, 23] zur Sortenerkennung geschredderter Kunststoffflakes habe ich mit grossem Interesse gelesen, weil er ein grosses Problem beim Rezyklieren / Wiederverwenden von Thermoplasten nach dem Erstgebrauch anspricht.
Die gezeigte Methode, die verschiedenen Produkte durch die Fluoreszenzabklingzeiten zu bestimmen, ist sehr interessant. Firmen in San Francisco wurden von der Stadverwaltung per Gesetz aufgefordert, jegliche Verbrennung (auch zur Energiegewinnung!), Lagerung auf Halden etc. aufzugeben.
Inzwischen werden spektroskopische Methoden (IR, UV) verwendet, um vor allem PET, PVC von den Polyolefinen zu trennen und diese getrennten Ströme wieder als Pellets auf den Markt zu bringen. Dabei werden die Rohmaterialien zunächst nicht geschreddert, sondern als Rohprodukte (Flaschen, Verpackungen etc.) aussortiert, bevor diese weiter verarbeitet werden.
Natürlich ist es interessant, wenn man in geschredderten Mischungen die Komponenten sauber bestimmen kann. Wie aber sollen die so erkannten Flocken dann am schnell laufenden Fließband sauber aussortiert werden. Kann der Autor Aussagen dazu machen?
Eine anderes nicht zu unterschätzendes Problem sind die flexiblen Multilayer-Verpackungen aus Thermoplasten und Papier. Ich könnte mir vorstellen, dass die von Langhals beschriebenen Methoden auch zur Erkennung der Polymeren in solchen “Composites” brauchbar sein könnten. Wiederum, wie sollen diese Produkte aussortiert werden?
Die Bestimmung der Komponenten ist ein erster wichtiger Schritt, an den sich die Stofftrennung anschließen muss.
Juergen Habermeier, Danville, USA
<a href="mailto:habermeierjr@aol.com">habermeierjr@aol.com</a>
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Korrespondenz

Steine in den Weg Den Pro- und Contra-Artikel zu Fracking [Nachr. Chem, 2015, 63, 26] fand ich recht interessant, wobei mir das Contra doch mit besseren Argumenten aufwartet. Allein schon der Hinweis auf die Bohrlochintegrität zeigt tiefe Einblicke in die Materie. Wenn, wie im Pro-Artikel ausgesa...

<h2>Ein runder Überblick</h2>
Quantitative Dünnschichtchromatographie — Eine Anleitung für Praktiker.
Von Bernd Spangenberg. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg, 2014. 462 Seiten, geb. 129,99 Euro.
ISBN 978—3—642—55101—7 (Print)
ISBN 978—3—642—55102—4 (E-Book)
Da die Resultate der Dünnschichtchromatographie (DC) und der Hochleistungs-DC (high-performance thin-layer chromatography, HPTLC) so unterschiedlich sind, ist zwischen beiden Methoden klar zu unterscheiden. Daher wäre es wünschenswert, die Begriffe DC und HPTLC vorbildlich zu verwenden, da über deren Unterscheidung im Allgemeinen Unsicherheit herrscht. Die vereinfachten online-säulenchromatographischen Methoden, die im Trend liegen, sind das Gegenteil der schrittbasierten HPTLC, die offline läuft und mit drei trennungsrelevanten Phasen Analytiker fordert. Zudem existiert bis auf wenige Ausnahmen keine fundierte Lehre der HPTLC. Hier setzt dieses Buch an, auch wenn der Autor Bernd Spangenberg, Professor an der Hochschule Offenburg, den in sich widersprüchlichen Titel quantitative DC wählt — analog zu dem Vorgängerbuch aus dem Jahr 1992 von Klaus Zieloff und Hans-Peter Frey.
Das neu erschienene Buch eignet sich gut dazu, einen prinzipiellen Überblick über die Methode zu gewinnen. Dies zeigt die Breite der Inhalte — angefangen von der Geschichte der Planarchromatographie (Kapitel 1) über die theoretischen Grundlagen (Kapitel 2), die stationäre Phase (Kapitel 3), die mobile Phase in Absorptions- und Verteilungschromatographie (Kapitel 4), Probenvorbereitung und Probenauftragung (Kapitel 5), Entwicklungstechniken (Kapitel 6), Färbereagenzien (Kapitel 7), wirkbezogene Umsetzungen auf der DC-Platte (direktes Biomonitoring, Kapitel 8), Detektoren (Kapitel 9), diffuse Reflexion an DC- und HPTLC-Platten (Kapitel 10), Fluoreszenz in der DC- und HPTLC-Schicht (Kapitel 11), Chemometrie (Kapitel 12), quantitative Auswertung (Kapitel 13) bis hin zur Analysenplanung und Validierung in der HPTLC (Kapitel 14).
Neben theoretischen und messtechnischen Grundlagen werden jüngere Techniken wie die Videodensitometrie oder wirkungsbezogene Detektion illustriert und erläutert.
Ein Drittel des Buchs beschäftigt sich mit quantitativen Grundlagen. So beschreibt Kapitel 13 statistische Tests und quantitative Kenngrößen, die allerdings auch in Statistikbüchern stehen. Hilfreicher wären konkrete Hinweise und die Beschreibung der vielfältigen Einflussfaktoren auf das quantitative Ergebnis in der HPTLC. Auch im Kapitel 14.2.3, “DC-Auftragung und Messen einer Bahn” vermisst man konkrete Hinweise auf Faktoren, die in diesem Zusammenhang die Richtigkeit eines HPTLC-Ergebnisses beeinflussen und essenziell sind. Gerade in diesem Bereich ist der Nachholbedarf groß. Solche Hinweise für eine benutzerfehlerfreie quantitative Auswertung wären eine hilfreiche praktische Anleitung, auf die der Untertitel des Buches abzielt.
Trotzdem gibt das Buch einen guten, verständlichen Überblick über die Nutzung und den Stand der Methode und eignet sich für Einsteiger und Anwender, aber auch für Wissenschaftler, die sich in dieses Feld einlesen möchten. Die HPTLC ist eine sehr kosteneffiziente Methode. In diesem Buch zu lesen, kann nur ein Gewinn und eine Quelle der Inspiration sein. Es wäre somit wünschenswert, dass dieses Buch in jedem Handapparat zur Verfügung steht.
Gertrud Morlock, Gießen


<h2>Für Analytiker empfehlenswert</h2>
Trennungsmethoden der analytischen Chemie.
Von Rudolf Bock, Reinhard Nießner. De Gruyter, Berlin, 2014. 423 Seiten, brosch. 39,95 Euro. ISBN 978—3—11—026544—6
 Das Buch Trennungsmethoden der analytischen Chemie von Rudolf Bock aus dem Jahr 1974 ist nun in der zweiten Auflage erschienen, von Reinhard Nießner gründlich überarbeitet. Das Buch beschreibt die Grundlagen nahezu aller bekannten Trennprinzipien (der Begriff wäre meiner Meinung nach passender gewesen als Trennungsmethoden) in gleicher Ausführlichkeit und ohne diese besonders zu werten. Hierin liegt sowohl der Charme des Buchs als auch ein möglicher Kritikpunkt.
Der Analytiker wird in diesem mit sehr viel Wissen vollgepackten Buch viele informative und interessante Details über die verschiedenen Trennprinzipien erfahren. Dagegen befürchte ich, dass diese Informationsflut Studenten überfordern wird; ihnen wird es schwer fallen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Um neue Wege zu beschreiten, ist dies vielleicht auch eher hinderlich.
Besonders gut hat mir die auf den ersten Blick doch seltsam erscheinende Aufteilung der Trennprinzipien gefallen, zum Beispiel Trennung durch einmalige, einseitige und systematische Wiederholung. Aber durch diese Einteilung sind die unterschiedlichen Trennprinzipien sehr schön voneinander abgegrenzt. Allerdings befürchte ich, dass die vom Autor hervorgehobene einzigartige Aufteilung der Trenntechniken — für Analytiker wirklich hervorragend — bei dem Nicht-Analytiker oder beim Studenten schnell zu großer Verwirrung führen kann. Auch erinnern die Abbildungen und der Aufbau des Buches stark an Lehrbücher aus den 1980iger Jahren — vollgepackt mit Wissen und Fakten, aber didaktisch nur wenig aufbereitet. Daher kann ich es Studenten nicht zum Kauf empfehlen, trotz des erfreulich niedrigen Preises.
Natürlich ist solch ein umfassendes Werk nicht gänzlich frei von Fehlern oder Darstellungsschwächen. So kann beispielsweise die Erwähnung einer Coronanadel bei der Elektrosprayionisation leicht zu einer Verwechslung mit der Chemischen Ionisation bei Atmosphärendruck führen.
Trotz der Kritikpunkte finde ich dieses Buch sehr lesenswert und bin dem Autor für die Überarbeitung dankbar. Meiner Universitätsbibliothek werde ich empfehlen, mehrere Exemplare zu erwerben. Für Studenten während der Masterarbeit und Doktoranden in der analytischen Chemie sollte dieses Buch Pflichtlektüre werden, da es einen wunderbaren Überblick über die Trennungsmöglichkeiten von organischen und anorganischen Proben gibt. Auch werde ich sicherlich einige Aspekte aus diesem Buch in meine Vorlesung einarbeiten.
Oliver J. Schmitz, Essen


<h2>Führung und Organisation im Labor</h2>
Labormanagement. Handbuch für Laborleiter und Berufseinsteiger. Von Klaus G. Liphard. Wiley-VCH, Weinheim, 2014. 433 Seiten, brosch. 29,90 Euro. ISBN 978—3—524—3—3686—9
Klaus G. Liphard, promovierter Chemiker mit 25 Jahren Berufserfahrung als Laborleiter und Geschäftsführer der Ruhranalytik, will vor allem Anfängern in Führungsaufgaben einen Leitfaden an die Hand geben. Zielgruppe sind Umwelt-, Lebensmittel-, medizinische und technische Laboratorien. Wird dies gelingen?
Der Laborbetrieb setzt Vorsorge zur Arbeitssicherheit voraus. Daher behandelt das Buch ausführlich das duale Arbeitsschutzsystems und die Details des “sicheren Arbeitens”, nach deren konsequenter Anwendung der Laborbetreiber sein Labor gesetzes- und verordnungskonform einrichtet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Gefährdungsbeurteilung, ein weiteres Kapitel beschreibt den Strahlenschutz.
Der Laborleiter ist für den Umgang mit seinen Mitarbeitern verantwortlich; Kommunikation, Besprechungsmanagement, Führungsstil zählen ebenso wie Veränderungsmanagement zu den Themen von Laboormanagement. Die Sucht am Arbeitsplatz und der Umgang mit alkoholkranken Mitarbeitern gehört für den Laborleiter “mit Abstand zu den unangenehmsten Dingen”. Seine eigenen Erfahrungen damit ergänzt der Autor mit einer tabellarischen Anleitung.
Das Vorgehen bei einmaligen und zeitlich begrenzten Vorhaben erklärt der Teil über Projektmanagement. Ablaufdiagramme vom Auftrag bis zum Ziel helfen beim Vorgehen. Ein konkretes Beispiel beschreibt den Bau eines Laborgebäudes.
Verfahren zur Qualitätssicherung geben an, wie die Messunsicherheit einer Analyse abzuschätzen ist. Die Ausführungen zum Qualitätsmanagement verknüpfen verschiedene Systeme und deren Anforderungen mit unabhängiger Anerkennung wie Akkreditierung, Notifizierung oder GLP.
Labore sind Dienstleiter, die schnell, preisgünstig, dennoch mit hoher Qualität und sicher arbeiten sollen. Wie Kosten, Investitionen, steuerlicher Aufwand und Erlöse geordnet zu planen und zu berechnen sind, zeigt das Kapitel “Kosten und Erlöse”. Möglichkeiten für Optimierungsprozesse, die entweder Kosten senken oder die Produktivität erhöhen, sind die “REFA-Methode” — die Radikalkur für Veränderungen — der KVP-Prozess und das Lean-Management für kontinuierliche Verbesserungen.
Welchen Aufwand Probennahme und Probenvorbereitung erfordern, wird an Beispielen und Abbildungen vorgestellt. Mit einem Blick in die Geschichte betrachtet der Autor die Wege von der Anfrage des Kunden bis zum Herausgeben des Analysenergebnisses. Dafür sind die Erstellung eines Prüfplans, die Bearbeitung im Labor sowie das Reklamationsmanagement veranschaulicht. Wie ein Laborinformations- und Management-System arbeitet, erfährt der Leser anhand von Anwendungsbeispielen im letzten Kapitel.
Liphard bespricht das Tagesgeschäft eines Laborleiters und schildert langfristige Planungen über die reine Analysentätigkeit hinaus. Ein gelungener Einstieg sind die ausführlichen “Grundsätze der Prävention”. In der Rubrik “Der Laborleiter erzählt” berichtet dieser aus seiner täglichen Praxis. Zur guten Übersicht sind Gesetze oder Verordnungen eingerahmt, und am Ende eines jeden Kapitels stehen Literaturhinweise.
Das Buch ist logisch aufgebaut, durch das detaillierte Inhaltsverzeichnis eignet es sich auch zum Nachschlagen und Querlesen. Einige Kapitel haben eine Einleitung mit einer Übersicht zum Kapitelinhalt; wünschenswert wäre dies für alle Kapitel. Viele Beispiele aus der Praxis veranschaulichen dem Leser die Theorie. Oft ergänzen Tabellen und Bilder den Text. Am Ende des Buches führt ein erweitertes Literaturverzeichnis Internet-Links auf.
Der Verfasser bietet wirklich einen Leitfaden zum Führen eines Umwelt-, Lebensmittel-, medizinischen und technischen Laborbetriebes. Mir gefällt das Buch, und ich empfehle es auch erfahrenen Leitern von Laboratorien anderer Fachrichtungen, denn es eröffnet einen Blick über das eigene Arbeitsgebiet hinaus.
Gisela Liebich, Appenweier


<h2>Wandern zu Schauplätzen der Chemiegeschichte</h2>
Industriekultur beider Basel.
Von Hans-Peter Bärtschi. Rotpunktverlag, Zürich, 2014. 280 Seiten, brosch. 28,50 Euro. ISBN 978—3—85869—623—6
Warum sollte man ein Buch kaufen und lesen und vielleicht sogar nutzen, das 333 Baseler “Schauplätze des produktiven Schaffens” dokumentiert und einlädt, sich diese auch noch im Original und vor Ort anzusehen? Eine zunächst spinnerte Idee, die aber um so ertragreicher wird, je länger der Leser in diesem Büchlein blättert und sei es nur als Lehnstuhlreisender.
Es geht, das sei klar gesagt, nur um die Industriekultur rund um das Rheinknie bei Basel. Lörrach — Delemont — Läufelfingen — Rheinfelden — damit ist das Gelände umschrieben, in dem der rührige Autor seine Objekte findet und in seinem Zettelkasten ablegt. Unterteilt hat er das Ganze ein wenig zwanghaft in neun Fächer: Bergbau; Mühlen und Nahrungsmittel; Textil und Bekleidung; Holz, Papier, Buchdruck; Rohstoffverarbeitung und Chemie; Metall- und Maschinenindustrie; Ver- und Entsorgung; Bahnen; Schiff-, Luftfahrt, Straßenverkehr.
Diese Branchen gilt es in acht mehrteiligen, abwechslungsreichen Industriekulturrouten abzuarbeiten. Das macht schon im Buch Spaß, weil Schauplatz 1.1 (Endpunkt der Rheinschiffahrt) gleich hinführt zu Schauplatz 1.2 ( Feldschlösschenbrauerei) und von da zum ältesten Rheinkraftwerk in Augst-Whylen (1.3). Und so weiter. Für Chemiker folgen gleich danach Schweizerhalle und bald die “Rheinfront Hoffmann — La Roche”.
Die Industrie Basels kommt aber dann auch konzentriert in Kapitel 2: Sandoz, Ciba, Thomy-Senf, Geigy. Und später in Kapitel 9.5: Rohstoffverarbeitung und chemische Industrie vom römischen Tonabbau bis zum Verwaltungsgebäude der Lonza.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Übersichtsbeitrag, ergänzt mit Wegbeschreibungen und Landkarten. Das ist nicht viel, für den Überblick und als origineller Appetizer reicht es allemal. Literatur, Museen, Kartenhinweise, Verkehrsmittel, Abstecher und Angaben zu Distanz und Zeitbedarf bilden den nutzwertigen Teil der einzelnen Routen. Für jeden Schauplatz gibt es ein Foto und knappe, aber hinreichende Erläuterungen zur Geschichte und Zweck des Unternehmens, des Bauwerks. Da ist immer wieder mehr oder weniger Chemie dabei: Aluwerk, Zement, Glas, Gips, Aminosäurenderivate, Peptide und das Ricola-Kräuterzentrum.
Wer in Basel oder drumrum wohnt, sollte das Büchlein zumindest kennen. Wer sich für Basel überhaupt nicht interessiert, der kann in derselben Serie ein Buch jeweils über Zürich, Bern oder die Ostschweiz (mit Liechtenstein!) kaufen und sich auf den Weg machen. Wer im Lehnstuhl sitzen bleibt, reist mit diesen Büchern geographisch nicht weit, aber thematisch kommt er ganz schön rum, ganz ohne Schweiß vergießen zu müssen. Vielleicht ist es gerade das, was den Spaß ausmacht.
Ernst Guggolz, Mannheim


Ein Chemiker als Kunstmäzen
Wissenschaftlerleben mit Kunst. Druckgraphik der Sammlung Heide und Wolfgang Voelter.
Hrsg. von Anette Michels. Museum der Universität Tübingen, 2014. 166 Seiten, brosch. 19,90 Euro. ISBN 9—783—9816616—2—0
Der Tübinger Biochemiker Wolfgang Voelter und seine Frau Heide Voelter sammeln seit den 1960er Jahren Kunst: unter anderem von Max Beckmann, Erich Heckel und Max Pechstein, von zeitgenössischen Künstlern wie Peter Nagel und Lambert Maria Wintersberger sowie Skulpturen. Im Jahr 2011 stiftete das Ehepaar den Großteil seiner Druckgraphiken dem Museum der Universität Tübingen, das die Werke im vergangenen Jahr ausgestellt hat. Parallel dazu erschien der Begleitband mit einer Übersicht über die Werke sowie Hintergrundinformationen zu Künstlern und Sammlern.


Lieferkettenmanagement in der Industrie
Chemielogistik. Bedeutung, Strukturen, Dynamik. Von Thomas Krupp, Carsten Suntrop, Christian Kille, Uwe Vers-Homm, Lina Heer. BLV-Schriftenreihe, DVV Media Group, Hamburg, 2013. 58 Seiten, brosch. 89,— Euro. ISBN 978—3—87154—483—5
Die vorliegende Studie beschreibt, welche Rolle die Chemielogistik in den Zulieferketten der chemischen Industrie in Deutschland einnimmt. Dazu kommen die Besonderheiten des Marksegments, Verbesserungspotenziale und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.

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